Düsseldorf. Die größte Not in der Kaderplanung von Fortuna Düsseldorf herrscht in der Defensive. Aber auch in der Schaltzentrale gibt es noch Bedarf.

Die Prioritäten sind ganz klar: Fortunas Sportvorstand möchte zunächst die Großbaustellen in der Innenverteidigung und links hinten beseitigen. Erst dann rücken auch Wunschspieler für andere Positionen in den Fokus von Uwe Klein. Dennoch arbeitet die Scoutingabteilung um Goran Vucic und Christian Weber natürlich mehrgleisig.

Für das zentrale Mittelfeld haben die Düsseldorfer bereits einen Zugang präsentieren können. Jakub Piotrowski (22), ehemaliger polnischer U-21-Nationalspieler, kam vom belgischen Erstligisten KRC Genk. Er gilt als Box-to-Box-Spieler, als ein laufstarker Mann, der zwischen den beiden Strafräumen für Alarm sorgen soll. Was den Fortunen noch fehlt, ist ein Ersatz für den Spielertypen Kevin Stöger, der wohl selbst beim Klassenerhalt ein Angebot zur Vertragsverlängerung ausgeschlagen hätte.

Nicht viel Geld

Doch wer könnte einen etwas zurückhängenden oder einen klassischen Spielmacher geben? Klar ist: Fortuna hat nicht viel Geld im Portemonnaie. Es sollte also eine möglichst kostengünstige Lösung her. Damit liegt der Verdacht nahe, dass sich die Düsseldorfer vor allem auch mit ablösefreien Kandidaten, deren Vertrag am 31. Juli ausgelaufen ist, beschäftigen. David Silva von Manchester City würde natürlich perfekt ins Profil passen, doch diese Verpflichtung ist genauso utopisch wie ein Transfer von Lionel Messi zur Fortuna. Hier sind einige Vorschläge ablösefreier Spieler, die schon eher als realistisch bezeichnet werden können:

Felix Kroos (29, Union Berlin): Auf den ersten Blick mutet dieser Vorschlag komisch an. Hat der Bruder von Weltstar Toni Kroos in 15 Erstligaeinsätzen in der abgelaufenen Saison doch weder Tor noch Assist zustande gebracht. Und dennoch könnte er im Zusammenspiel mit Piotrowski und einem Abräumer auf der Sechs ins Konzept passen. Kroos ist auch einer, der den Pass vor dem letzten Pass spielen kann. An Kroos sollen aber auch Erstligisten, unter anderem Werder Bremen, interessiert sein.

Julian Wießmeier (27, SV Ried): Die Tor- und Vorlagenstatistik des gebürtigen Nürnbergers liest sich schon besser: Zehn Tore und drei Assists stehen in der Saison 2019/20 zu Buche – allerdings „nur“ in der zweiten österreichischen Liga. Der Ex-Regensburger und -Wehener, der in seiner Jugend beim FCN als „Wunderkind“ bezeichnet wurde, gilt generell eher als klassischer Zehner, feierte mit Ried den Titel.

Julian von Haacke (26, Austria Klagenfurt): Noch einer, der in der zweiten Liga in Österreich eine erfolgreiche Spielzeit absolviert hat und mit Klagenfurt auf Platz zwei landete. Der gebürtige Bremer steuerte ein Tor und acht Vorlagen für die Austria bei – und das in nur zwölf Spielen. In Deutschland war er schon für Darmstadt in der Zweiten und für Meppen in der Dritten Liga aktiv.

Matt O’Riley (19, FC Fulham): Er galt lange als eines der größten Talente des Londoner Klubs. Nach nur einem Einsatz in der zweiten englischen Liga möchte er zu einem Klub, bei dem er mehr Spielzeit bekommt. Belgische und niederländische Klubs sollen Interesse signalisiert haben.

Leon Sever (22, Tabor Sezana): Unter Italiens Ex-Weltmeister Mauro Camoranesi als Coach hat sich das slowenische Talent entwickelt. Nach fünf Toren und drei Vorlagen in der ersten Liga will er nun den nächsten Schritt seiner Karriere im Ausland machen. (erer)