Düsseldorf. Lange verteidigt die DEG ein 1:0. Die Haie kommen zum Ausgleich, doch mit Hilfe von KEC-Torhüter Gustav Wesslau gelingt Maxi Kammerer das 2:1.
Derbys leben von Emotionen, vom schnellen Hoch und Runter. Vom Kampf bis zur letzten Minute. Oder aber sie leben von Cleverness – und zu der war die Düsseldorfer EG mal wieder gezwungen. Nur fünf gesunde Verteidiger, von denen einer der Youngster Nicolas Geitner ist, der nicht im normalen Rhythmus mit durchgewechselt wird. Daher war Stürmer Maximilian Kammerer nach den ersten 20 Minuten gut drauf. „Ich finde, wir machen ein richtig gutes Auswärtsspiel. Wir machen hinten dicht und warten auf unsere Chancen.“ Mit genau dieser Zermürbungstaktik machten die Rot-Gelben den Kölner Haien das Leben in der mit 18.600 Zuschauern ausverkauften Kölner Lanxess-Arena schwer, gewannen mit 2:1 (1:0, 0:0, 1:1) und überholten den KEC in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga.
Die erste Chance hatte der KEC, als Ben Hanowski im Slot zum Abschluss kam (3,), der aber nicht wirklich gefährlich war. Kurz darauf spielte die DEG zweimal in Überzahl – allerdings wollten sich die Gäste ganz offenbar nicht zu früh in diesem Spiel verausgaben. Eine Chance gab es in der neunten Minute durch Jerome Flaake – das war es dann aber auch. Kurz darauf kam Kölns Jakub Kindl in Unterzahl zu einem Schuss von der blauen Linie, den Frederik Tiffels noch abfälschte.
Bernhard Ebner trifft zum 1:0
Apropos abfälschen: Nach 13 Minuten und 13 Sekunden lag Düsseldorf vorne. Bernhard Ebner zog von der blauen Linie ab – und drin war das Ding. War da etwa der Maximilian Kammerer noch dran oder hat Gustaf Wesslau im KEC-Tor einfach mal am Puck vorbeigegriffen? „Ich bin mir nicht sicher. Ich würde sagen, das war Bernhards Tor“, sagte Kammerer.
Auch das dritte Powerplay der DEG nach nur 30 Sekunden im Mittelabschnitt brachte keine Veränderungen zu den ersten beiden Versuchen. Kammerer war da noch einem Erfolg am nächsten (22.). Danach kam Köln besser ins Spiel, doch die DEG versuchte durch kluges Stellungsspiel weiterhin die Räume eng zu halten und den Haien so wenig Entfaltungsmöglichkeiten wie nur eben möglich zu geben. Der KEC dagegen versuchte, die wenigen DEG-Verteidiger durch aggressives Forechecking lange zu beschäftigen. Im richtigen Moment wurde mit viel Einsatz gekämpft – so warf Leon Niederberger in seinem 100. DEL-Spiel alles rein, um in Unterzahl den Puck aus der Gefahrenzone zu befördern (39.). Das war richtig wichtig.
Alex Oblinger gleicht aus
Die DEG versuchte auch nach dem zweiten Seitenwechsel alles, um den eigenen Kasten sauber zu halten. In der 42. Minute kam Colby Genoway zentral völlig frei zum Abschluss, doch DEG-Torhüter Mathias Niederberger stoppte den Kölner. Der KEC-Druck wurde immer größer, doch im Zweifelsfall standen eben auch mal drei Düsseldorfer im eigenen Tor, um den Einschlag zu verhindern. Kurz darauf war es dann aber passiert: Alex Oblinger schaufelte einen Abpraller aus kurzer Distanz zum 1:1 in den kurzen Winkel (49.). War aber nicht so wild: Mit Hilfe von Haie-Goalie Wesslau, der sich den Puck selbst ins Tor legte, traf Kammerer zum Sieg (58.).
Die Statistik:
KEC: Wesslau (Weitzmann) – Moritz Müller, Gagné; Akeson, Smith, Hanowski – Kindl, Zerressen; Bast, Genoway, Uvira – Dominik Tiffels, Ugbekile; Frederik Tiffels, Matsumoto, Marcel Müller – Oblinger, Sill, Dumont.
DEG: Mathias Niederberger (Hegmann) – Ebner, Jensen; Adam, Olimb, Flaake – Zanetti, Johannesen; Kammerer, Barta, Gardiner – Geitner; Jahnke, Svensson, Bukarts – Leon Niederberger, Buzas, Eder.
Tore: 0:1 (13:13) Ebner (Gardiner), 1:1 (48:45) Oblinger (Sill, Ugbekile), 1:2 (57:58) Kammerer (Barta, Gardiner).
Strafen: Köln 6, Düsseldorf 6.
Schiedsrichter: Kohlmüller/Rohatsch.
Zuschauer: 18.600 (ausverkauft).
So geht es weiter: DEG – Adler Mannheim (So., 16.30 Uhr).