Düsseldorf. . Die Düsseldorfer EG und die Kölner Haie liefern sich ein packendes Derby – gerade im zweiten Abschnitt. Im Penaltyschießen gewinnen die Gäste.

Es ist nicht einfach nur ein Derby – es ist das Derby in der Deutschen Eishockey-Liga. Und selbst das reichte diesmal nicht, um das Duell zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haie zu beschreiben. Denn zum Abschluss des 50. Spieltages – ganze zwei Partien vor dem Beginn der Play-offs – sind die beiden rheinischen Rivalen punktgleich. Die DEG Vierter, der KEC Fünfter. Heißt also, ein Viertelfinalduell dieser beiden Traditionsvereine wäre möglich. Die rechnerisch sichere Direkt-Qualifikation für das Viertelfinale, die Chance aufs Heimrecht – wer holt sich den vielleicht entscheidenden Vorteil vor dem Schlussspurt in der Hauptrunde? Dreimal hatte die DEG in dieser Saison die Nase mit einem Tor vorne – diesmal aber gewannen die Haie, die sich mit 4:3 (1:1, 2:2, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen im ISS Dome durchsetzten.

Die Ausgangslage war nicht leicht für die Gastgeber. Da Alexandre Picard ausfiel, standen den Düsseldorfern nur fünf nominelle Verteidiger zur Verfügung. Im ersten Drittel schied zudem John Henrion verletzt aus. Kein guter Zeitpunkt, denn „jetzt werden die Zweikämpfe noch intensiver geführt, wird noch stärker um jeden einzelnen Punkt gekämpft“, sagte DEG-Trainer Harold Kreis. Und mit dieser Ansage sollte der Mann Recht behalten.

Wildes zweites Drittel

Endlich wieder getroffen: Calle Ridderwall nach seinem Treffer zum 1:1.
Endlich wieder getroffen: Calle Ridderwall nach seinem Treffer zum 1:1. © Birgit Häfner

Zunächst hatten die Haie Schwierigkeiten, gegen die kompakt stehenden DEG-Spieler zu einem guten Aufbauspiel zu finden – dennoch schoss der KEC das erste Tor. Nach einem Schuss von Austin Madaisky ließ Torhüter Mathias Niederberger den Puck durchrutschen – alles reckte sich, streckte sich und am längsten machte sich Felix Schütz (6.). Danach hatten die Kölner leichte Vorteile, doch die DEG kämpfte sich zurück. Pech hatte Jerome Flaake bei einem Pfostenschuss, doch 91 Sekunden vor der Pause stand Calle Ridderwall, der seit Ende November nicht mehr getroffen hatte, goldrichtig und staubte zum 1:1 ab. Im Gegenzug verhinderte Niederberger die erneute Kölner Führung gegen Alex Oblinger.

Verrückt wurde es im zweiten Abschnitt. Strafen auf beiden Seiten wurden zunächst nicht genutzt. Dafür ging es ohne Unterbrechung hoch und runter. Coast to Coast würden Kanadier und Amerikaner dazu sagen. Ans Ufer dieser Küste kam Ex-Hai Philip Gogulla: Bei seinem Konter wartete er, schaute er – und traf er. 2:1 (31.). Als Kenny Olimb weniger als drei Minuten vor der erneuten Pause in Überzahl den Schläger in einen Schuss hielt und zum 3:1 erfolgreich war, sah alles gut aus für die DEG. Aber 94 Sekunden vor Drittelende lud Morgan Ellis durch und traf zum Anschluss. Als noch 20,4 Sekunden auf der Uhr standen, traf ein Abpraller DEG-Verteidiger Ryan McKiernan, sodass die Scheibe ins eigene Netz prallte. Kai Hospelt wurde als Torschütze angegeben.

Auf die Bremse getreten

Im Schlussabschnitt haben beide Teams dann aber mit aller Kraft auf die Bremse getreten. Noch ein Fehler? Auf keinen Fall! Doch wirklich gut lief es für die Gäste nicht, die sich drei Strafzeiten einhandelten, was die DEG aber nicht nutzen konnte. Köln spielte ebenfalls einmal in Überzahl – auch hier fiel kein Tor. So ging es in der Overtime weiter – dennoch ging es in den Schusswettbewerb, den Frederik Tiffels für den KEC entschied.

Die Statistik:

DEG: Mathias Niederberger (Pettersson Wentzel) – Marshall, McKiernan; Ridderwall, Olimb, Henrion – Ebner, Nowak; Gogulla, Barta, Descheneau – Torp; Pimm, Buzas, Flaake – Strodel, Kretschmann, Reiter.

KEC: Wesslau (Weitzmann) – Ellis, Müller; Akeson, Genoway, Frederik Tiffels – Madaisky, Zerressen; Dumont, Pfohl, Uvira – Dominik Tiffels, Despres; Schütz, Ticar, Zalewski – Ugbekile; Oblinger, Hospelt, Jones.

Tore: 0:1 (5:46) Schütz (Madaisky, Ticar), 1:1 (18:29) Ridderwall (Olimb, Descheneau), 2:1 (30:04) Gogulla, 3:1 (37:16) Olimb (McKiernan, Ridderwall/5-4), 3:2 (38:26) Ellis (Pfohl), 3:3 (39:40) Hospelt, 3:4 (65:00) Frederik Tiffels (entscheidender Penalty).

Strafminuten: Düsseldorf 10, Köln 16.

Schiedsrichter: Schrader/Schukies.

Zuschauer: 12.741.

So geht es weiter: DEG – Krefeld Pinguine (Fr., 19.30 Uhr), Eisbären Berlin – DEG (So., 19.30 Uhr).