Düsseldorf. . Die Düsseldorfer EG verspielt in der DEL eine 2:0-Führung bei den Ice Tigers in Nürnberg und verliert völlig unnötig noch mit 2:3.

Mit einer 2:3 (1:0, 1:0, 0:3)-Pleite bei den Nürnberger Ice Tigers hat die DEG ihren dritten Platz in der Tabelle und damit ihre gute Ausgangsposition für die Play-offs in der Deutschen Eishockey-Liga fast schon grob fahrlässig gefährdet. Die Mannschaft von Trainer Harold Kreis führte nach zwei Dritteln völlig verdient bereits mit 2:0 und hatte Chancen auf die dann wohl endgültige Entscheidung, ehe die Franken das Spiel – wenn auch in den Toren glücklich – noch drehten.

Die Gäste ließen ihrer Ankündigung, auf die durchwachsene Vorstellung in Iserlohn (2:4) eine Reaktion zeigen zu wollen, sofort Taten auf dem Eis folgen. Eine rheinische Angriffswelle nach der anderen fuhr auf den Nürnberger Kasten zu, in dem es in den letzten drei Partien satte 21 Mal eingeschlagen hatte. Nach sieben Minuten lautete das Schussverhältnis 11:1 zu Gunsten der DEG. Doch Tiger-Goalie Niklas Treutle war so schnell warm geschossen und hatte sich sein kurioses Pfostenglück (4.) verdient.

Niederberger verhindert Rückstand

Die klarste Möglichkeit auf den ersten Treffer hatten allerdings die Hausherren, als Bast frei auf Mathias Niederberger zulief, der jedoch zweimal prächtig parierte (8.).

Überhaupt fanden die Hausherren immer besser ins Spiel, ihre erste Unterzahlsituation nach hohem Stock von Torp (12.) überstand die DEG nur glücklich ohne Gegentreffer. Dann aber doch die insgesamt verdiente Führung für die Gäste: Ryan McKiernan suchte den Verkehr vor dem Tor, täuschte an und sein noch abgefälschter Schuss brach den Bann (13:56). „Wir haben so gespielt, wie wir uns das vorgestellt hatten - müssen das aber noch 40 Minuten so weiter machen“, lautete das Zwischenfazit von Rechtsverteidiger Nichlas Torp in der ersten Drittelpause.

Gesagt, getan: Erneut legten die Gäste los wie die Feuerwehr und erhöhten folgerichtig auf 2:0. Es dauerte eine Weile, bis die DEL Ken Andre Olimb offiziell als Torschützen benannte, obwohl Braden Pimm wohl auch noch seinen Anteil daran hatte, dass der Puck den Weg durch Treutles Schoner fand (23:14).

Anschlusstreffer aus dem Nichts

„Wir wollen euch kämpfen sehen“, riefen die Anhänger der Nürnberger, die schließlich auch Play-off-Eishockey im Frankenland erleben wollen. Aber ihre Akteure liefen auch in der Folge der Scheibe zumeist nur hinterher. Erst Mitte des zweiten Abschnitts fanden die Eistiger deutlich besser in die Partie, klare Möglichkeiten waren jedoch Mangelware.

Auch im letzten Abschnitt stellten die Gäste zu Beginn das engagiertere Team, die DEG drängte auf die Entscheidung. Doch plötzlich der Anschlusstreffer für die Nürnberger quasi aus dem Nichts: Bernhard Ebner stand Niederberger im Sichtfeld, so flog der Schuss von Lalonde von der blauen Linie durch bis ins Netz (43:25). Das setzte natürlich noch einmal Hoffnungen und Kräfte frei bei den Eistigern, die nun ihrerseits auf den Ausgleich drückten und damit Erfolg hatten. Patrick Reimer stellte mit seinem 178. Treffer, dem 2:2 für Nürnberg, einen Vereinsrekord auf. Jerome Flaake half beim Schuss von der blauen Linie unfreiwillig mit und fälschte kräftig ab (53:01). Und es kam noch schlimmer: Maximilian Kislinger drehte die Partie mit seinem Tor (57:09) komplett. „Das Ding haben wir ein bisschen verschenkt“, ärgerte sich Goalie Mathias Niederberger anschließend zurecht.

Weiter geht es für die DEG am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) mit dem Derby gegen die Haie.

So haben sie gespielt

DEG: Niederberger; McKiernan, Marshall; Descheneau, Barta, Gogulla; Nowak, Ebner; Henrion, Olimb, Ridderwall; Torb, Picard; Flaake, Buzas, Pimm; Reiter, Strodel.

Tore: 0:1 (13:56) McKiernan (Marschall), 0:2 (23:14) Olimb (Flaake), 1:2 (43:25) Lalonde (Reimer), 2:2 (53:01) Reimer (Weiss), 3:2 (57:09) Kislinger (Bassen).

Zuschauer: 5510.

Strafminuten: Nürnberger Ice Tigers 6 - DEG 6