Düsseldorf. Offenbar ist auch ein Verkauf von Alfredo Morales bei Fußball-Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf ein Thema. Vielleicht in die MLS?
Als Alfredo Morales 2018 zur Fortuna kommt, braucht es nicht lange, um zu erkennen, dass er den Schalk im Nacken sitzen hat. Das liegt vor allem an seinem spitzbübischen Grinsen und „an der Berliner Schnauze“ – wie er es nennt. In der Hauptstadt aufgewachsen, hat Morales gelernt, sich zu behaupten. Nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit Taten auf dem Rasen. Doch über die Rolle eines Nebendarstellers ist der 30-Jährige bei Fortuna Düsseldorf in der Fußball-Bundesliga nicht hinausgekommen.
Bewertung der Leistung: In 27 Liga-Spielen stand Alfredo Morales in der Abstiegssaison auf dem Platz. Unter Friedhelm Funkel durfte der Mann mit deutscher Mutter und peruanischem Vater mit US-Pass meist von Beginn an auf den Rasen. Das verhinderte auch der zwischenzeitliche Ausfall durch einen Muskelfaserriss nicht. In seinen ersten neun Saisonauftritten war er auch offensiv präsent, erzielte ein Tor (gegen Leverkusen) und bereitete drei weitere vor (gegen Frankfurt, Köln und Hoffenheim). Nach dem Trainerwechsel baute auch Uwe Rösler zunächst auf den kampfstarken Mittelfeldmann. Doch nach dem 1:4 gegen Gladbach Mitte Februar durfte Morales nur noch zwei weitere Male von Beginn an ran.
Interesse aus der Major League Soccer
Ausblick: Während viele Fußballbeobachter Morales als Sechser sehen, der vor allem für Ballgewinne zuständig sein sollte, bezeichnet er sich selbst als „Box-to-Box-Spieler“, als laufstarken Achter also, als einen, der auch im Vorwärtsgang seine Qualitäten hat. Bei Fortuna ist man sich nicht sicher, ob Morales ausreichend offensive Qualität mitbringt, auch wenn Trainer Uwe Rösler betont, dass er mit „Alfi“ weiter plant und seine Spielweise auch in der Zweiten Liga gefragt sei.
Doch dem Vernehmen nach könnten sich die Verantwortlichen auch vorstellen, dass Morales einer der Spieler werden könnte, die ein wenig Geld in die Kasse bringt, das dann anderweitig investiert werden soll. Möglich wäre, dass ein Klub aus der nordamerikanischen MLS den US-Nationalspieler verpflichten möchte und sein Portemonnaie dafür öffnet.
Denn Fortuna hat in Adam Bodzek und Marcel Sobottka bereits zwei Sechser im Kader und in Jakub Piotrowski gerade erst einen neuen Achter verpflichtet. Dabei muss man aber zunächst einmal abwarten, wie lange Sobottka mit seiner gerade erlittenen Sprunggelenksverletzung ausfällt. Was fehlt, ist indes noch mehr Kreativität aus der Schaltzentrale. Und für diese Rolle dürfte Morales wieder maximal als Nebendarsteller infrage kommen.