Mierlo. Der Kapitän des MSV Duisburg spricht im Trainingslager in Mierlo eine Kampfansage aus und spricht über seine Zukunft.
Die Technik spielte Moritz Stoppelkamp am Dienstag mehrfach einen Streich. Die Verbindung bei der Video-Pressekonferenz im Trainingslager in Mierlo war ähnlich wacklig wie die Abwehr des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg in der letzten Saison bei den Standards des Halleschen FC. Dabei saß er nur in den Niederlanden und nicht in Sibirien. Mit seiner Botschaft kam der Kapitän des MSV trotzdem durch. Der 33-Jährige blickt nach dem verpassten Aufstieg nach vorne: „Wir starten einen neuen Angriff.“
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Stoppelkamp benötigte nach eigenem Bekunden lange, um die Enttäuschung über das finale Scheitern in der abgelaufenen Saison zu verarbeiten. Ein kurzer Sommerurlaub diente auch der Bewältigung der vergangenen Spielzeit. Das späte Tor des FC Bayern München II zum 2:2 am vorletzten Spieltag, ohne das der MSV Meister geworden wäre, lässt sich nicht so einfach von der Festplatte im Kopf löschen.
Spieler des MSV Duisburg müssen aus den Fehlern lernen
Nun auf ein Neues. Eine Kampfansage passt zum Naturell eines Mittelfeldspielers mit Offensivdrang. Moritz Stoppelkamp vernachlässigt aber auch bei der Attacke die Defensive nicht. „Das wird nicht einfach“, räumt der Führungsspieler ein.
Stoppelkamp erwartet, dass die Messlatte nun höher liegt als vor Jahresfrist. „Die Erwartungshaltung ist eine andere. Unsere Leistungen werden nun anders bewertet“, weiß der Kapitän, dass die vergangene Spielzeit, in der der MSV lange die Tabelle der 3. Liga angeführt hat, Begehrlichkeiten bei den Fans geweckt hat. Hinzu komme, dass nun doch einige Spieler den Klub verlassen haben. Der neue Kader ist noch nicht komplett, das Team wird neu zusammenwachsen müssen.
„Wir müssen das abstellen, was wir falsch gemacht haben“, erwartet der Routinier, dass die Mannschaft ihre Lehren aus der vergangenen Saison gezogen hat. Für sich persönlich hofft er, dass er an die starken Leistungen aus der letzten Hinrunde anknüpfen kann und von Verletzungen verschont bleibt.
Karriereende für Stoppelkamp noch kein Thema
„Stoppel“ hofft auch auf die Rückkehr der Fans. Zwar sagt er: „Fußball macht trotzdem Spaß“, durch das Fehlen der Anhänger hätte das Team zuletzt jedoch einen Nachteil gehabt. Deshalb sehnt sich auch Stoppelkamp nach einem Corona-Impfstoff: „Ich hoffe, dass irgendwann wieder Normalität einkehren wird.“
Durch den Wechsel von Marvin Compper auf den Co-Trainer-Posten – Stoppelkamp: „Es war schon ungewöhnlich, als er in schwarzen und nicht blauen Klamotten kam“ – ist der Buchholzer nun der älteste Spieler in der Mannschaft. Als er im vergangenen Sommer seinen Vertrag beim MSV verlängerte, verriet Sportdirektor Ivica Grlic nur, dass das Arbeitspapier langfristig ausgelegt sei. An die Karriere nach der Karriere denkt Stoppelkamp noch nicht: „Ich will noch ein paar Jahre spielen.“ Mit einer möglichen Zukunft im Trainerbereich hat er sich noch nicht befasst. Stoppelkamp schmunzelt: „Ich will den Marvin hier nicht absägen.“