Düsseldorf. . Nach der Penalty-Niederlage gegen die Kölner Haie müssen sich die Rot-Gelben den Krefeld Pinguinen am Freitagabend mit 1:2 geschlagen geben.
Die Bilanz der Düsseldorfer EG vor den Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) steht nicht unbedingt für Zuversicht und Optimismus. Nur fünf von möglichen 21 Punkten hatte das Team von Trainer Harold Kreis aus den jüngsten sieben Punktspielen eingesammelt. Und auch am Karnevalsfreitagabend beim kleinen Rhein-Derby mit den Krefeld Pinguinen erwirkte Rot-Gelb über weite Strecken nicht den Eindruck, in einer Topverfassung zu sein. Beim verdienten 1:2 (0:2, 1:0, 0:0) gegen den KEV boten die Gastgeber über weite Strecken eine maue Partie. Eine neuerliche Niederlage am Sonntag (14 Uhr, Magentasport.de) bei den Eisbären Berlin und Rot-Gelb könnte noch auf Rang sechs abrutschen. Bliebe die Tabelle so, gäbe es im Viertelfinale das Duell mit Köln - bei Heimstart der Haie.
Nach dem ersten Drittel mochte man Freitagabend im Rather Dome kaum glauben, dass die DEG noch um den Heimvorteil im Play-off-Viertelfinale kämpfen würde. Die enttäuschende Vorstellung hatten einige Fans wohl kommen sehen. Passend zur Narrenzeit wurde die Zone hinter DEG-Torsteher Mathias Niederberger mit Konfetti aufgehübscht. Die siebenminütige Unterbrechung fürs Aufsammeln gemeingefährlicher Papierschnipsel steckten die Pinguine deutlich besser weg.
Krefeld dominiert im ersten Drittel
Schwarz-Gelb dominierte den ersten Durchgang. Verteidiger Phillip Bruggissers Führung aus der Halbdistanz war ebenso wenig zu halten wie Timothy Millers verdeckter Rückhandschuss in den linken Torwinkel. Dass beim KEV der Toptorjäger Jacob Berglund (30 Treffer) grippegeschwächt fehlte, merkte man den Gästen auf dem Eis nicht an. Auch nicht, dass es für den Nachbarn nur noch ums Prestige ging. Trainer Brandon Reid, ein früherer Düsseldorfer Angreifer, hatte seine Farben hervorragend eingestellt.
Bei der DEG mischte zwar John Henrion in der zweiten Angriffsreihe trotz seiner Knöchelblessur aus dem Köln-Derby vom Dienstagabend mit. Doch irgendwie kamen die Gastgeber nicht in die Spur. Vorn behäbig und unpräzise, hinten unaufmerksam und mit Fehlern. Was auch im Mittelabschnitt nicht wesentlich günstiger gestaltet wurde.
Fans sauer
Krefeld war dem 3:0 durch den spielstarken Kanadier Travis Emanyk zweimal näher als die DEG dem Anschluss. Als Jaedon Descheneau das vermeintlich sichere 1:2 vergab, als er frei vor dem KEV-Gehäuse über den Puck drosch, drohte die Stimmung unter den 11.613 Zuschauern zu kippen. „Ihr seid zu blöd“, schallte es höhnisch aus dem schwarz-gelben Oberrang. „Wir woll’n Euch kämpfen sehen!“ forderte der angesäuerte rot-gelbe Unterrang auf der anderen Spielfeldseite.
Immerhin: Kapitän Alex Barta brachte die Gastgeber im vierten Powerplay mit einem Distanzschuss zurück ins Spiel. Da war KEV-Torsteher Dimitri Pätzold ohne Abwehrchance. Bartas 15. Saisontreffer kurz vor Ende des Mitteldrittels sollte ein Wachmacher sein. Zumindest ein kleiner. Düsseldorf drückte in den finalen 20 Minuten, hatte noch zweimal Überzahl, doch zumindest der Ausgleich wollte nicht mehr glücken. Die Krefelder Fans feierten den Derbysieg frenetisch, die Düsseldorfer nahmen die schlappe Vorstellung enttäuscht zur Kenntnis. Play-off-Vorfreude sieht anders aus.