Duisburg. Der Kapitän des MSV Duisburg wurde am Mittwoch Vater eines Sohnes. Somit kehrt der 33-Jährige mit einem Motivationsschub ins Team zurück.

Früher, so verriet Torsten Lieberknecht am Altweiber-Donnerstag, habe er sich zur Fastnacht gerne als Bergsteiger verkleidet. Nun, oben ist der Trainer des Fußball-Drittliga-Spitzenreiters MSV Duisburg mit seinem Team bereits. Bis zum Gipfel sind es allerdings noch ein paar Meter. In Zwickau kamen die Meidericher zuletzt ein wenig vom Weg ab – und generell haben die Duisburger seit der Winterpause Schwierigkeiten, die Wegweiser zum Gipfelkreuz zu sehen.

Die 0:1-Niederlage in Zwickau habe er schell ad acta gelegt, sagte Lieberknecht beim Pressegespräch zum Spiel gegen den SV Waldhof Mannheim, der am Samstag an der Wedau aufschlagen wird. Es sei jetzt wichtig gewesen, so der 46-Jährige, dass die Spieler schnell wieder „den Ball an den Fuß bekommen und Freude entwickelt hätten“. Ernst sei es trotzdem zugegangen.

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Zum Beispiel habe die Mannschaft in dieser Woche Freistöße und Eckbälle geübt. Standards gehören im Training zum Standardprogramm – nur Ertrag brachte dies bislang kaum. Für das Waldhof-Spiel „haben wir uns etwas einfallen lassen, um die Sinne zu schärfen und uns neu zu orientieren“, hofft Lieberknecht, dass am Samstag der Knoten platzen wird.

Die beiden letzten Heimspiele gegen Ingolstadt und Braunschweig, die jeweils 1:1 endeten, waren eine zähe Kost. Nun erwartet Lieberknecht gegen den SV Waldhof ein offeneres Spiel – weil beide Mannschaften zu den spielstärksten Truppen der Liga gehören würden. Schon im Hinspiel begegneten sich die beiden Teams mit offenem Visier. Der MSV hatte sich dabei mehr individuelle Fehler erlaubt und deshalb 3:4 verloren.

Machtwort beim SV Waldhof

Lieberknecht mag nicht einschätzen, wie sich die aktuellen Diskussionen über auslaufende Verträge und angeblicher Etatkürzungen beim SV Waldhof auswirken: „Das kann in beide Richtungen gehen. Entweder es schweißt zusammen oder es belastet eine Mannschaft.“

Waldhof-Sportchef Jochen Kientz sah sich mittlerweile veranlasst, ein Machtwort zu sprechen, nachdem sich Kapitän Kevin Conrad zuvor die ungeklärten Vertragssituationen kritisiert hatte. „Es ist ein Unding und absolut unprofessionell, diese Aussagen als Kapitän zu tätigen“, zitiert der SV Waldhof Mannheim Jochen Kientz in einer Stellungnahme.

Moritz Stoppelkamp kehrt beim MSV Duisburg nach verbüßter Gelbsperre wieder in die Mannschaft zurück. Der 33-Jährige erhielt in dieser Woche einen zusätzlichen Motivationsschub: Er wurde am Mittwoch Vater eines Sohnes. Die Entbindung hat offenbar nicht nur die Mutter geschlaucht. Torsten Lieberknecht berichtete am Donnerstag: „Moritz hat mir geschrieben, dass er sich nie wieder über ein anstrengendes Spiel beschweren wird.