Duisburg. Der MSV Duisburg trifft in der Bundesliga auf Vizemeister FC Bayern München. Teamchef Schneck muss wegen mehrerer Ausfälle improvisieren.
Wer bei Turbine Potsdam gewonnen hat, muss auch den FC Bayern München nicht fürchten? Die augenzwinkernd gestellte Frage lässt auch Nico Schneck schmunzeln. Nein, da ist der Teamchef des Fußball-Bundesligisten MSV Duisburg natürlich Realist: Ungeachtet des erstaunlichen 3:0-Erfolgs bei den Turbinen vor Wochenfrist hat sein Team es am Sonntag um 16 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena mit einem völlig anderen Kaliber zu tun – und dieser Umstand wird durch die aktuellen Gegebenheiten bei den Zebras noch verstärkt.
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„Wenn die Bayern in der 60. Minute auswechseln, kommen halt noch einmal vier Nationalspielerinnen“, zeigt Schneck auf, in welch komfortabler Situation sich sein Gegenüber Alexander Straus – der Norweger folgte beim Vizemeister im Sommer auf Jens Scheuer – befindet. Der MSV-Teamchef wird hingegen überlegen müssen, ob und wie er überhaupt wechseln kann. Der ohnehin schon kleine Duisburger Kader kommt am Sonntag an seiner Minimalgrenze an, denn neben der in Potsdam mit Knieproblemen ausgeschiedenen Marija Ilic fehlen nun auch noch die erkrankten Allie Hess und Miray Cin. Zudem droht Kapitänin Yvonne Zielinski ebenfalls auszufallen.
Das heißt: Die zuletzt von der Bank kommenden Kaitlyn Parcell, Ashley Leonhart, Alissa Andres und Gina Ebels werden im Zweifelsfall automatisch ins Team rücken – es stellt sich nur die Frage, auf welche Position. Auf der Bank sitzen dann nur noch die Ersatzkeeperinnen Kari Närdemann und Joyce Prabel; außerdem wurde die Bundesliga-Spielberechtigung für Carolina Dastler-Moccagatta und Lucy Karwatzki aus der Niederrheinliga-Reserve beantragt, die beide schon beim Pokalspiel in Magdeburg ausgeholfen hatten.
Nico Schneck weiß, dass die ohnehin schon komplizierte Aufgabe dadurch noch kniffliger wird. „Wir müssen und werden uns voll reinhauen“, kündigt er unverdrossen an. Welche Taktik er für dieses Unterfangen wählt, wird sich zeigen. Vor einigen Jahren begegnete die damalige MSV-Trainerin Inka Grings der Bayern-Übermacht mit einem Zehner-Riegel, der dann tatsächlich ein 0:0 ermauerte. Dass sich Schneck für eine ähnliche Variante entscheidet, ist eher nicht zu erwarten. Er betont aber, wer für eine mögliche Heldinnenrolle in Betracht kommt: „Es ist klar, dass Du in einem solchen Spiel eine gute Torwartleistung brauchst.“