Duisburg. In der großen Tennishalle setzen Sven Pirdzun und Oliver von Ritter künftig auf Padel-Tennis. Auswirkung auf die Stadtmeisterschaft.
Die Auslastung ist sehr gut. Auf den Plätzen herrscht ein reges Treiben. Im Restaurant „28 Süd“, von dem aus man das Geschehen auf vier der sechs Courts mitverfolgen kann, ist richtig was los. Oh, du schöne Tennis-Welt!
Die acht Spieltage der Duisburger Winter-Stadtmeisterschaften sind freilich nur ein ganz kleiner Ausschnitt des Jahres. Ansonsten herrscht auf den Plätzen im XXL-Sportcenter in Ungelsheim oft gähnende Leere. Im Sommer sowieso, zunehmend aber auch im Winter. Sven Pirdzun und Oliver von Ritter ziehen deshalb nun die Notbremse. „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass ab Ende der Wintersaison 2023/24 zum 28. April 2024 in der Vier-Feld-Tennishalle in Zukunft kein Tennis-Spielbetrieb mehr stattfinden wird“, teilten die Gesellschafter der Von Ritter/Pirdzun Racketsport GbR ihren Abonnenten in einem Schreiben mit: „Ab dem 1. Mai 2024 wird eine Padel-Tennisanlage in der Vier-Feld-Tennishalle entstehen.“
Weitere Artikel:
Padel, eine Mischung aus Tennis und Squash, erfreut sich in Deutschland wachsender Beliebtheit. In Südeuropa und Südamerika erfährt der Sport, der mit einem kurzen Kunststoffschläger gespielt wird und leichter zu erlernen ist als Tennis, einen regelrechten Boom. In Duisburg war der Club Raffelberg Vorreiter, indem er im vergangenen Jahr seinen Außenplatz 5 „opferte“, um dort drei Padel-Plätze zu errichten.
Die kleinere Halle bleibt erhalten
Sven Pirdzun und Oliver von Ritter betonen, dass ihnen der Schritt zum Umbau sehr schwer falle, dieser aufgrund der rückläufigen Buchungszahlen jedoch unumgänglich gewesen sei. Wer weiterhin im XXL-Sportcenter Tennis spielen möchte, kann dies tun. Die kleinere Halle mit zwei Plätzen und ohne Zuschauerränge bleibt erhalten und wird künftig von David Squire betrieben. Der 56-jährige Australier ist seit 1991 der Cheftrainer des TC Kaiserswerth, für den auch Oliver von Ritter ambitioniert (Leistungsklasse 3,8) zum Schläger greift.
Für die Fachschaft Tennis hat die Nutzungsänderung zur Folge, dass sie sich für die Winter-Stadtmeisterschaften etwas einfallen lassen muss. Die gebündelte Austragung an einem Ort dürfte unmöglich sein, denn im Stadtgebiet gibt es ab Mai nur noch Hallen mit maximal drei Plätzen (Toeppersee, Wedau, Neumühl). Denkbar wäre, dem Beispiel Oberhausens zu folgen, die Titelkämpfe auf mehrere Spielstätten aufzuteilen und im Bedarfsfall auch auf Hallen in der Nachbarschaft auszuweichen. Hier böten sich beispielsweise die vier Ascheplätze überspannende temporäre Traglufthalle des TC Babcock am Kiwittenberg in Alstaden oder die Drei-Platz-Hallen der Dinslakener TG Blau-Weiß und des TC Raffelberg Mülheim an. (kök)