Duisburg. Die Füchse Duisburg zeigen vor knapp 2100 Fans viel kämpferischen Einsatz, müssen sich den Moskitos Essen aber mit 3:6 geschlagen geben.
Dieses Spiel wäre wie gemacht für Martin Schymainski. Der Routinier geht mit Tempo und Willen in die Ecken, schiebt sich und seine Gegner mit Wucht in die Bande – und erobert oft so die Scheibe. Doch offenbar ist seine Verletzung, die ihn schon vor der Deutschland-Cup-Pause zum Zuschauen gezwungen hatte, nach wie vor nicht auskuriert. Doch auch ohne den gebürtigen Duisburger und Ex-DEL-Profi kämpften die Füchse lange Zeit mit viel Leidenschaft – verschliefen den Start des Ruhrderbys aber komplett. Sandis Zolmanis ist schnell. Und torgefährlich. Und eiskalt. Nach gerade einmal neun Sekunden brachte er die Moskitos Essen an der Wedau in Führung. Und letztlich musste sich der Eishockey-Oberligist EV Duisburg den Stechmücken vor knapp 2100 Zuschauern mit 3:6 (1:2, 1:2, 1:2) geschlagen geben.
Das Spiel hätte bereits nach etwas mehr als drei Minuten eine ganz böse Wendung für die Hausherren nehmen können. Denn in eigener Überzahl ließen sich die Füchse überlaufen, wieder war es Zolmanis, der nicht zu stoppen war und für Essen zum 2:0 einnetzte. Doch anders herum war es dann auch eine eigene Strafzeit, die die Schwarz-Roten zurück ins Spiel brachte. Die Strafzeit gegen Dominik Piskor war gerade abgelaufen, als er aufs Eis zurück spurtete, einem Essen die Scheibe mopste und über zwei Drittel des Spielfeldes alleine auf Essens Goalie Bastian Kucis zulief und ebenso eiskalt auf 1:2 verkürzte.
Ray Brice gleicht aus
Ein richtiges Derby wurde es knapp zwei Minuten vor der Pause, als Essens Kapitän Nicolas Cornett den Füchse-Torhüter Fabian Hegmann bedrängte und zu Boden brachte. Im Anschluss rang EVD-Verteidiger Finn Walkowiak seinen Kontrahenten nieder. Warum schließlich der Duisburger mit zwei Strafminuten mehr bedacht und die Torhüterbehinderung nicht bestraft wurde, bleibt dann das Geheimnis des Schiedsrichtergespanns.
Das zweite Drittel gehört dann allerdings spielerisch dem Tabellenzweiten aus Essen. Erst in der 26. Minute gelang den Hausherren der erste echte Entlastungsangriff über Valentin Pfeifer und Michael Fomin. Doch trotz des optischen Übergewichts der Stechmücken über weite Teile des zweiten Drittels gelang dem EVD der Ausgleich: Wieder war es ein Konter, den diesmal Ray Brice trotz eines Fouls erfolgreich abschloss (29.). Doch das ließen die Gäste nicht allzu lange auf sich sitzen. Ein schneller Gegenangriff, bei dem Alexander Komov einfach den Schläger in den Pass hielt und die Scheibe so entscheidend abfälschte, sorgte für die erneute Essener Führung in der 30. Minute. Noch ein Konter, noch ein Tip-in und Essen führte letztlich sogar wieder mit zwei Toren Unterschied. Diesmal durfte sich Michael Gottwald feiern lassen (35.).
Frühe Entscheidung im letzten Drittel
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Dass der Unterschied bei den drei Kontingentspielern nicht nur im Scoring besteht, zeigte sich bei der frühen Entscheidung der Partie. Als Essens zweiter lettischer Stürmer, Elvijs Biezais, nach einem Unterzahlkonter zum 2:5 aus Duisburger Sicht einnetzte (42.), drehte Zack Phillips nur staunend ab. Defensivverhalten sind dann auch tatsächlich mal anders aus.
In der 53. Minute keimte noch einmal Hoffnung auf, als Dominik Piskor in doppelter Überzahl zum 3:5 erfolgreich war. Per Torjubel mit Daumen im Mund widmete der Angreifer seinen Treffer dem vor wenigen Tagen geborenen Nachwuchs. Essen legte noch das 6:3 ins leere Duisburger Tor nach. „Das nervt“, sagte Füchse-Trainer Christoph Schubert. „Es nervt einfach, nach neun Sekunden zurückzuliegen, obwohl man das genauso vorhergesagt und erklärt hat. Kämpferisch war das stark. Ein Dank an unsere Fans. Die Stimmung war klasse.“
Die Statistik:
Tore: 0:1 (0:09) Zolmanis (Biezais), 0:2 (3:08) Zolmanis (4-5), 1:2 (6:38) Piskor, 2:2 (28:10) Brice (Kitt), 2:3 (29:55) Komov (Lutz, Hane), 2:4 (34:10) Gottwald (Komov, Behrens), 2:5 (41:56) Biezais (4-5), 3:5 (52:31) Piskor (Krämer/5-3), 3:6 (58:08) Biezais (ENG).
Strafen: Duisburg 20, Essen 26.
Schiedsrichter: Kruminsch/Steven.
Zuschauer: 2098.