Duisburg. Der MSV Duisburg gab am Mittwoch de Verpflichtung von Trainer Gino Lettieri bekannt. Für den 53-Jährigen beginnt die zweite Amtszeit beim MSV.
Donald Trump würde gerne mit Gino Lettieri tauschen. Im Gegensatz zum Noch-Präsidenten der USA erhält Lettieri seine zweite Amtszeit. Am Mittwochabend teilte Fußball-Drittligist MSV Duisburg mit, dass der 53-Jährige die Nachfolge von Torsten Lieberknecht antritt. Der Verein wird den Coach, der schon von 2014 bis 2015 bei den Zebras tätig war, am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz vorstellen.
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Lettieri wird – zur Abwechslung mal nicht in einer virtuellen, sondern in einer realen – Presserunde sein Comeback beim Spielverein geben. Zur Mannschaft wird er erst am Sonntag stoßen. Bis dahin muss sich der neue (alte) Coach zwei Corona-Tests unterzogen haben.
Unwürdiges Ende beim MSV Duisburg vor fünf Jahren
Beim Auswärtsspiel beim Aufsteiger Türkgücü München am Samstag im Olympiastadion werden Co-Trainer Marvin Compper und Branimir Bajic die sportliche Verantwortung tragen. Für Gino Lettieri hätte sich in München ein Kreis geschlossen.
Am 1. November 2015 verlor er mit den Zebras in der Allianz-Arena das Zweitliga-Spiel gegen 1860 München mit 0:1, wenige Stunden später stellte der Verein seinen Coach frei. Es war damals ein Ende mit begrenzter Würde. Auf der Rückfahrt nach Duisburg ploppte die Meldung bereits vor der offiziellen Verkündung durch den Verein auf dem Fernseher im Mannschaftsbus auf.
Die Zeit heilt so manche Wunde, und es sollen die guten Erinnerungen an die erste Lettieri-Amtszeit beim MSV sein, die nun die Hoffnungen auf eine Wende nähren sollen. Der heute 53-Jährige machte im Mai 2015 den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt. Lettieri, der am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, verwies damals darauf, dass dieser Aufstieg weder geplant noch gefordert worden sei. Das sei mit ein Grund dafür gewesen, dass sich der Klub damals bei den Neuverpflichtungen für die Zweitliga-Saison vornehmlich in der 3. Liga bedient hätte.
Erst später kam Qualität dazu: Auf Initiative von Lettieri heuerten mit Giorgi Chanturia und Victor Obinna zwei charismatische und spielstarke Strategen an, die später unter Trainer Ilia Gruev maßgeblichen Anteil an der – am Ende nicht vom Erfolg gekrönten – Aufholjagd hatten.
Kritik aus der Fanszene des MSV Duisburg
Lettieris Weg führte später, im März 2017, zum FSV Frankfurt, den er aber nicht vor dem Abstieg aus der 3. Liga bewahren konnte. Von 2017 bis 2019 arbeitete er in Polen. Korona mit K kann im Gegensatz zur Version mit C eine Erfolgsgeschichte sein. Bei Korona Kielce sorgte Lettieri in der ersten Saison für Furore. Im zweiten Spieljahr blieb jedoch der Erfolg aus, im September 2019 war für Lettieri schon wieder Schluss.
„Wir wollten in dieser Situation einen in der Liga erfahrenen Trainer und freuen uns auch, mit Gino einen Coach zurück zu bekommen, der den Club und das Umfeld richtig gut kennt. Auch nach 2015 ist unser Kontakt ist nie abgerissen“, zitiert der MSV seinen Präsidenten Ingo Wald in einer Pressemitteilung.
Einfach wird der Neustart für Lettieri in Duisburg nicht sein. Nachdem das mögliche Engagement des Trainers beim MSV bekannt geworden war, reagierten zahlreiche Fans in Internetforen und sozialen Netzwerken nur bedingt erfreut. Die Kritik reicht von Skepsis bis hin zu nacktem Entsetzen.