Duisburg. Am Samstag wird die Saison in der 2. Bundesliga der Damen fortgesetzt. Der Bremer HC und der Club Raffelberg stehen punktgleich vorne.

Susi Wollschläger bringt es auf den Punkt. „Das war wohl die längste Vorbereitung der Geschichte“, sagt die Trainerin der Hockey-Zweitligisten Club Raffelberg. „Erst haben wir in Vierer-Gruppen begonnen, dann in Zehner-Gruppen weitergemacht, ehe ein normales Training möglich war. Ich denke aber, dass wir gut durch die Corona-Zeit gekommen sind.“ Als dann das erste Testspiel anstand, fiel aber auf, wie lange die Pause wirklich war: „Das war dann doch für alle etwas anderes.“ Nachdem die Rückrunde der Feldsaison der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war, entschieden sich Verband und Vereine beim Feldhockey dafür, die ausgetragene Hinrunde und die nun anstehende Spielzeit zur Doppelsaison 2019/20/21 zusammenzulegen. Die Duisburgerinnen starten am Samstag (16 Uhr) mit der Partie beim Crefelder HTC in die Saisonfortsetzung.

Die Vorbereitung lief bislang sehr ordentlich. „Gerade beim Vorbereitungsturnier haben in Mannheim waren die Mädels richtig gut“, sagt Wollschläger. „Das waren sowohl eine gute Leistung als auch gute Ergebnisse gegen Erstligisten“, lobt die Trainerin. Dennoch fühlt sich das Ganze derzeit „komisch“ an, wie Wollschläger einräumt. Denn aufgrund von Absagen der Gegner sind die letzten zwei Wochen vor dem Start relativ beschäftigungslos – was Testspiele angeht. So steht nur noch das Spiel beim Ligakonkurrenten Blau-Weiß Köln am Dienstag (20.45 Uhr) als Generalprobe auf dem Plan.

Absagen der Testspielgegner

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„Das hatten wir so auch noch nicht. Durch dieses späte Loch in der Vorbereitung ist es gerade für mich recht schwierig, den Stand einzuschätzen“, so Wollschläger. Per se ist der Optimismus aber groß. „Die Stimmung ist richtig gut“, sagt sie. Mit Sophia Schwabe, Hannah Düngel, Laura Plüth und Amelie Haferkamp galt es, vier junge aufrückende Spielerinnen in die erste Damen-Mannschaft zu integrieren – was ratzfatz vonstatten ging. Da hilft es sicherlich, dass die Mannschaft ohnehin recht jung ist, sodass der Altersunterschied kaum nennenswert ist. „Dafür ist das natürlich gut, andererseits ist es umso wichtiger, dass unsere erfahrenen Spielerinnen dabei sind“, erklärt die Trainerin, die sich daher sehr freut, dass Laura Helmrich wieder fit ist und ihre Verletzung überstanden hat. Weniger gut sieht es bei Carla Mink aus: Sie hat sich eine Meniskusverletzung zugezogen – und wird noch einige Zeit brauchen. „Ansonsten sind wir von größeren Verletzungen verschont geblieben.“

Spannende Tabellensituation

Die Tabellensituation zeigt, wie spannend die Saison bleibt. Der Bremer HC ist Spitzenreiter – der CR steht punktgleich knapp dahinter. Weil die praktisch „dritte Runde“ der Saison im Frühjahr 2021 eine Aufstiegsrunde der ersten Fünf sein wird, in die die Punkte und Tore voll übernommen werden, werden sich die beiden Top Dogs der 2. Bundesliga Nord noch dreimal gegenüberstehen. „Ich bin weit davon entfernt, zu sagen, dass das ein Durchmarsch für Bremen oder uns wird“, sagt Wollschläger. „Erst einmal geht es darum, wieder Hockey zu spielen.“

Ob Bonn (acht Punkte Rückstand) und Braunschweig (neun Punkte) noch einmal in das Aufstiegsrennen eingreifen können, wird sich zeigen müssen. Der CR könnte diesen Angriff mit einer verbesserten Offensive abwehren. Drei der jung aufgerückten Spielerinnen sind Stürmerinnen.