Duisburg. Tiger & Turtle und grüner Stahl: Duisburg drückt der Kanu-Weltmeisterschaft einen besonderen Stempel auf. Besuch aus dem Königreich Tonga.

In Duisburg geht in der kommenden Woche zum sechsten Mal eine Kanu-Weltmeisterschaft über die Bühne. Jürgen Joachim, Präsident des ausrichtenden Kanu-Regatta-Vereins, greift dabei nicht in die Schublade, um für die Titelkämpfe auf der Wedau-Bahn das „Schema F“ herauszuholen. „Wir haben im Jahr 2013 zum letzten Mal eine WM ausgerichtet. Der Sport, die Welt und die Medien haben sich seitdem extrem verändert“, erklärt der Chef-Organisator vor den Titelkämpfen, die vom Mittwoch, 23. August, bis zum Sonntag, 27. August, in Duisburg stattfinden. Die Eröffnungsfeier steigt am Dienstag um 19 Uhr auf der Klönnewiese im Sportpark.

2000 Kanutinnen und Kanuten werden mit ihren Teams in Duisburg zu Gast sein. Es geht in 42 Disziplinen, einschließlich der Para-Wettkämpfe, um die Medaillen. Insgesamt 225 Rennen stehen auf dem Programm.

DKV-Flotte geht in Duisburg ambitioniert an den Start

Natürlich kann Jürgen Joachim trotzdem auf viel Routine setzen. Das gilt nicht für die Sportler aus Guam und Belize – die sind in Duisburg zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft am Start. Als Exote wird auch Pita Taufatofua aufschlagen. Der Mann aus dem Königreich Tonga sorgte als Taekwondo-Kämpfer und als Skiläufer bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016, in Pyeongchang (2018) und in Tokio (2021) für Aufsehen, als er im traditionellen Kostüm seines Landes und mit eingeöltem Oberkörper bei den Eröffnungsfeiern einlief. Nun hat der 39-Jährige den Kanusport für sich entdeckt. Er kommt übrigens ohne Boot nach Duisburg – das Gefährt wird er sich vor Ort leihen.

Der Flotte des Deutschen Kanu-Verbandes wird der Mann aus Ozeanien naturgemäß nicht das Wasser reichen können. Für die einheimischen Aktiven hat der Heimstart ein Jahr vor Olympia in Paris eine besondere Bedeutung. „Da reicht es nicht, die Olympia-Quoten zu erfüllen. Im eigenen Land können wir nicht ohne Medaille bleiben“, sagt DKV-Präsident Jens Perlwitz, der auf „vier bis fünf Goldmedaillen“ hofft.

Die Erfolgreichen dürfen sich auf ein besonderes Edelmetall freuen. Zumeist sind die Plaketten schlicht gehalten. In Duisburg wird hingegen die Kulisse von „Tiger & Turtle“ auf den Rückseiten der Medaillen zu sehen sein. Die Schnellsten erhalten diesmal keine Blumen, sondern einen Pokal aus grünem Stahl von Thyssenkrupp.

Jürgen Joachim, Präsident des Kanu-Regatta-Vereins, hofft auf volle Ränge bei der Kanu-Weltmeisterschaft in Duisburg.
Jürgen Joachim, Präsident des Kanu-Regatta-Vereins, hofft auf volle Ränge bei der Kanu-Weltmeisterschaft in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Die Regattabahn-Tribüne fasst 4500 Zuschauer. Jürgen Joachim hofft, dass er in der nächsten Woche am Freitag und am Wochenende, wenn die Finalrennen in den Olympischen Disziplinen auf dem Programm stehen, jeweils ein ausverkauftes Haus vermelden kann. Tickets gibt es im Internet unter www.kanuduisburg.de und unter www.eventim.de.

Musik von ACDC und Abba im „Kanu-Village“ in Duisburg

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wird am Dienstag die Eröffnungsfeier der Kanu-WM besuchen. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist auf der Klönnewiese frei. Der Topact des Showprogramms ist die Duisburger Band Holmquist mit Frontfrau Stina Holmquist.Unter der Regie von Duisburg-Kontor steigt an allen WM-Tagen im „Kanu-Village“ im Sportpark bis in den späten Abend hinein ein Bühnenprogramm. Unter anderem treten AC/DC- und Abba-Coverbands auf. Zudem gibt es zahlreiche kulinarische Angebote.