Duisburg. Der EV Duisburg führt zweimal gegen die hoch favorisierten Hannover Scorpions, verliert aber 2:4. Torhüter Linus Schwarte erneut überragend.

Linus Schwarte im Stehen. Linus Schwarte im Sitzen. Linus Schwarte im Liegen. Linus Schwarte im Spagat – egal in welcher Position. Der gerade einmal 21-jährige Torhüter des Eishockey-Oberligisten EV Duisburg, der mit dem Eishockey in Abu Dhabi so richtig angefangen hat, dann an der renommierten Okanagan-Eishockey-Schule in Österreich ausgebildet wurde, war der Schrecken der Stürmer der Hannover Scorpions. Mithin der alles überragende Tabellenführer, der zuvor 24 Mal in Folge gewonnen hatte. Letztlich machten die Scorpions ihren „Jubiläumssieg“ aber perfekt: Nach großem Kampf unterlag der EVD dem großen Favoriten mit 2:4 (0:0, 2:1, 0:3).

EVD-Trainer Dirk Schmitz hatte im Vorfeld eine strikt defensive Marschroute verkündet – und doch versteckten sich die Füchse gegen die Wedemärker von Beginn an nicht. Schon in der zweiten Minuten hätte Coco Krämer die Duisburger Führung nach einem leichtsinnigen Puckverlust der Scorpions im eigenen Drittel erzielen können, war aber wohl zu überrascht. Zwei Minuten später hatte Linus Wernerson-Libäck die nächste Duisburger Chance. Die Vorstand-Hannoveraner schüttelten sich, besannen sich ihrer für die Oberliga riesigen Fähigkeiten und hatten eine gute Chance nach der anderen. Doch immer schien Linus Schwarte sagen zu wollen: Der Puck stoppt hier!

2:0-Führung war möglich

Und wie wichtig ist es dann, die wenigen Großchancen zu nutzen. In der 27. Minute war es so weit: Michael Fomin bewies viel Übersicht, spielte den Puck genau in den Lauf von Linus Wernerson-Libäck, der ihn in den Winkel abfälschte. Und nur kurze Zeit später hätte Oula Uski auf 2:0 für den EVD stellen können, scheiterte aber an Scorpions-Torhüter Jakub Urbisch, der sich an Schwartes Serie von Glanzparaden offenbar beteiligen wollte.

Doch je länger der Mittelabschnitt dauerte, desto größer wurde der Druck der Gäste. Die Füchse kamen nur noch ganz selten zu Entlastungsangriffen. Und so landete der Puck dann doch zum 1:1 im EVD-Netz, nachdem Ralf Rinke in den Winkel getroffen hatte. Die Scorpions blieben am Drücker, ließen die Füchse kaum noch aus dem eigenen Drittel herauskommen – bis zur 39. Minute. Die Füchse liefen einen Konter, zunächst zwei gegen zwei, die Scheibe kam zurück zum heraneilenden Michael Fomin, der zum 2:1 für den Aufsteiger gegen den Zweitliga-Kandidaten aus Mellendorf einnetzte.

Scorpions treffen in einziger Überzahl

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Im Schlussdrittel versuchten es die Füchse noch betont einfacher zu halten, als ohnehin schon. Jede Scheibe wurde konsequent geklärt. Doch dann profitierten die Scorpions von der ersten und einzigen Strafzeit, die sich der EVD im gesamten Spiel einfing: Robin Just glich zum 2:2 aus (47.). Und nur 40 Sekunden später lag das Team aus der Wedemark erstmals vorne: Nach einem Puckverlust brach der gebürtige Duisburger im Team der Scorpions, Patrick Klöpper, durch und traf zum 3:2. Etwas bitter war die Entscheidung zum 4:2 durch Steven Raabe (56.). Schiri und Ex-Fuchs David Cespiva hatte bei EVD-Spieler Dennis Mensch einen hohen Stock erkannt, den niemand anderes ausgemacht hatte: Bully vor dem Duisburger Tor, Querpass, Tor Hannover.

Kevin Gaudet, der Scorpions-Trainer, konstatierte: „Schwarte im Duisburger Tor war unglaublich.“ Das sah EVD-Coach Alex Jacobs freilich genauso: „Linus war brutal gut. Insgesamt war das eine Leistung, die uns wohl viele nicht zugetraut hätten.“

Die Statistik:

Tore: 1:0 (26:38) Linus Wernerson-Libäck (Fomin), 1:1 (32:12) Rinke (Thomson, Reiß), 2:1 (38:20) Fomin (Linus Wernerson-Libäck, Hahnebeck), 2:2 (46:23) Just (Aquin, McPherson/5-4), 2:3 (47:03) Klöpper, 2:4 (55:26) Raabe (McPherson).

Strafen: EVD 2, Hannover 2.

Schiedsrichter: Müller/Cespiva.

Zuschauer: 807.

So geht es weiter: Hammer Eisbären – EVD (So., 18.30 Uhr).