Duisburg. Für die Frauen des MSV kann es nach elf Spielen ohne Sieg eigentlich nur noch aufwärtsgehen. Das Zwischenzeugnis der Spielerinnen.

Die Zeit für ein Halbzeitfazit erscheint merkwürdig, aber das ist dem einmal mehr kreativ gestalteten Spielplan der Frauen-Bundesliga geschuldet. Erst am vergangenen Sonntag endete für die Fußballerinnen des MSV Duisburg mit der 1:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg die Hinrunde, am Freitag (18.30 Uhr) geht an gleicher Stelle mit der Partie gegen die TSG 1899 Hoffenheim bereits die Rückserie los. Der Blick auf die persönlichen Zwischenbilanzen des Personals ernüchtert und macht erst einmal wenig Hoffnung, dass es nach nur zwei Punkten aus den ersten elf Saisonspielen am Ende doch noch zum Klassenerhalt reichen könnte.

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Vor allem die Offensivausbeute stellte sich in der ersten Saisonhälfte äußerst trüb dar. Bis zum vergangenen Sonntag stand Kellerkonkurrent Nürnberg mit erst fünf erzielten Treffern noch schlechter da, durch das 2:1 in der Arena teilen sich der MSV und der FCN nun den letzten Platz in dieser Statistik. Von den nominellen Stürmerinnen im Kader der Zebras hat keine getroffen; die Treffer gingen auf das Konto von Antonia Halverkamps (2), Vanessa Fürst, Meret Günster, Yvonne Zielinski, Nathalie Muth und Alexandra Emmerling.

Einzige Spielerin, die keine einzige Minute verpasst hat, ist erwartungsgemäß Ena Mahmutovic. An der Torhüterin, die elfmal vom An- bis zum Abpfiff auf dem Platz stand, lag es sicher noch am wenigsten, dass der MSV bislang keinen Sieg landete. Die Möglichkeit, einen solchen mit starken Paraden über die Zeit zu retten, hatte sie nicht, denn die Teamkolleginnen vor ihr konnten noch kein einziges Mal eine Führung herausschießen.

Immer in der Startelf: Meret Günster.
Immer in der Startelf: Meret Günster. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Elfmal dabei und immer in der Startelf waren Vanessa Fürst (drei Auswechslungen) und Meret Günster (zwei Auswechslungen, vier gelbe Karten). Für sie gilt nahezu dasselbe wie für alle Spielerinnen: Persönliche Schuld am schlechten Abschneiden kann man ihnen nicht zusprechen, doch herausragende Leistung, die das gesamte Team aus dem Mittelmaß hätten herausheben können, gab es eben auch nicht zu sehen.

MSV Duisburg: Ampelkarte bremst Flach aus

Zehn Einsätze verzeichnen vier Spielerinnen, von denen Paula Flach die Mahmutovic-Marke auch hätte erreichen können, wäre sie nicht gegen Werder Bremen nach 55 Minuten vom Platz gestellt worden. Abgesehen von diesem Spiel blieb die Abwehrexpertin ohne Verwarnung. Antonia Halverkamps fehlte lediglich beim 0:9-Startfiasko in Hoffenheim, verpasste danach keine Minute mehr und sorgte mit ihren beiden Last-Minute-Verzweiflungsschüssen zum 2:2 gegen Freiburg und zum 1:1 gegen Leipzig für die raren Highlights. Auch sie hat schon vier gelbe Karten gesammelt.

Eher Teilzeitarbeiterinnen sind Co-Kapitänin Yvonne Zielinski und die aus Meppen geholte Kara Bathmann, die es beide auf je eine Ein- und sechs Auswechslungen bringen. Bathmann wurde bisher dreimal verwarnt.

Immer voller Einsatz: Natalie Muth (Mitte) hat schon zwei Sperren hinter sich.
Immer voller Einsatz: Natalie Muth (Mitte) hat schon zwei Sperren hinter sich. © FFS | Kerstin Bögeholz

Mit Natalie Muth hat der MSV eine neue Aggressiv-Anführerin gefunden. Fünf gelbe Karten und eine Ampelkarte in der 90. Minute in Leverkusen sprechen eine klare Sprache. Bei den so verbleibenden neun Einsätzen wurde die Amerikanerin einmal ein- und zweimal ausgewechselt. Auf die gleiche Gesamtzahl von Spielen kommen Julia Kappenberger (fünfmal rein, dreimal raus), Kaitlyn Parcell (viermal rein, dreimal raus) und Emilie Henriksen (zweimal rein, einmal raus), die den Verein allesamt in der Winterpause verlassen haben. Neunmal dabei war auch Samantha Jerabek, bei acht Ein- und einer Auswechslung aber nie über die komplette Spielzeit. Ihre Bundesligatauglichkeit hat die Stürmerin noch nicht unter Beweis gestellt.

Alexandra Emmerling fiel lange verletzt aus und ist nun eine Hoffnungsträgerin für die Rückrunde.
Alexandra Emmerling fiel lange verletzt aus und ist nun eine Hoffnungsträgerin für die Rückrunde. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Grundsätzliches Stammpersonal mit je acht Partien sind die weiter eher unter dem Radar spielende Miray Cin (je dreimal rein und raus, eine gelbe Karte) und die aktuell verletzte Allie Hess (je einmal rein und raus, eine gelbe Karte). Mit je fünf Einsätzen waren Jeleaugh Rosa (dreimal rein, zweimal raus, zweimal gelb) und Jelena Prvulovic (je zweimal rein und raus, einmal gelb) bislang nur Nebenherläuferinnen. Sarah Freutel (vier Partien, einmal ausgewechselt) und Alexandra Emmerling (drei Einwechseleinsätze, einmal gelb) müssen nach langen Verletzungspausen noch wichtig werden. Gina Ebels kam zweimal kurz aufs Feld. Die Winterneuzugänge Ingibjörg Sigurðardóttir, Taryn Ries, Jana Radosavljevic, Haley Thomas und Lisa Josten debütierten gegen Nürnberg, konnten aber dabei nicht für die Wende zum Besseren sorgen.