Duisburg. Felix Molsner vom OSC Rheinhausen hat zum ersten Mal mit der Beach-Nationalmannschaft der Herren trainiert. Er will durch Leistung überzeugen.

Als Felix Molsner im Juli 2018 strahlend und mit U-18-EM-Gold dekoriert aus Montenegro zurückkehrte, da war dem heutigen Handball-Regionaliga-Spieler des OSC Rheinhausen klar: „Ich möchte es natürlich in die Herren-Nationalmannschaft schaffen.“ Wenn er das ärmellose DHB-Trikot überstreift, muss er zwei Dinge nicht anziehen: seine Sportschuhe. Denn Molsners Leidenschaft gehört neben der Halle nun einmal dem Beachhandball. Vor wenigen Tagen hat er erstmals einen Lehrgang mit der A-Nationalmannschaft absolviert.

Der junge Mann bleibt allerdings bescheiden. „Ich gehöre dem erweiterten Kader an und durfte nun in Kelkheim mitmachen, weil jemand anderes nicht dabei war“, berichtet der OSC-Spieler. „Und ob ich erneut eingeladen werde, hängt von der Leistung ab.“ Vier Tage lang ging es im Sand zur Sache, zu Beginn und zum Ende gab es eine Einheit, an den anderen beiden Tagen zwei – und jede Einheit dauerte drei Stunden.

Saison komplett ausgefallen

Corona macht es Sportlerinnen und Sportlern in allen Bereichen schwierig. Die GBO-Serie, also die German Beach Open, und die anschließende Deutsche Meisterschaft sind komplett ausgefallen. In den vergangenen Jahren war Molsner regelmäßig dabei – mit den „Shotgunners“, die praktisch zu 90 Prozent aus der damaligen U-18-Nationalmannschaft bestanden. „Die Shotgunners gibt es im Moment in der Besetzung nicht mehr, weil es einfach zu aufwendig ist, wenn die Spieler aus ganz Deutschland anreisen müssen.“

Dennoch konnte Molsner auch in den zurückliegenden Wochen im Sand trainieren. „In Köln gab es immer wieder Stützpunkttrainings“, berichtet der Duisburger. „Dabei kommen die Nationalspieler verschiedener Altersklassen zusammen.“ Immerhin – denn im Wettkampfbereich gab es in diesem Jahr schlicht und ergreifend nichts: „Es haben wohl einige internationale Turniere stattgefunden, mehr aber nicht.“

Bald olympisch?

Auch interessant

Was Molsner auffällt: „Beachhandball wird immer professioneller und besser.“ Ob es bald einen regulären Spielbetrieb gibt? „Das hängst sicher auch davon ab, ob Beachhandball olympisch wird“, erklärt Molsner. „Im September steht dazu eine Entscheidung an. Sollte das passieren, wird der Beachhandball sicher noch weiter forciert.“ Noch gibt es keine „Spezialisierungen“ wie beim Beachvolleyball.

Der junge Duisburger bleibt aber dran. „Ich habe mich noch nicht für ein neues Beach-Team entschieden“, sagt er, wird das aber wohl bald nachholen. Im November könnte es übrigens noch eine Beach­handball-WM geben. „Aber noch gibt es keinen Austragungsort.“ So geht es für Molsner nun erst einmal in der Halle weiter – wenn auch verspätet. Bekanntermaßen hat Handball Nordrhein den Regionalliga-Start um drei Wochen verschoben.