Duisburg. In dieser und auch der kommenden Handballsaison wird es keinen Nordrheinpokal geben. Die Abschaffung des DHB-Amateurpokals ist der Grund.
Ist das schon das Ende aller regionalen Handball-Pokalwettbewerbe? Freilich, den Niederrheinpokal gibt es schon deshalb nicht mehr, weil die Verbände Nieder- und Mittelrhein fusioniert haben. „Wir haben in unserer ersten Saison darauf verzichtet, einen Nordrheinpokal durchzuführen, da die Zusammenführung des Liga-Spielbetriebs Priorität hat“, erklärt Karl-Walter Marx, Vizepräsident für Spieltechnik beim neuen Verband Handball Nordrhein (HNR). Doch im schlimmsten Fall könnte daraus nun ein Dauerzustand werden.
Meinungsumfrage bei den Vereinen
„Wir haben eine umfassende Meinungsabfrage zum Thema Nordrheinpokal bei den Vereinen durchgeführt“, sagt Marx. Doch das Ergebnis ist erschütternd. Denn offenbar besteht nicht einmal mehr das Interesse, „nein“ zum Pokal zu sagen. Der Hintergrund liegt beim Deutschen Handball-Bund: Der hat den DHB-Amateurpokal abgeschafft, über den sich die „kleineren“ Vereine für den DHB-Pokal qualifizieren konnten. Dieser wiederum ist nur noch für die Erst- und Zweitligisten sowie einige Drittligisten vorgesehen. „Letztlich fehlt den Vereinen damit die Motivation, in einem Verbandspokal anzutreten“, erklärt Marx. Lediglich zwölf Vereine des neuen HNR haben geantwortet. Die darin enthaltenen Voten waren pari. Zu wenig, um darauf einen Wettbewerb aufzubauen. „Wir haben uns daher entschieden, auch 2024/25 keinen Wettbewerb um einen Nordrheinpokal anzubieten.“
Da Marx auch für die nahe Zukunft nicht davon ausgeht, dass der DHB den Pokalwettbewerb für die Vereine ab den Regionalligen wieder öffnet, stehen praktisch alle regionalen Wettbewerbe auf dem Prüfstand. „Natürlich können die Kreise weiterhin ihre Kreispokale durchführen“, sagt Marx. Doch auf Kreisebene waren die Pokale bereits rudimentär. Nur wenige Vereine hatten gemeldet, Final-Four-Turniere verkümmerten aufgrund von Rückzügen in den Wettbewerben oft zu einem „Final Three“. So hat sich der Kreis Rhein-Ruhr aktuell dafür entschieden, die Final-Four-Turniere in die Vorbereitung der Folgesaison zu legen, um dort für Attraktivität zu sorgen. Aktuell haben in diesem Kreis acht Vereine bei den Männern (TB Oberhausen, OSC Rheinhausen, Hamborn 07, TuRa 05 Dümpten, HSG Duisburg-Süd, Rot-Weiß Oberhausen, SG Tackenberg, Hamborn 90) und sechs bei den Frauen (HSG Duisburg-Süd, TuRa 05 Dümpten, TV Biefang, TB Oberhausen, GSG Duisburg, Eintracht Duisburg) gemeldet.