Auch im letzten Hinrundenspiel gehen die Zebras leer aus. Schon nach zweieinhalb Minuten liegt der 1. FC Nürnberg mit 2:0 vorn.

Die Hinrunde in der Fußball-Bundesliga der Frauen ist vorbei – und die Hoffnung des MSV Duisburg, noch den Klassenerhalt schaffen zu können, hat am Sonntagabend den nächsten schweren Dämpfer verzeichnen müssen. Nicht einmal gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Nürnberg, der bislang gemeinsam mit den Zebras auf den Abstiegsplätzen gestanden hatte, reichte es zum erhofften und dringend benötigten ersten Saisonsieg. Schlimmer noch: Durch die 1:2 (0:2)-Heimniederlage ist nun sogar der Vorjahresaufsteiger aus Franken in der Tabelle enteilt. Wie es nach nur zwei Zählern aus den ersten elf Saisonspielen noch zur Rettung reichen soll, ist ungewiss.

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Die Art und Weise, wie es zu diesem Ergebnis kam, war überdies symptomatisch. Im Prinzip hatte der MSV das Spiel nämlich schon nach nicht einmal zweieinhalb Minuten verloren. Da stand es in der Tat schon 2:0 für die Nürnbergerinnen, die das Team von Trainer Thomas Gerstner extrem kalt erwischt hatten. Vom Anstoß weg vergingen nur ganze 27 Sekunden, ehe sich zum ersten Mal das Netz hinter Ena Mahmutovic ausbeulte. Geradezu ungestört kombinierte sich der Club nach vorn, wo Franziska Mai auf Medina Desic passte, die locker zur Führung einschoss. Der Schock war noch gar nicht verdaut, da traf Nürnberg schon wieder. Diesmal setzte Torschützin Desic ihre Teamkollegin Vanessa Haim in Szene, gegen die Mahmutovic wieder machtlos war.

Vier Neuzugänge beim MSV Duisburg in der Startelf

Wie nun einen solchen Rückschlag verarbeiten? Schwer genug war‘s. Die Zebras, bei denen die Neuzugänge Ingibjörg Sigurðardóttir, Haley Thomas, Taryn Ries und Lisa Josten in der Startelf standen, mussten sich selbst wieder in die Spur bringen. Das gelang, wenn auch zäh. Mit zunehmender Spieldauer rollte die Kugel besser, aber nach wie vor ohne den benötigten Zug nach vorn. Zwar hatte der MSV unter dem Strich sogar mehr Torschüsse als Nürnberg zu verzeichnen, doch Gefahr kam dabei nicht auf.

Thomas Gerstner, in seinem 100. Pflichtspiel beim MSV an der Linie, reagierte zur Pause doppelt, nahm unter anderem Kapitänin Vanessa Fürst raus und brachte den fünften Neuzugang Jana Radosavljevic sowie Alexandra Emmerling. Die Ex-Leverkusenerin sorgte dann auch für neue Hoffnung, als sie schon in der 54. Minute mit einem abgefälschten Schuss aus kurzer Distanz verkürzte. Danach versuchte der MSV den Druck aufrecht zu erhalten. Nahe war der Ausgleich in der 70. Minute bei einem Fernschuss von Antonia Halverkamps, den Kristin Krammer gerade noch über die Latte klatschte. Nach dem folgenden Eckstoß kam Emmerling frei zum Kopfball, setzte den Ball aber daneben. Danach passierte allerdings nicht mehr viel: Der FCN hielt den MSV vom Tor fern und durfte nach vier Nachspielminuten jubeln. Beim MSV steckt die Stimmung tief im Keller fest.

MSV: Mahmutovic –Freutel, Thomas, Ingibjörg Sigurðardóttir, Flach – Fürst (46. Radosavljevic), Günster, Halverkamps, Josten, Prvulovic (46. Emmerling) – Ries (57. Jerabek).
Tore: 0:1 Desic (1.), 0:2 Haim (3.), 1:2 Emmerling (54.).