Duisburg. Unter der Leitung des neuen Trainers nahmen die Spielerinnen des MSV in der Sportschule Wedau die Vorbereitung auf die Zweitliga-Saison auf.

Der Ton auf dem Trainingsplatz hat sich bei den Fußballerinnen des MSV Duisburg geändert. Englisch ist die neue Standardsprache. Die Botschaft von Henrik Lehm, dem neuen Trainer der in die 2. Bundesliga abgestiegenen Duisburgerinnen, dürfte am Montag abseits möglicher Verständigungsprobleme angekommen sein. Der Däne hat den Spielerinnen bei der ersten Trainingseinheit auf dem Gelände der Sportschule Wedau Spaß verordnet. Kein Wunder – zu lachen gab es in der abgelaufenen Saison für die MSV-Frauen wenig.

MSV soll zum Gewinnerteam werden

Meret Günster (Mitte) erlebte eine Schrecksekunde. Der MSV gab jedoch schnell Entwarnung.
Meret Günster (Mitte) erlebte eine Schrecksekunde. Der MSV gab jedoch schnell Entwarnung. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Bei seiner Ansprache an seine neue Mannschaft sagte der Nachfolger von Thomas Gerstner: „Ich weiß, ich komme zu einem Team, von dem die Hälfte zuletzt viele Spiele verloren hat. Wichtig ist, dass wir Spaß am Fußball haben.“ Lehm blickte später auf seine Stippvisite in Duisburg im Mai, als er die 1:2-Niederlage des MSV gegen Werder Bremen sah, zurück. Die Körpersprache im Team sei die einer Verlierermannschaft gewesen.

Henrik Lehm hofft, dass die mentalen Altlasten im Zuge des personellen Umbruchs von den Schultern abfallen. Immerhin kommen nun viele neue Spielerinnen hinzu – da kann ein neuer Teamgeist leichter entstehen. Lehm: „Ich hoffe, dass die neuen Spielerinnen der Mannschaft die Energie geben, um ein Gewinnerteam zu werden.“

Vanessa Fürst bleibt nun doch

Das Duisburger Trainerteam mit Neuzugängen und Gästen beim Auftakt in der Sportschule Wedau: (von links) Trainer Henrik Lehm, Julia Matuszek, Gina Ebels, Kari Närdemann, Maggie Bell, Melissa Ugochukwu, Selina Vobian und Co-Trainer Nico Schneck.
Das Duisburger Trainerteam mit Neuzugängen und Gästen beim Auftakt in der Sportschule Wedau: (von links) Trainer Henrik Lehm, Julia Matuszek, Gina Ebels, Kari Närdemann, Maggie Bell, Melissa Ugochukwu, Selina Vobian und Co-Trainer Nico Schneck. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Aktuell sind 14 Feldspielerinnen und drei Torhüterinnen an Bord – darunter auch die schon verabschiedete Vanessa Fürst, die nun doch bleibt. Der Kader soll sich in den nächsten Tagen weiter füllen. Noch nicht am Start war am Montag Claire O’Riordan, die zuletzt noch mit dem irischen Nationalteam unterwegs war. Brenna Ochoa (Neuzugang von Fortuna Hjørring/Dänemark) ist mit dem Corona-Virus infiziert und wird erst in der nächsten Woche zum Team stoßen. Helena Božić (ŠK Partizán Bardejov) hatte mit Komplikationen bei der Anreise zu kämpfen und schaffte es nur in zivil zum Trainingsauftakt. Auch Meg Brandt (Racing Louisville) fehlte noch.

Mit Gina Ebels trainiert ein Talent aus der eigenen U 17 mit. Zudem ist Mittelfeldfrau Vesna Milivojevic (Borussia Bocholt) als Gastspielerin am Ball. Henrik Lehm erwartet, dass noch „fünf bis sechs weitere Spielerinnen zum Team stoßen werden.“ Auf dem Transfermarkt schauen sich die Verantwortlichen schwerpunktmäßig nach einer Verteidigerin und einer Stürmerin um. Wie Co-Trainer Nico Schneck, der auf dem Platz auch bei Bedarf als Dolmetscher für seinen Cheftrainer fungiert, erklärte, können die Verstärkungen sowohl aus dem „Capelli-Stall“ als auch aus dem Bereich des deutschen Fußballs kommen. Wie auch immer: Henrik Lehm hofft, dass der Kader in zwei Wochen komplett sein wird. Die Zweitliga-Saison startet am 14. August.

Schrecksekunde für Günster

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Einen Schreckmoment erlebte am Montag Meret Günster. Die Mittelfeldspielerin hat sich gerade erst nach einer langwierigen, schweren Knieverletzung zurückgemeldet. Nach einem Zweikampf ging die 18-Jährige zu Boden und klagte über Schmerzen im (zuvor nicht verletzten) rechten Knie. Nach kurzer Zeit gaben die Physios Entwarnung. Meret Günster konnte erleichtert durchatmen.

Die MSV-Frauen trainieren noch bis zum Dienstag, 13. Juli, in der Sportschule Wedau. Der Verein will den Rasenplatz auf dem angestammten Trainingsgelände an der Mündelheimer Straße schonen. Auf einem der Nebenplätze ist in der Sportschule aktuell zeitgleich zu den Duisburger Frauen ein ehemaliger Männer-Coach des MSV tätig. Unter der Regie von Peter Neururer halten sich vertragslose Profis traditionell im Rahmen des Trainingslagers der Spielergewerkschaft VDV in Wedau fit.