Duisburg. Die designierte Teilnehmerin an den Paralympics absolviert in Wedau derzeit ein Trainingslager des Deutschen Kanu-Verbandes.

Eine Sichtung, statt weltweit gesehen zu werden. Größer könnte der Unterschied für Katharina Bauernschmidt kaum sein. Am Dienstag hätten die Paralympischen Spiele in Tokio beginnen sollen, die nun vom 24. August bis zum 5. September 2021 stattfinden sollen. So ging die Parakanutin, Duisburgs Sportlerin des Jahres 2019, an der Wedau endlich wieder aufs Wasser. „Während für die Rennsportler die Deutsche Meisterschaft anstand, gab es für uns die erste Sichtung“, berichtet Bauernschmidt. Das Ergebnis ist wichtig: „Ich gehöre weiterhin zum Nationalkader.“

Davon war aber auch auszugehen. „Die Quotenplätze bleiben bestehen und jede, die sich qualifiziert hat, soll auch 2021 in Tokio dabei sein“, erklärt die Kanutin.

World Cup: Ende September in Szeged

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Die Corona-Pandemie hatte auch Bauernschmidt ausgebremst. „Rund vier Wochen konnte ich gar nichts machen. Ich durfte nicht aufs Wasser, durfte in keinen Kraftraum“, erinnert sie sich. Doch als paralympische Kaderathletin bekam sie eine Ausnahmegenehmigung, konnte danach für sich alleine mit ihrem Trainer daran arbeiten, weiterhin in Olympiaform zu bleiben. Das ist keine leichte Aufgabe – denn in diesem Jahr ist der World Cup Ende September in Szeged der Saisonhöhepunkt und gleichzeitig auch der einzige echte Wettkampf. „Es ging ja alles etwas drüber und drunter. Aber nun hat der Verband die Reise und die Hotels gebucht“, ist Bauernschmidt erleichtert. „Man weiß derzeit ja nie, was passiert.“

Das Teilnehmerfeld für Ungarn ist alles andere als klar. Bauernschmidt: „Denkbar ist, dass Sportlerinnen und Sportler aus Ländern wie Spanien, Brasilien und den USA, die besonders hart von der Pandemie getroffen worden sind, nicht teilnehmen.“ Das Training allein für sich hat derweil auch Vorteile. „Ich komme damit recht gut zurecht. Ich kann weiter an meiner Technik feilen“, sagt sie. Und sie ist derzeit im „Dauer-Heimspiel“. DM und Sichtung gingen an der Wedau über die Bühne. Dem Ganzen schloss sich ein Trainingslager des Deutschen Kanu-Verbandes an, das noch bis Duisburg ebenfalls auf der hiesigen Regattabahn andauert. „Das ist natürlich für mich recht gut. Ich kenne die Leute, weiß, wie sie ticken.“ Eine Pandemie zu meistern, ist dann eben eine olympische Herausforderung mehr.