Düsseldorf. In der Deutschen Eishockey Liga bekommt es die Düsseldorfer EG erst mit Ex-Meister Eisbären Berlin, dann mit Rhein-Rivale Kölner Haie zu tun.
Tabellenplatz zwei in Schlagdistanz, acht Siege aus den vergangenen neun Partien in der Deutschen Eishockey Liga, am Freitag um 19.30 Uhr im Dome ein attraktives Heimspiel gegen den siebenmaligen Deutschen Meister Eisbären Berlin – es gibt wirklich genug Gründe, mit viel Vorfreude auf die nächste Aufgabe der DEG zu schauen. Und doch ist schon jetzt das große Derby-Knistern zu spüren, richtet sich der Blick vieler Eishockey-Fans bereits auf den kommenden Sonntag, wenn um 14 Uhr in der Kölner Lanxess-Arena die 224. Auflage des rheinischen Klassikers Haie gegen DEG auf dem Programm steht.
Die großen Spiele der Saison
Bei allem Bemühen, sich auf die nächste Aufgabe gegen Berlin zu fokussieren, kann sich selbst ein alter Fahrensmann wie der Düsseldorfer Cheftrainer Harold Kreis nicht komplett vom Rhein-Derby mit den Haien freimachen. „So ein Spiel macht einfach allen mehr Spaß“, gibt der 60-Jährige zu. „Es knistert richtig, das sind einfach die Big Games einer Saison.“
Kreis’ Co-Trainer Thomas Dolak ergänzt, dass selbst die zahlreichen neuen Spieler inzwischen verinnerlicht hätten, dass am Sonntag Besonderes auf sie zukommt. „Dafür sorgen schon die Jungs bei uns, die einige Derbys mitgemacht haben“, berichtet er schmunzelnd. „Das Köln-Spiel ist in der Kabine ein Thema, da wissen alle Bescheid.“ Mindestens 800 DEG-Fans wollen diesmal dafür sorgen, dass es auch akustisch zu echter Derbystimmung kommt – dafür fahren viele von ihnen sogar per Schiff zum Spiel.
Dennoch muss sich wohl niemand darum sorgen, dass die Vorbereitung auf die Begegnung mit den Eisbären zu kurz käme. Bei aller Freude über die gute Serie und das noch bessere Überzahlspiel will Kreis das kuriose Defizit aus den jüngsten vier Begegnungen unbedingt beheben. „Es ist ein großes Thema bei uns, dass wir seit Maxi Kammerers 2:3 gegen Mannheim Anfang des Monats kein Tor mehr beim Spiel fünf gegen fünf geschossen haben“, versichert der Trainer. „Es wäre ja auch naiv zu glauben, es wäre jetzt alles wunderbar, nur weil wir grundsätzlich einen guten Start hingelegt haben.“
Mehr Druck in Gleichzahl
Und so richteten Dolak und er das Training dieser Woche intensiv darauf aus, Automatismen in der Offensive zu entwickeln. „Warum haben wir denn eine so starke Quote von mehr als 31 Prozent verwerteter Überzahlsituationen?“, fragt Kreis. „Weil wir die Scheibe und unsere Stürmer im Powerplay schnell vors gegnerische Tor bringen. So einfach läuft Eishockey, und wer versucht, es komplizierter zu machen, macht es schon verkehrt.“
Das erklärte Ziel ist nun, diesen Druck auch in personeller Gleichzahl vermehrt zu erzeugen. „Es muss für uns zur zweiten Natur werden, schnell vors Tor zu kommen“, fordert der Chefcoach. Und sollte dieses Vorhaben schon am Freitag gegen Berlin gelingen, geht es zwei Tage später sicher mit noch größerer Vorfreude nach Köln.