Duisburg. Der Corona-Virus sorgt für Reaktionen im Sport in der Region. Zwischen Gelassenheit und Aktionismus ist viel zu finden. Ein Kommentar.

Zwischen notwendiger und völlig vernünftiger Vorsicht und Hysterie besteht mitunter ein schmaler Grat – und auf diesem Wandeln einige Sportverbände angesichts der Sorge um den Corona-Virus. Völlig entspannt zeigten sich die Verantwortlichen beim Fußball-Verband Niederrhein. Erst wenn es ein Signal von den Gesundheitsbehörden gäbe, würde man tätig werden, hieß es.

Aktionismus ist aber auch zu verzeichnen. Der Deutsche Eishockey-Bund hatte seinen Vereinen und den Profiligen beispielsweise Hygiene- und Sicherheitshinweise gegeben. Die DEL2 ergänzte dies für sich mit der Entscheidung, dass die Teams auf nach Spielende auf den Handschlag verzichten sollten. Dass sich Eishockeyspieler auch im Verlauf einer Partie vergleichsweise nah kommen, war dann offenbar kein Problem.

Corona-Virus im Sport: Diskussionswürdige Lösung

Aber auch die Lösung, die der Handball-Verband Niederrhein gefunden hat, ist diskussionswürdig. Am 28. Februar veröffentlichte der Verband die Entscheidung, dass Vereine oder gar die Schiedsrichter eine Absage auslösen können, wenn es Bedenken gäbe – einfach so. Die Spiele werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Das klingt unkompliziert und unbürokratisch, öffnet Schindluder allerdings Tür und Tor.

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Der TV Beyeröhde beispielsweise war ehrlich und bat um Verlegung der Partie gegen die HSG Hiesfeld/Aldenrade in der Frauenhandball-Oberliga, weil alle Torhüterinnen verletzt sind. Die HSG war einverstanden, der Verband aber nicht. Zu kurzfristig – und vor allem fiel diese Entscheidung vor dem Samstag.

Die GSG Duisburg wiederum konnte schmerzfrei aufgrund von fiebrigen Erkältungen absagen (was inhaltlich natürlich Sinn macht!). Doch die gute Laune darüber wird sich in Beyeröhde in Grenzen halten. Oder bei Mettmann-Sport, das das Spiel beim TV Angermund in der Herren-Oberliga wegen zu vieler Verletzte absagte und die Punkte verlor. Das Vorgehen des HVN ist gut gemeint, aber leider halbgar. Denn künftig könnte jeder Verein, der einen wichtigen Spieler entbehren müsste, einfach so absagen. Für den Saisonverlauf ist das problematisch – vorsichtig formuliert.