Duisburg. Schimmel in den Kabinen, eine defekte Heizung: Der Fußball-Bezirksligist steht in Kontakt mit Duisburg-Sport und dem Oberbürgermeister.

Der Abend ist völlig verregnet, der Weg zur Fußball-Platzanlage an der Essenberger Straße ist voller Schlaglöcher, die sich inzwischen mit Matsch und Wasser gefüllt haben. Der Weg führt hinter einem Tor vorbei zum Parkplatz. Raus geht es in die Kälte. Doch das Vereinshaus des TuS Asterlagen bietet kaum Schutz vor diesem nasskalten Wetter. „Die Heizung ist schon lange kaputt“, sagt Sadettin Ulukan, der Vorsitzende des TuS Asterlagen. Ein kleiner Ofen soll Abhilfe schaffen, sorgt, wenn er befeuert wird, für etwas urige Gemütlichkeit. „Das war die einzige Möglichkeit, für Wärme zu sorgen.“

Das ist schlimm, aber nicht das schlimmste. „In den Kabinen und in den Duschen haben wir überall Schimmel“, geht Ulukan den Weg voraus durch die Katakomben der Anlage. Die Gästekabine ist klein und wenig einladend, die Duschen sorgen für noch weniger Wohlbehagen. „Auf meine persönlichen Kosten haben wir die Wände hier im Kabinengang erneuert.“ Ganz am Ende ist der Heizungsraum - mit der defekten Anlage. Auf dem Weg dorthin sind Schlösser und Klinken einiger Türen längst nicht mehr nutzbar. Die Spieler des Bezirksligisten, die zum Training gekommen sind, üben sich in guter Laune. Der Zusammenhalt im Team scheint da einiges zu retten. Als Ulukan das Gebäude verlässt, zeigt er rüber auf den Aschenplatz. Hinten links hat das Flutlicht eines Mastes den Dienst quittiert. Das kommt natürlich auch noch dazu.

Wir haben derzeit keine Nachwuchsmannschaften. Hier kann man keine Kinder spielen lassen.
Sadettin Ulukan, Vorsitzender des TuS Asterlagen

Kinder? Jugendliche? „Nein, wir haben derzeit keine Nachwuchsmannschaften. Hier kann man keine Kinder spielen lassen. Auch mein Sohn spielt aktuell für den VfL Rheinhausen“, sagt Asterlagens Vereinschef. Drei Senioren-Mannschaften gibt es aktuell. „Wir würden gerne eine Jugendabteilung aufbauen. Aber dazu müssen die Voraussetzungen stimmen. Am liebsten würde ich hier sofort mit einem Bagger durchfahren und alles abreißen.“ Denn den Plan hat der TuS in den Schubladen. Ein neues Vereinsheim, ein neuer Kabinentrakt und am besten einen Kunstrasenplatz. „Der Kunstrasen wäre aber nicht das wichtigste. Vereinsheim und Kabinen haben allerhöchste Priorität.“

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„Wenn man uns eine andere Anlage zur Verfügung stellen würde, wären wir hier sofort weg“, sagt Ulukan. Vor der Saison - nach dem Aufstieg in die Bezirksliga - hatte der TuS-Vorstand versucht, als Untermieter bei TuRa 88 Duisburg in Neudorf unterzukommen. „Aber nur mit allen drei Mannschaften. Wir sind ein Verein und schauen nicht nur auf die erste Mannschaft“, sagt Ulukan. Doch die Miete, die der TuS an TuRa hätte zahlen sollen, war nicht stemmbar. Vor Jahren gab es auch mal Fusionsgespräche mit dem TB Rheinhausen, der inzwischen vom ESV Hohenbudberg geschluckt worden ist. „Wir würden auch gerne wie damals der TBR als zweiter Verein auf der OSC-Anlage spielen.“ Aber das ist wohl derzeit nicht denkbar.

„Wir haben guten Kontakt zu Duisburg-Sport und auch zum Oberbürgermeister Sören Link“, sagt Ulukan, der betont: „TuS heißt Turn- und Sportverein. Nicht Türken unter sich. Wir heißen jeden im Verein willkommen.“ Nun hofft Ulukan auf die entsprechenden Fördermittel. Mit Sponsoren hat er über die Eigenbeteiligung gesprochen - und mit den Banken, um sofort loslegen zu können, wenn die Fördergelder erst später oder in zwei Chargen kämen. „Wir brauchen aber eindeutig die Hilfe der Stadt.“ Denn Matsch, Dreck und Schimmel will Ulukan nicht mehr sehen.