Duisburg. Am Freitag mussten die Spieler des MSV Duisburg kontaktlos trainieren. Eine ungewöhnliche Vorbereitung auf das Spiel gegen den KFC Uerdingen.

Am Freitagmittag stieg aus dem Duisburger Rathaus weißer Rauch auf. Der Krisenstab der Stadt hat die Corona-Verordnung vom Mittwoch modifiziert und damit dem Fußball-Drittligisten MSV Duisburg grünes Licht gegeben. Nun kann das Punktspiel der Zebras gegen den KFC Uerdingen 05 am Samstag um 14 Uhr in der Schauinslandreisen-Arena ohne Zuschauer über die Bühne gehen.

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Als Coach Torsten Lieberknecht seine Mannschaft am Vormittag zum Training um sich versammelt hatte, tagte der städtische Krisenstab noch, somit galt noch die Corona-Verordnung vom Mittwoch. Die Zebras übten in Meiderich kontaktlos. Viel war da nicht möglich: Dehnübungen, Pässe, die Torhüter konnten sich bei der Abwehr von Schüssen auszeichnen. Eine weitere bizarre Episode in einer ungewöhnlichen Zeit.

Beim MSV Duisburg stand die Regeneration im Vordergrund

Allerdings stand ohnehin die Regenerationen nach dem kräftezehrenden Re-Start am Mittwochabend in Unterhaching im Mittelpunkt des Geschehens. Am Donnerstag hatten sich die Zebras morgens um sechs Uhr nach der Rückkehr aus Bayern mit einem Lauf um die Regattabahn begnügt.

Ex-MSV-Spieler Tim Albutat (links) verpasst verletzungsbedingt die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte in Duisburg.
Ex-MSV-Spieler Tim Albutat (links) verpasst verletzungsbedingt die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte in Duisburg. © imago images/Eibner | Andy Buenning/ Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de

Lieberknecht, der lieber am Sonntag gegen den KFC Uerdingen gespielt hätte, muss weiterhin mit den Kräften seines Personals haushalten. Es wird noch Zeit brauchen, bis das Team die Corona-Zwangspause kompensiert haben wird. Wie dünn das Eis ist, zeigte sich bereits in Unterhaching. Mittelfeldspieler Leroy-Jacques Mickels zog sich eine komplizierte Muskelverletzung zu und fällt nun längerfristig aus.

Schon nach dem Re-Start im Frühjahr warfen Blessuren im muskulären Bereich immer wieder zurück. Gefährdet sind aktuell auch Mirnes Pepic und Dominic Volkmer. Die beiden Neuzugänge klagen über Probleme im Oberschenkel. Da könnte ein Einsatz gegen den KFC wenig Sinn machen.

Vor allem im offensiven Mittelfeld gehen Lieberknecht allmählich die Alternativen aus. Mit Moritz Stoppelkamp, Ahmet Engin und Leroy-Jacques Mickels fehlen nun schon drei Vertreter aus der Abteilung Sturm und Drang. In München kam David Tomic für Mickels in die Partie und lieferte eine solide Leistung ab. Somit ist sein Startelf-Debüt gegen die Krefelder denkbar.

Stürmer Vincent Vermeij wird vermutlich auf der Bank Platz nehmen. Der Niederländer steht zwar bereit, doch ist er in Folge seiner Grippe-Erkrankung noch nicht bei 100 Prozent, wie der Trainer erklärte. Mit seinem Siegtreffer in Unterhaching betrieb Neuzugang Orhan Ademi ohnehin beste Werbung in eigener Sache. Die Torpremiere stärkte das Selbstbewusstsein des ehemaligen Braunschweigers. Torsten Lieberknecht verweist aber auf weitere Qualitäten. „Wir dürfen ihn nicht nur an Toren messen“, sieht der Coach in dem 28-Jährigen einen Spieler, der seine Kollegen gut in Szene setzen kann.

Drei Corona-Fälle bei Türkgücü München

Gegner Uerdingen überquert angeschlagen den Rhein. Platz 16, fünf Punkte aus sechs Spielen – das entspricht nicht den Ambitionen der Krefelder. Am Mittwoch setzte es zudem eine 0:4-Heimklatsche gegen den SV Wehen Wiesbaden.

Das Wiedersehen mit Mittelfeldspieler Tim Albutat, der im Sommer überraschend vom MSV zum KFC gewechselt war, fällt aus. Der KFC teilte mit, dass Albutat mit Problemen am Sprunggelenk ein paar Tage pausieren müsse. Zudem schlagen beim KFC die langfristigen Ausfälle von Jan Kirchhoff und Osayamen Osawe ins Kontor.

Zum Thema Corona: Nun hat es Aufsteiger Türkgücü München erwischt. Drei Spieler sind infiziert, das Team steht unter Quarantäne, das Spiel beim FSV Zwickau fällt aus.