Düsseldorf. Zwei japanische Sponsoren hat Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf bereits. Es sollen noch mehr werden, hofft Vorstandschef Thomas Röttgermann.

Sponsoring bleibt eines der zentralen Themen bei Fortuna Düsseldorf im neuen Jahr 2020. Am Mittwoch vermeldete der Klub schon einmal die Verlängerung mit dem wohl wichtigsten Partner: Henkel bleibt bis mindestens bis 2021 Trikot- und Hauptsponsor. Das soll aber nur der erste Schritt sein. Ab dem Sommer vermarktet sich der Fußball-Bundesligist selbst. Ein besonderes Augenmerk gilt weiter dem japanischen Markt.

Zwei wichtige Geschäftspartner aus Japan stehen bereits in Fortunas Portfolio. Toyo Tires gilt als zweitwichtigster Sponsor. Im vergangenen Juli verlängerte der Reifenproduzent sein Engagement bis 2022. Wichtig für den Klub: Der Vertrag gilt unabhängig von der Ligenzugehörigkeit. Fortuna kassiert den gleichen Betrag, auch bei einem möglichen Abstieg in die Zweite Liga.

Auch Hitachi unterstützt den Klub, ebenfalls als Premiumpartner in der zweiten Sponsorenebene. Der Vertrag läuft noch bis 2021 – nach Wunsch der Düsseldorfer Verantwortlichen soll auch diese Beziehung langfristig angelegt werden.

Röttgermann sieht gute Chancen

Wenn es nach Thomas Röttgermann geht, kommen noch weitere japanische Unternehmen hinzu. Der Vorstandsvorsitzende sieht gute Chancen. „Es ist ein Frage des Selbstbewusstseins. Um es mal plakativ zu sagen: Fortuna Düsseldorf hat schon heute eine internationale Bedeutung. Allein, weil wir Teil der Bundesliga sind. Wir werden somit in Asien wahrgenommen – momentan eher als Gegner von Bayern München oder Borussia Dortmund, aber wir werden wahrgenommen. Und daraus können wir Profit schlagen – das müssen wir machen“, sagt der 59-Jährige, der in Bezug auf Internationalisierung nicht nur Asien auf dem Schirm hat, aber auch betont: „Wir werden uns eher in den Regionen entwickeln, zu denen wir eine natürliche Nähe haben. Das wird mit Japan sicherlich so bleiben. Es gibt dort viele plausible Erklärungen, warum Fortuna der bessere Partner ist als beispielsweise Eintracht Frankfurt. Japan wird unser Zielgebiet bleiben.“

Etwa 7000 Japaner leben in Düsseldorf, mehrere hundert japanische Unternehmen haben hier ihren Sitz. Es ist eine der größten Japan-Towns in Europa. Deshalb hat Fortuna unter der Leitung von Marketingvorstand Christian Koke kurz vor Weihnachten Vertreter von rund 40 japanischen Unternehmen zu einer Art Kamingespräch eingeladen. Das Feedback sei positiv gewesen, sagt Koke. Ein entscheidender Mann für Fortuna ist in dieser Hinsicht Gengo Seta, Ex-Spieler und heute in der Vermarktungsabteilung für die japanischen Partner verantwortlich. „Er macht seinen Job überragend“, sagt Koke, der auch eine Geschäftsreise nach Japan anstrebt: „Wir denken noch darüber nach, wann dafür der richtige Zeitpunkt ist.“ Eine Möglichkeit sind die Olympischen Spiele in Tokio im Sommer.

Haraguchi und Usami stark

Enorm hilfreich für weitere Partnerschaften – das ist den Vorständen bewusst – wäre ein japanischer Spieler im Profikader. „Japanische Spieler sind für uns natürlich immer interessant“, sagt Sportvorstand Lutz Pfannenstiel. „Aber wir werden keinen Japaner holen, nur um einen Japaner im Kader zu haben. Wenn, dann muss er sportlich in unsere Gesamtplanung passen.“

Diese Maßgabe teilen Röttgermann und Koke. Ein japanischer Spieler bringt schließlich nur dann etwas für die Vermarktung, wenn er auch auf dem Platz steht. So wie bei Genki Haraguchi und Takashi Usami, die 2018 großen Anteil am Aufstieg in die Bundesliga hatten.

„Momentan gibt es auf den Shortlists aber keine Spieler aus Japan, die uns weiterhelfen – oder die wir uns leisten können. Das ist generell eines unserer Probleme: Viele Dinge, die wir machen wollen, können wir uns nicht leisten“, so Röttgermann. Und damit schließt sich der Kreis: Denn um diesen Zustand zu ändern, wären weitere finanzstarke Partner hilfreich – gern auch aus Japan.