Düsseldorf. Fortunas Abstieg hat viele Gründe. Einer davon ist, dass viele Spieler nicht das gehalten haben, was sich der Verein von ihnen versprochen hatte.

Top, Flop oder Durchschnitt? Die Fußballprofis von Fortuna Düsseldorf in der Abstiegsaison 2020/21.

TOP

Rouwen Hennings: Es hätte die Saison des Torjägers werden können: 15 Treffer, so viel nie zuvor in seiner Karriere, bedeuten Platz fünf der Bundesliga-Torschützenliste. Der 32-Jährige war fraglos der beste Fortune der Saison.

Florian Kastenmeier: Ausgerechnet gegen Bremen, bei seinem ersten Liga-Einsatz überhaupt, unterlief dem jungen Keeper ein Eigentor. Dennoch lag der Abstieg keinesfalls an dem 23-Jährigen, der aus der Regionalliga kam. Steigerte sich immer weiter, obwohl er vor Saisonbeginn als dritter Torhüter ohne Einsatzchancen galt.

Erik Thommy: Beste Verpflichtung, allerdings nur auf Leihbasis, so dass es nach dem Abstieg wohl keine Chance gibt, den Angreifer zu halten. Laufstark, engagiert und torgefährlich.

DURCHSCHNITT

Kaan Ayhan: Solide, aber oft nicht so herausragend, wie es aufgrund seines Talents möglich wäre.

Adam Bodzek: Auf den Routinier war im defensiven Mittelfeld jederzeit Verlass.

Andre Hoffmann: Einige ungewohnte Wackler, aber auch bärenstarke Auftritte wie in Leipzig.

Kenan Karaman: Gemeinsam mit Thommy zweitbester Torschütze Fortunas (sechs) und nach seinem Comeback nach schwerer Lungenerkrankung zunächst überragend. Tauchte aber in den entscheidenden Partien ab.

Alfredo Morales: Ohne besondere Höhen und Tiefen, solide.

Markus Suttner: Vielseitig in der Dreierkette und auf der Außenbahn, zuverlässig.

Matthias Zimmermann: Kampfstark und einsatzfreudig, aber nicht so gut wie in der Vorsaison.

ENTTÄUSCHEND

Hatte kaum gute Szenen: Leihspieler Kasim Adams.
Hatte kaum gute Szenen: Leihspieler Kasim Adams. © Christof Wolff

Kasim Adams: Die vielleicht krasseste Fehlverpflichtung. Der ghanaische Nationalspieler wurde als Leistungsträger aus Hoffenheim ausgeliehen und machte in der Abwehrzentrale Fehler über Fehler.

Nana Ampomah: Viele sahen in Adams’ Landsmann den Königstransfer, aber der aus Belgien verpflichtete Stürmer wurde den Erwartungen nie gerecht.

Lewis Baker: Starker Start beim 3:1 in Bremen, danach wurde der Engländer immer schlechter und ging bereits in der Winterpause wieder.

Aymen Barkok: Auch das zweite Jahr seiner Leihe aus Frankfurt brachte nicht den Durchbruch, oft verletzt.

Valon Berisha: Wunschspieler sowohl von Friedhelm Funkel als auch von Uwe Rösler, aber der von Lazio Rom ausgeliehene kosovarische Nationalspieler blieb blass.

Oliver Fink: Der Kapitän kam in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr in Schwung.

Niko Gießelmann: Es war nicht die Saison des sonst so zuverlässigen Linksverteidigers. Vor allem in der Hinrunde viele Fehler.

Dawid Kownacki: Der hochtalentierte Stürmer kam nie in die Gänge. Von etlichen Verletzungen zurückgeworfen, blieb er ohne Saisontor.

Steven Skrzybski: In der Winterpause von Schalke 04 ausgeliehen, sollte der 28-Jährige den Angriff beleben. Das gelang ihm aber viel zu selten.

Marcel Sobottka: Eine Seuchensaison für den Mittelfeldmann mit dem großen Kämpferherz. Viele Verletzungen warfen ihn aus der Bahn.

Zack Steffen: Ganz stark in den ersten Saisonspielen, dann oft verletzt und seit Monaten kein Thema mehr. Die Hoffnungen, die in den US-Nationalkeeper gesetzt wurden, waren vergebens.

Kevin Stöger: Erst zur Winterpause kehrte der überragende Fortune der Vorsaison nach seinem Kreuzbandriss zurück. Vielversprechender Auftakt, danach aber eine große Enttäuschung.

Bernard Tekpetey: Für zwei Jahre aus Schalke ausgeliehen, aber am Ende ein Transferflop. War nach guter Vorbereitung nie eine Alternative auf den offensiven Außenbahnen.

Zanka Jørgensen: Nicht so schwach wie Adams, aber auch nicht so stark, wie man sich das von einem dänischen Nationalverteidiger erhoffen durfte. Der Leihspieler von Fenerbahce wurde nie zur Stammkraft.

Jean Zimmer: Der frühere Lauterer und Stuttgarter kam auf der rechten Seite nie an seinem Kumpel Matthias Zimmermann vorbei. Er war dabei aber auch ein Opfer des häufig praktizierten Dreierketten-Systems. (jol/erer)