In der Deutschen Eishockey-Liga setzte sich die Düsseldorfer EG am Sonntagabend gegen den ERC Ingolstadt mit 3:2 im Penaltyschießen durch.
Die Spielzeit in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist aus Sicht der DEG-Cracks eine der Verlängerungen. Auf den 5:4-Krimi vom Freitagabend gegen Bremerhaven mit gleich 16 Penaltys ging es auch am Sonntag wieder in die Extraspielzeit. Zum 19. Mal schon. Und möglicherweise war das 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 1:0) über Angstgegner ERC Ingolstadt nicht nur für die Tabelle wichtig, sondern auch für die Psyche. Im vierten Anlauf wurden die Donau-Panther erstmals geschlagen. Philip Gogulla traf als einziger der sechs Schützen im Penalty-Entscheid – und festigte für Rot-Gelb den dritten Tabellenplatz. Rhein-Rivale Kölner Haie verlor schließlich parallel gegen Meister EHC München glatt mit 1:6.
Niederberger zweimal unglücklich
DEG-Cheftrainer Harold Kreis entschied sich vor dem ersten Bully mal wieder für einen Torwartwechsel. Der Schwede Fredrik Pettersson Wentzel hatte am Freitagabend etwas geschwächelt. Kreis beorderte deshalb Nationalspieler Mathias Niederberger ins Gestänge. Der 26-Jährige machte seine Sache insgesamt ordentlich, hatte allerdings bei beiden Gegentreffern Pech.
Schon nach viereinhalb Spielminuten war der Keeper geschlagen. Der 100-Kilo-Kanadier Brandon Mashinter nutzte einen Abstauber, als Niederberger die Scheibe schon sicher am Körper wähnte, den Puck aber doch noch fallen ließ. Mashinter war zur Stelle.
Dem unglücklichen 1:1 war die zügige Düsseldorfer Führung durch die vierte Reihe. Stefan Reiter nutzte ein Zuspiel über Manuel Strodel und Lukas Laub zum 1:0 aus. Das dritte Saisontor, ein prächtiger Schuss fast von der blauen Linie über den Fanghandschuh von ERC-Torsteher Jochen Reimer hinweg in den rechten Torgiebel, war für den 22-jährigen Münchener auch so etwas wie eine kleine Genugtuung.
Trotz recht ordentlicher Partien fliegt die deutsche Reihe der Rot-Gelben immer ein wenig unter dem Radar mit. Dabei tragen neben Reiter auch der Rosenheimer Lukas Laub (24 Jahre, vier Saisontore) und der Buchloer Mittelstürmer Manuel Strodel (27 Jahre, bisher kein Treffer) zur guten DEG-Saison ihren Teil bei.
Nach dem die Partie bei Vorteilen für die DEG im Mitteldrittel nicht so recht wusste, in welche Richtung es gehen sollte, gab genau diese der Topscorer der Gastgeber im Schlussabschnitt vor. Philip Gogulla drückte die Scheibe am rechten Ingolstädter Pfosten stehend zum 2:1 ein. Es war schon der 22. Saisontreffer für den ehemaligen Kölner. Oder war es doch ein Tor von Jaedon Descheneau, der mit seinem Stock ebenfalls am Puck war?
Die Schanzer riskierten in der Schlussminute alles, spielten ohne Torhüter und hatten etwas Glück: Mike Collins’ Schrägschuss lenkte sich Torhüter Niederberger mit der rechten Kufe zum 2:2 selber ins Netz. Es folgte die Verlängerung mit guten Chancen auf beiden Seiten, dann das Penaltyschießen. Hier traf nur Philip Gogulla.
„Wir können mit dem Wochenende und vier Punkten zufrieden sein, auch wenn der späte Ausgleich für Ingolstadt ärgerlich war. Ich habe uns besser gesehen, deswegen wäre ein Sieg in der regulären Spielzeit verdient gewesen“, meinte Gogulla nach der Partie.
Mittwoch geht es nach Iserlohn
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt ihm und seinen Kollegen nicht. Schon am Mittwochabend (19.30 Uhr/magentasport.de) geht es für die DEG weiter. Dann steht der Gastauftritt bei den Iserlohn Roosters am Seilersee auf dem Programm. Der erste Versuch Ende Oktober ging für die Düsseldorfer mit 3:6 recht deutlich in die Binsen.
Das Spiel in der Statistik:
DEG: Niederberger; Torp, Nowak; Marshall, McKiernan; Ricard, Ebner; Ridderwall, Olimb, Henrion; Gogulla, Barta, Descheneau; Pimm, Buzas, Flaake; Laub, Strodel, Reiter
Tore: 1:0 (3:20) Reiter (Strodel, Laub), 1:1 (4:27) Mashinter (Ramoser), 2:1 (41:48) Gogulla (Descheneau, Barta), 2:2 (59:22) Collins (Edwards, Koistinen/6-5-Überzahl), 3:2 Gogulla (Penalty)
Schiedsrichter: Hunnius/Rohatsch (Finnland/Prien)
Zuschauer: 9237
Strafminuten: DEG 8, ERC 8