Wo hat die „Sportstadt Düsseldorf“ am Wochenende nachhaltig an ihrem Image gearbeitet? Nein, natürlich nicht in Kassel. So lange Fortuna in der zweiten Liga kickt, taugt der Verein als internationaler (TV-)Botschafter der Stadt nur bedingt.
„Dusseldorf“ hat sich in den vergangenen vier Tagen vor allem bei vielen Briten einen Namen gemacht. Auf dem frei empfangbaren BBC-Konkurrenten ITV lief jeden Abend vier Stunden am Stück die Dart-Europameisterschaft. Live aus dem Flughafen-Hotel. Das voll besetzte Auditorium sorgte nebst Anheizer(innen) für eine ähnlich bierselig-krawallige Atmosphäre wie bei Turnieren auf der Insel zwischen Stoke und Leeds. Alle waren auf „180“, der Maximalpunktzahl am schwarz-weiß-grün-roten Steeldart. Der 15-malige Weltmeister Phil Taylor zeigte sich sichtlich beeindruckt.
Fast parallel schwang der Weltranglistendritte und US-Dollar-Millionen-Verdiener Martin Kaymer in Hubbelrath den Golfschläger. Viel ruhiger. Sky TV bot die Bilder von der Anlage, auf der schon einst (der junge) Bernhard Langer zum Eisen gegriffen hatte, natürlich weltweit an.
Auch wenn Dart oder Golf nur einmal im Jahr ein wenig in den Stadt-Fokus rücken: Es tut der Sportvielfalt gut, dass nicht nur Fortuna ein Thema ist. Im bunten Kessel aus Triathlon, Skilanglauf, Formel Eins in klein in der Arena oder dem traditionellen World Team Cup der Tennis-Asse gibt es darüber hinaus immer noch reizvolle Nischen, die Interesse bei Sportfreunden und einen Werbewert für die Stadt darstellen. Wir sind jedenfalls schon gespannt, wann Düsseldorf endlich auch mal die Snooker-Stars von Mark Williams über John Higgins bis zu Ronny O’Sullivan begrüßen darf.