Duisburg. Der 30-jährige Wilson Kamavuaka kommt vom polnischen Zweitligisten GKS Tychy. Außerdem hat der MSV Duisburg nun wieder einen Geschäftsführer.

Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg besetzte gestern gleich zwei Posten neu. Welche Personalie ist die wichtigere? Am Mittag ließen die Zebras wissen: Peter Mohnhaupt kehrt als Geschäftsführer zurück. Die Aufgabe wird er gemeinsam mit Thomas Wulf übernehmen. Wulf war bislang als Prokurist für den Geschäftsbetrieb des Spielvereins tätig. Am Nachmittag verkündete die Presseabteilung: Wilson Kamavuaka wird für Trainer Torsten Lieberknecht vor der Abwehr fegen. Der 30-jährige Deutsch-Kongolese kommt ablösefrei vom polnischen Zweitligisten GKS Tychy. Die siebte Neuverpflichtung in dieser Saison bekam einen Einjahresvertrag mit Option.

Weil es bei einem Fußball-Verein zunächst und vor allem um Fußball geht, gilt die Aufmerksamkeit zunächst Wilson Kamavuaka. Der Neuzugang kann sowohl Sechser als auch in der Innenverteidigung spielen. Das eröffnet taktische Varianten beim Defensivspiel. Der MSV schreibt, das Sportdirektor Ivica Grlic gesagt habe: „Er wird uns sofort helfen können.“ Torsten Lieberknecht beschreibt ihn laut MSV als „aufgeweckten, ehrgeizigen und teamorientierten Defensivspieler.“ Der Spieler selbst wird in der Pressemitteilung ordnungsgemäß mit dem Satz zitiert: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung.“

Viele Stationen

Darauf hat er sich in den vergangenen Jahren schon oft gefreut. Wilson Kamavuaka ist ein echter Zugvogel. Seit der gebürtige Dürener 2011 Profi wurde, spielte er für den 1. FC Nürnberg, Jahn Regensburg, den KV Mechelen, Sturm Graz, Panetolikos GFS, Darmstadt 98 und eben in Polen. Immerhin für Darmstadt 98 kickte Kamavuaka, der die 36 als Lieblingsnummer hat, zweieinhalb Jahre. Im Spieljahr 2018/19 kam er auf insgesamt 82 Minuten. Dazu gehörten 180 Sekunden beim 3:0-Sieg der Darmstädter über die Zebras.

Dann sortierte der Zweitligist den Sechser aus. Nach acht Monaten ohne Verein wechselte er dann Ende Februar 2020 zu GKS Tychy und absolvierte zehn Spiele und schoss ein Tor. Beim Test morgen gegen den Erstligisten Arminia Bielefeld kann der neue Mann zeigen, ob er ein angemessener Ersatz für Tim Albutat oder Yassin Ben Balla sein wird.

Wo gerade über die Mannschaft gesprochen wird: Die Verletzung von Arne Sicker, die er sich beim 1:1 in Almelo gleich in der ersten Viertelstunde zugezogen hat, beschreibt der MSV als „muskuläre Probleme im rechten Oberschenkel“. Dort zwickt es den Linksverteidiger nun bereits zum vierten Mal seit dem Rückrundenstart in der Vorsaison. Da denkt man irgendwie unwillkürlich an Marvin Comppers Wade.

Der Nachfolger des Nachfolgers

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Nun zur Rückkehr von Peter Mohnhaupt. Mohnhaupt ersetzt Michael Klatt auf dem Posten des Geschäftsführers. Von 2014 bis 2019 stand als Nachfolger seines Nachfolgers bereits auf diesem Posten. Dann kündigte er „aus privaten Gründen“. Mit Klatt lief es aber nicht glatt. Der neue Mann kündigte ebenfalls. Die Neubesetzung konnte der Verein nicht auf die lange Bank schieben. Die finanziellen Probleme wollen jetzt und gleich in den Griff bekommen werden. Was man über Mohnhaupt weiß: Schussfest ist der Mann.

Nach dem Willen von MSV-Präsident Ingo Wald stemmt der Rückkehrer die Aufgabe, das MSV-Boot über Wasser zu halten, nicht allein. Thomas Wulf – seit dem 1. Juni 2019 als Prokurist – ist ein Spezialist fürs Zahlenwerk. Wulf hatte bereits nach dem Ausscheiden von Michael Klatt übergangsweise Geschäfte führende Tätigkeiten übernommen. In seiner Pressemitteilung beschreibt der MSV die Aufgabenverteilung: „Dabei wird Mohnhaupt die Themen Marketing, Kommunikation und Partnerbetreuung verantworten, während Wulf die Ressorts Finanzen, Verbandswesen und die Organisation leitet.“