Duisburg. Die Gespräche zwischen dem KFC Uerdingen und der Duisburger Stadionprojektgesellschaft sind laut Arena-Chef Dirk Broska sehr weit fortgeschritten.

Die Grotifanten stehen vor einer Rückkehr an die Wedau. Der immer noch heimatlose Fußball-Drittligist KFC Uerdingen wird seine Heimspiele in der kommenden Saison voraussichtlich in der Schauinslandreisen-Arena austragen. „Die Gespräche sind sehr weit fortgeschritten. Ich denke, wir werden uns auf viel Fußball in Duisburg freuen dürfen“, sagt Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadion-Projektgesellschaft.

Seit dem Aufstieg in die 3. Liga vor drei Jahren kicken die Krefelder im Exil. Die Sanierung der heimischen Grotenburg verzögerte sich immer wieder. Nun hoffen die Uerdinger, dass sie zur Saison 2022/23 wieder nach Hause zurückkehren dürfen.

Bereits in der Spielzeit 2018/19 war der KFC Untermieter in der Duisburger Arena. Das Verhältnis zwischen Eigentümer und Mieter war nicht immer harmonisch, weil sich Zahlungen an vereinzelte Dienstleister immer wieder verzögerten. Zwischenzeitlich drohten gar Spielabsagen.

MSV Duisburg vor Auswärtsspiel in eigenem Stadion

In der Folgesaison wechselte der KFC in die Düsseldorfer Arena. Dort kam es im Januar diesen Jahres zum Knall. Die Landeshauptstädter ärgerten sich über die Zahlungsmoral des KFC, die Uerdinger baten vergeblich um eine Reduzierung der Miete. Fortan trug der KFC seine Heimspiele in Ostwestfalen im Stadion der Sportfreunde Lotte aus.

Auch weil in der neuen Saison wieder Zuschauer zugelassen sein dürften, schauten sich die Krefelder nun nach einem deutlich nähergelegenen Domizil um. Zudem wird der SC Verl, dessen Stadion für Drittliga-Spiele mit Publikum nicht zugelassen ist, wohl nach Lotte ziehen.

Bis zum Mittwoch, 2. Juni, muss der KFC beim DFB seine Spielstätte benennen. Das soll nun wieder Duisburg sein. Dirk Broska berichtet von „sehr guten Gesprächen“. Der Stadion-Chef hat die alten Geschichten zu den Akten gelegt, zumal nun auf Krefelder Seite auch neue Verhandlungspartner am Tisch gesessen hätten. Trotzdem scheut Broska als gebranntes Kind das Feuer. „Wir werden die Spiele einzeln abrechnen“, unterstreicht der Geschäftsführer. Zudem werde er ausbleibende Zahlungen nicht dulden. Dann bliebe die Arena eben verschlossen.

Den Fußballern des MSV steht eine ungewohnte Situation bevor. Beim letzten Gastspiel der Uerdinger kickten die Zebras in der 2. Bundesliga. Nun aber werden die Meidericher in der kommenden Saison bei ihrem „Auswärtsspiel“ beim KFC in ihrem eigenen Wohnzimmer erstmals nur auf dem Gästesofa sitzen.

Finanziell lohnt sich der Deal für die Stadiongesellschaft, der Ertrag für den MSV sei hingegen minimal, wie Broska erklärte.