Düsseldorf. Gespannt wartet man bei der Düsseldorfer Fortuna auf das Urteil des DFB-Bundesgerichts zur Relegation. Die Mannschaft trainiert weiter für den Fall der Fälle - bis auf vier Nationalspieler, die mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind.
Auch am Donnerstag wurde an der Arena geübt. „Streng unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ trainierten Fortunas eigentlich urlaubsreife Fußballprofis für den Fall der Fälle. Etwas dezimiert allerdings. Weil vier rot-weiße Kicker von ihren Nationalteams für anstehende Länderspiele schon angefordert worden sind und deshalb für eine mögliche Relegationswiederholung gegen Hertha BSC Berlin ausfallen würden.
Ab 12.30 Uhr an diesem Freitag nimmt sich das DFB-Bundesgericht unter dem Vorsitz des 73-jährigen Darmstädters Goetz Eilers der Problematik an, dass das Treffen in der Arena vor zehn Tagen unter chaotischen Begleitumständen endete. Hertha hatte gegen das Sportgerichtsurteil, das die Forderung nach einem Wiederholungsspiel abschmetterte, Berufung eingelegt.
Paul Jäger in Frankfurt
Für die Fortuna setzt sich Finanzvorstand Paul Jäger in den Zug. Um ein drittes Mal binnen sieben Tagen an der Otto-Fleck-Schneise aufzulaufen. Mit dabei sind auch Fortuna-Rechtsanwalt Horst Kletke, Medien-Mitarbeiter Kai Niemann und weitere „Zeugen“, die Fortuna dem Vernehmen nach aufbieten will.
Ob’s eine ähnlich zähe Sitzung wird wie vor dem Sportgericht vor fast genau einer Woche, lässt sich noch nicht abschätzen. Die Herthaner wollen neue Beweise vorlegen, um eine Spielneuauflage zu erzwingen. Dazu gehören auch bewegte Bilder aus der Endphase des Relegationsrückspiels. Ob sich daraus tatsächlich für das Gericht eine andere Sichtweise der Dinge ergibt, bezweifeln die Beobachter. Ein konträres Urteil zum Sportgericht würde vor allem bedeuten, Referee Wolfgang Stark und seine Ausführungen zu den verbalen und handgreiflichen Attacken einiger Hertha-Spieler auszuhebeln.
Ein Fortuna-Quartett wird das Geschehen aus der Ferne verfolgen. Torhüter Robert Almer steht im Aufgebot Österreichs, das am 1. Juni gegen WM-Gastgeber Ukraine und am 5. Juni gegen Rumänien testet.
Timo Furuholm und Adam Matuschyk sind bereits schon am morgigen Samstag im Einsatz. Furuholms Finnen erwarten die Türkei, üben dann am 1. Juni im benachbarten Estland. Matuschyks Polen bereiten sich gegen die Slowakei und am 2. Juni gegen Andorra auf die Europameisterschaft vor.
Kruse für WM-Quali nominiert
Spannender wird es für Robbie Kruse. Fortunas Australier ist für die kommenden WM-Qualifikationsspiele von Nationaltrainer Holger Osieck nominiert worden. Nach einem Test in Dänemark am 2. Juni stehen die ersten WM-Partien im Oman (8. Juni) und gegen Japan (12. Juni) an. Weitere Gruppengegner: Jordanien und Irak. Schaffen die Australier Platz eins oder zwei, wären sie für die Weltmeisterschaft 2014 qualifiziert. „Brasilien“, versicherte Kruse vor der Abreise, „ist natürlich ein großes Fernziel für mich.“
Fortunas Innenverteidiger Assani Lukimya-Mulongoti müsste eigentlich nächste Woche ebenfalls für sein Heimatland ran. Die Demokratische Republik Kongo greift in die WM-Qualifikation ein, spielt am 2. Juni im Kamerun, am 10. Juni zu Hause gegen Togo. Der ab 1. Juli für Werder Bremen kickende Schwarzafrikaner hat jedoch keine Einladung des Verbandes erhalten.
Übrigens: Auf die neuen Spielpläne müssen die Fans noch rund vier Wochen warten. Die Deutsche Fußball-Liga wird die Spieltage der ersten und zweiten Bundesliga am 26. Juni öffentlich präsentieren.