Duisburg. Die drei Duisburger Teams landen in einer ausgeglichenen 14er-Staffel mit Gegnern vornehmlich aus Mülheim, Oberhausen und Essen.
Endlich Gewissheit! Die Fußball-Amateurvereine am Niederrhein, die ab der Bezirksliga aufwärts angesiedelt sind, können seit Dienstagvormittag die neue Saison planen. Die Verantwortlichen beim Fußballverband Niederrhein haben mit der Einteilung der Spielklassen Fakten geschaffen – und sie taten dies so, wie es größtenteils wohl erwartet worden war. Während schon seit der Veröffentlichung des Rahmenspielplans vor einigen Tagen festgestanden hatte, dass die Oberliga mit einer 23 Teams – darunter Aufsteiger FSV Duisburg – umfassenden Mammutstaffel starten wird, wurde in Landes- und Bezirksliga der offenbar überwiegende Wunsch der Vereine nach einer weiteren Aufsplitterung und Verkleinerung der Gruppen berücksichtigt.
Die drei Duisburger Landesligisten finden sich in der neu geschaffenen Gruppe 3 wieder: Hamborn 07, SV Genc Osman Duisburg, Duisburger SV 1900, VfB Speldorf, Mülheimer FC 97, Arminia Klosterhardt, ESC Rellinghausen, SV Burgaltendorf, VfB Frohnhausen, Blau-Weiß Mintard, SpVgg Steele 03/09, FC Blau-Gelb Überruhr, FC Remscheid, SV Wermelskirchen.
Ein Aufsteiger, drei Absteiger
Einer, der sich für diese Lösung sehr stark gemacht hatte, atmete am Dienstag merklich auf. „Ja, damit kann man zufrieden sein“, sagte Michael Pomp, Trainer von Hamborn 07, der befürchtet hatte, bei großen Gruppen einerseits mit einem kleinen Kader in arge Nöte zu geraten und andererseits die Spieler an ihre gesundheitlichen Grenzen angesichts der großen Belastung zu bringen. Für die Löwen und die anderen Klubs gilt in dieser Saison: Nur der Tabellenerste jeder der drei Landesligagruppen steigt auf, aus den beiden Gruppen 2 und 3, die je 14 Teams umfassen, müssen die drei Letzten runter, aus der Gruppe 1, in der 15 Klubs spielen, steigen deren vier ab. Eine Relegation gibt es diesmal nicht, was Pomp auch begrüßt: „Vielleicht haben sie da ja mal was gelernt, das kann gern so bleiben.“
Sportlich sieht der 07-Coach die Gruppe 3 als extrem ausgeglichen an: „Es fehlt der klare Favorit, da kann jeder jeden schlagen. Das heißt natürlich, dass man auch direkt von Beginn an voll da sein muss.“
Kleine Gruppe hat Vor- und Nachteile
Exakt so formuliert es auch sein Kollege Mustafa Öztürk. Der neue Trainer des Lokalrivalen SV Genc Osman sagt: „So eine kleine Gruppe hat halt Vor- und Nachteile. Man kann es sich jetzt nicht erlauben, am Anfang erstmal zu schauen, was so geht.“ Auch er bezeichnet die Staffel als sehr ausgeglichen: „Deshalb kann man das auch als eine Chance ansehen. Ich traue meiner Mannschaft zu, dass sie in dieser Liga vorn mitspielen kann, das wollen wir auch versuchen.“
Auch DSV 1900 kann mit der Entscheidung leben
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Der Duisburger SV 1900 hatte zwar die Zwei-Gruppen-Lösung präferiert und da auch die Kompromisslösung einer Auf- und Abstiegsrunde in der Rückrunde ins Auge gefasst, um die Spielanzahl zu reduzieren, doch Trainer Julien Schneider kann auch mit der nun getroffenen Entscheidung gut leben. „Das ist eine Gruppe der kurzen Wege“, sagt er. „Es gibt nur zwei weitere Fahrten nach Wermelskirchen und Remscheid. Dort gibt es aber Stadien, sodass es schöne Auswärtsspiele sind.“
Schneider macht keinen Hehl daraus, dass er im Drei-Gruppen-Fall mit einer anderen Einteilung gerechnet hatte. „Ich hätte vermutet, dass die Duisburger Mannschaften dann eher an den Niederrhein reisen müssten. Aber so haben wir eine wirklich attraktive Gruppe bekommen.“ In der sportlichen Einschätzung schließt sich Schneider seinen Trainerkollegen an: „Ich habe selten eine derart ausgeglichene Gruppe gesehen. Jeder kann jeden schlagen – und damit hat jeder auch alles in eigener Hand.“ Den einen großen Favoriten kann auch der DSV-Coach nicht ausmachen. „Am Ende wird eine Mannschaft in die Oberliga aufsteigen, von der alle sagen werden, dass es niemand erwartet hätte.“ Da es bei 14 Teams praktisch kein Mittelfeld gibt, sollte die Spannung an allen 26 Spieltagen gewährleistet sein.