Düsseldorf. Der Bundesliga-Absteiger beginnt die Vorbereitung mit medizinischen Tests. Bernard Tekpetey darf den Verein verlassen.
Es braucht noch eine Menge Geduld, bis sich die Verantwortlichen von Fortuna Düsseldorf wirklich darauf verlassen können, welche Spieler sie fest zum Zweitligakader zählen dürfen. Erst am 5. Oktober schließt das Transferfenster, und bis dahin kann theoretisch noch jeder Profi mit einem Wechselwunsch an den Verein herantreten – sofern ein anderer Klub bereit ist, entsprechend tief in die Tasche zu greifen.
Am Montag, als sich der Kader erstmals seit dem Abstieg zu ersten medizinischen Tests versammelte, waren solche Abwanderungsgedanken allerdings nur bei einem Spieler festzustellen, dafür aber umso nachhaltiger: Fortuna stellte Bernard Tekpetey bis einschließlich Mittwoch frei. Nach offizieller Mitteilung, damit „dieser sich in dieser Zeit um seine persönliche Zukunft kümmern kann“. Was nichts anderes heißt, als dass der 22-jährige Ghanaer die Düsseldorfer in Richtung Bulgarien verlassen wird. Sein Berater Jerry Brempong hatte ja via „Bild“-Zeitung verkündet, wie schlecht sein Schützling sich bei Fortuna behandelt fühle und dass er zu Ludogorets Razgrad wechseln wolle.
Tekpetey enttäuschte
Auch wenn es noch niemand offiziell bestätigen wollte, so ist die Düsseldorfer Führung nicht unglücklich darüber, den Kaderplatz der bislang krass enttäuschenden Schalker Leihgabe frei zu bekommen.
Alle anderen Profis waren pünktlich zur Stelle, um die ersten medizinischen Tests der neuen Saison, von Coronatests bis zu kardiologischen Untersuchungen, zu absolvieren. Somit auch die Nationalstürmer Dawid Kownacki (Polen) und Kenan Karaman (Türkei), deren Abgang mancher Anhänger noch befürchtet. Trainer Uwe Rösler rechnet dagegen mit beiden, zumal offenbar die Ausstiegsklausel in Karamans Vertrag bereits ausgelaufen ist. Somit wäre eine eventuelle Ablöse frei verhandelbar, doch damit will sich Rösler gar nicht näher befassen: „In Rouwen Hennings, Dawid und Kenan haben wir drei starke Neuner, mit denen wir in der Zweiten Liga viel erreichen können.“
Hoffen auf Ayhan, Hoffmann, Zimmermann
Auch die drei Spieler, deren Ausstiegsklauseln aktuell noch gelten, traten bestens gelaunt zu den Tests an: Kaan Ayhan, Andre Hoffmann und Matthias Zimmermann. „Sie alle sind Korsettstangen, die ich beim Aufbau unseres neues Teams gern mit an Bord hätte“, betont der Chefcoach, der auch Chancen dafür sieht – selbst wenn das im Falle Ayhans Wunschdenken sein dürfte. Immerhin: Aktuell liegt Fortuna noch keine Anfrage vor. Rösler selbst wird seine Spieler übrigens erst beim nicht öffentlichen Laktattest am Dienstag begrüßen. Statt bei den Medizinchecks dabeizusein, absolvierte Rösler zum Auftakt ein straffes Programm: „Zwei Stunden Trainingspläne erstellen, danach vier Stunden Kaderplanungs-Meeting, dann noch Treffen mit dem Funktionsteam.“ Es geht eben gleich richtig los bei Fortuna. (jol)