Duisburg. Der MSV Duisburg will gegen die SpVgg Unterhaching auf den Relegationsplatz klettern. Der Trainer sagt dem 1. FC Nürnberg bereits den Kampf an.
Torsten Lieberknecht schickte am Freitag schon einmal eine Kampfansage nach Franken. Sollte der MSV Duisburg am kommenden Dienstag beim 1. FC Nürnberg in der Relegation antreten, wäre sein Team für den Club der unangenehmste Gegner im Kampf um den letzten freien Platz in der 2. Fußball-Bundesliga, so der Trainer.
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Ob sich die Nürnberger vor dem MSV fürchten müssen, entscheidet sich am Samstag. Um 14 Uhr treffen die Zebras in ihrer Arena am letzten Drittliga-Spieltag auf die SpVgg Unterhaching (live im WDR-Fernsehen). Nur mit einem Sieg und fremder Hilfe können die Meidericher in der nächsten Woche ihre müden Muskeln noch einmal spielen lassen.
Zum Ligakehraus steht ein klassisches Herzschlagfinale an. Die Rechnung ist simpel. Wenn der MSV Unterhaching schlägt und Ingolstadt nicht bei 1860 München gewinnt, schließen die Zebras die Saison auf Platz vier, der zur Teilnahme an der Relegation berechtigt, ab – es sei denn Hansa Rostock siegt in Chemnitz um vier Tore höher als der MSV gegen Unterhaching. Gewinnt der MSV nicht, ist das Lieberknecht-Team aus dem Rennen.
Dann könnte es die Meidericher noch schlimmer treffen: Sie könnten noch auf Rang sieben abrutschen. Um in der nächsten Saison am DFB-Pokal teilnehmen zu dürfen, muss der MSV aber mindestens als Fünfter über die Ziellinie kriechen. Das DFB-Pokalticket im Landespokal hatten die Zebras im Oktober in Velbert weggeworfen.
MSV Duisburg gegen Bayern
In den letzten Wochen hat auch Gegner Unterhaching viel weggeworfen. Die Spielvereinigung gehörte vor der Corona-Pause zu den Aufstiegskandidaten, nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs gelang dem ehemaligen Bayer-Leverkusen-Schreck aber nur noch ein Sieg. Der Absturz der Hachinger hat für Torsten Lieberknecht im Hinblick auf das heutige Spiel keine Bedeutung. Für den 46-Jährigen steht das Saisonfinale unter dem Zeichen eines Länderduells. „Wir spielen gegen Bayern, gegen den bayerischen Fußball, gegen den bayerischen Landesverband“, glaubt der Coach, dass die bajuwarische Fraktion dem Westen den Sprung in die 2. Bundesliga verwehren will.
Das wollen die Zebras ihrerseits verhindern. Lieberknecht setzt auf die mentale Stärke und den Willen, nach sechs sieglosen Spielen den wichtigen Dreier einzufahren. Lieberknecht: „Wir wollen diesen letzten Schuss bekommen.“
Duisburger Ärger über Dopingprobe
Verzichten muss der Coach auf die verletzten Joshua Bitter, Migel-Max Schmeling und Cem Sabanci sowie den gesperrten Lukas Daschner. Moritz Stoppelkamp und Max Jansen gehen mit einem Schlafdefizit in die Partie. Wie berichtet, verpassten die Spieler den Rückflug aus München aufgrund einer Dopingprobe, sodass sie per Bus die Heimreise antreten mussten.
„Ich muss mich im Zaum halten, dass ich nicht komplett durchdrehe“, brachte der Vorgang Lieberknecht auf die Palme. „Das gehört wahrscheinlich auch dazu, zu den Hindernissen, die man uns stellt“, schimpfte der Trainer.
Frymuth reagiert auf Kritik
Derweil reagierte DFB-Vize Peter Frymuth in einem Interview mit Magentasport auf die Kritik der vergangenen Wochen – und vermutlich damit auch auf die Kritik in diesem Medium. Zur hohen Belastung der Spieler sagt der 63-Jährige: „Das war sehr intensiv für alle Beteiligten, aber mit dem Verweis, der DFB hätte nicht darüber nachgedacht – das sind dann unsachliche Argumente.“ Der DFB habe vielmehr „den Wünschen der Vereine Rechnung getragen“, die Spiele nicht zu weit in den Juli hineinlaufen zu lassen. Frymuths Bilanz: „Wir alle haben es gemeinsam geschafft, ein sportliches Ende der Saison herbeizuführen!“ Im Rahmen der Möglichkeiten „war es ein gutes Ergebnis“.