Duisburg. Für Daniel Sekic passten beim FSV Aufwand und realistische Zielsetzung nicht zusammen. Dennoch: 3:0 gegen DSV 1900. 07 unterliegt Heiligenhaus.

Böse Überraschung für den FSV Duisburg: Wie schon vor zwei Jahren, als erstmals der Aufstieg in die Fußball-Oberliga gelungen war, steht der Verein unmittelbar vor dem Saisonstart ohne Trainer da. Seinerzeit musste der gerade erst verpflichtete Hrvoje Vlaovic gleich wieder gehen, nun ist Daniel Sekic nach kurzer Amtszeit zurückgetreten. „Ich möchte aber nicht, dass es jetzt gleich wieder ,Typisch FSV’ heißt“, sagt der 44-Jährige.

Seine doch sehr kurzfristige Entscheidung begründet der gebürtige Duisburger mit bosnischem Pass so: „Als ich verpflichtet wurde, hieß es, dass mittelfristig der Aufstieg in die Regionalliga angepeilt werden soll. Im Moment wäre es aber nur gegen den Abstieg gegangen, wobei der momentane Kader für eine 23er-Liga auch zu knapp besetzt ist. Gepaart mit dem, was ich an Aufwand betreibe, würde das dann letztlich keinen Sinn ergeben, zumal ich auch beruflich stark eingebunden bin und immer wieder Auslandsreisen unternehmen muss. Menschlich hat alles hervorragend gepasst, vor allem mit Sportchef Erol Ayar, daran liegt es nicht.“

FSV ist überrascht

Daniel Sekic ist als Trainer des FSV Duisburg zurückgetreten.
Daniel Sekic ist als Trainer des FSV Duisburg zurückgetreten. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Der angesprochene Erol Ayar war von der Entscheidung des aus Dortmund geholten Trainers überrascht, musste sie aber akzeptieren: „Natürlich ist es jetzt schwierig, einen Trainer zu finden, der zu uns passt. Am besten wäre einer, der auch gleich ein paar Spieler mitbringt.“ Der ehemalige Vorsitzende, gerade aus dem Türkei-Urlaub zurückgekehrt, sieht ebenso wie sein Ex-Coach durchaus Diskrepanzen im bestehenden Kader und will dringend nachbessern: „Vor allem brauchen wir zwei Sechser.“

Das Testspiel beim Landesligisten Duisburger SV 1900, bei dem der bisherige Co-Trainer Abdessamad Sallay an der Seitenlinie das Sagen hatte, gewann der FSV überzeugend mit 3:0 (1:0). Als dreifacher Torschütze glänzte Neuzugang Robin Riebling (28., 50., 82.).

Trotz des letztlich deutlichen Ergebnisses war Julien Schneider, der Trainer des DSV 1900, nicht unzufrieden. „Das war ein gutes Spiel“, befand der Wanheimerorter Coach. Er nutzte die Gelegenheit, um allen eine Chance zu geben – und das, obwohl „fünf, sechs Spieler gefehlt haben. Das ist für uns nicht so leicht zu kompensieren. Umso mehr freut es mich, wie es uns dennoch gelungen ist“, so Schneider.

DSV-Manko: Chancenauswertung

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Das Manko für die Gastgeber war die Chancenauswertung. „Wir hatten vor der Pause drei große Chancen“, erklärt Schneider. Zweimal hatte George Michael Wiedemann das Tor auf dem Schlappen. „Und nach der Pause kamen noch zwei halbe Chancen dazu. Der FSV war einfach viel effizienter und hat gezeigt, warum er in der Oberliga spielt.“ Das erste Gegentor resultierte aus einer Ecke, das zweite aus einem Fernschuss. „Wenn der vorbeigegangen wäre, hätte darüber nie jemand ein Wort verloren“, sagt Schneider. Mit den diesmal fehlenden Spielern geht der DSV-Coach davon aus, eine starke Mannschaft ins Rennen schicken zu können.

Ohne eigenes Tor blieb auch DSV-Ligakonkurrent Hamborn 07 im Test gegen die SSVg Heiligenhaus. Die Löwen unterlagen dem Bezirksligisten mit 0:1 (0:1) durch ein Tor von Ömer Bülbül nach nur zwei Minuten. „Eine Katastrophe“, schimpfte Trainer Michael Pomp, der mit dem Leistungsstand seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden ist. „Es hört offenbar niemand zu, nicht vor dem Spiel, nicht im Training“, ärgerte er sich. Die Partie gegen Heiligenhaus sei als Generalprobe für die bevorstehenden Pflichtspiele in Pokal und Meisterschaft ausgerufen gewesen; umso enttäuschender war das Resultat. Pomp schloss nicht aus, dass es personelle Konsequenzen geben werde.