Düsseldorf. . Vor 47.011 Zuschauern gewinnt die DEG das 4. DEL Winter Game im Rheinenergiestadion mit 3:2 nach Verlängerung. John Henrion erzielt Siegtreffer.
Peter Draisaitl fuhr sich gegen Ende der Pressekonferenz mit der Hand durchs Gesicht. Gerade wurde die Frage gestellt, ob DEG-Trainer Harold Kreis sich denn für den Ex-Hai Philip Gogulla besonders gefreut hätte, dass ausgerechnet er zwei Tore geschossen hätte. „Ich lobe grundsätzlich einzelne Spieler nicht“, sagte der Chefcoach der Düsseldorfer EG nach dem 3:2 (1:0, 1:0, 0:2, 1:0)-Sieg nach Verlängerung im DEL Winter Game vor 47.011 Zuschauer im Rheinenergiestadion gegen die Kölner Haie. „Die schnelle Führung hat uns natürlich geholfen. Aber natürlich ist das für Philip eine schöne Sache“, so Kreis. „Aber wir freuen uns immer für uns alle.“ Währenddessen wurde klar: Haie-Trainer Draisaitl kann das Thema nicht mehr hören.
Aber dennoch: Gogulla startet nach seinem Wechsel vom einen Rivalen zum anderen durch, ist Topscorer der DEG und nun auch Matchwinner im Fußballstadion des 1. FC Köln. Als die Rot-Gelben vor vier Jahren in der damaligen Esprit-Arena mit 3:2 nach regulärer Spielzeit ebenfalls das Winter Game gegen die Haie gewonnen hatten, erzielte übrigens auch ein gewisser Philip Gogulla die beiden Tore für den KEC.
Verlorener Punkt
„Wir ärgern uns darüber, dass es nur zwei Punkte geworden sind“, sagte DEG-Kapitän Alexander Barta. „In den ersten 40 Minuten ist von Köln gar nichts gekommen. Wir waren die bessere Mannschaft.“ Zudem freute auch er sich, dass Gogulla die Tore zum 1:0 und 2:0 für Düsseldorf erzielt hatte. „Philip Gogulla war in Köln ein großer Spieler und er ist bei uns in Düsseldorf ein großer Spieler. Da sieht man, dass der Misserfolg, oder wie man es nennen will, in Köln nicht an Philip Gogulla hängt.“ Seitenhiebe gibt es in Derbys eben auch, wenn das Spiel bereits beendet ist.
Bereits nach 46 Sekunden brachte Philip Gogulla die DEG in Führung – was wohl auch aufs Gemüt der Haie gedrückt hat. Der KEC kam fortan überhaupt nicht ins Spiel. Der zweite Abschnitt begann verzögert, weil Konfetti-Glitter aufs Eis segelte, sodass die Fläche neu bereitet werden musste. Alexander Barta hatte in der 33. Minute das 2:0 für die Gäste auf dem Schläger, traf aber nur die Latte. Doch in Überzahl erhöhte Gogulla schließlich doch (34.). Im Schlussabschnitt meldete sich der KEC im Spiel an, verkürzte durch Colby Genoway auf 1:2, der einen Schuss von Ryan Jones abfälschte (45.), ehe auch Jaedon Descheneau auf Düsseldorfer Seite nur das Torgestänge traf (50.). Ein vermeintlicher DEG-Treffer wurde nach Videobeweis nicht gegeben, da das Tor verschoben war (52.). In der 59. Minute hatte KEC-Keeper Gustaf Wesslau gerade sein Tor verlassen, als Felix Schütz zum 2:2 erfolgreich war. Auch hier gab es den Videobeweis. Weil Schütz zwar im Torraum stand, DEG-Goalie Mathias Niederberger aber nicht behinderte, zählte der Treffer zurecht. In der Overtime entschied schließlich John Henrion das 100. Derby dieser beiden Teams in der DEL und das 222. Köln-Düsseldorfer Lokalduell insgesamt (63.).
Gute Organisation durch die Kölner Haie
Lob hatten die Haie allerdings für die perfekte Organisation des Spiels verdient. „Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wieviel Arbeit es ist, ein solches Spiel derart perfekt auf die Beine zu stellen“, sagte Haie-Trainer Peter Draisaitl. Da störte es auch kaum, dass die DEG-Oldies im Vorfeld der eigentlichen Partie im Legendenspiel den Alten Herren des KEC mit 1:4 unterlagen. Daniel Kreutzer traf zur Führung, dann drehten Jörg Mayr, Mirko Lüdemann und zweimal Dave McLlwain die Partie. Mit einem Lachen verwies Eishockey-Legende Didi Hegen darauf, dass er mit der 91 spielen musste. „Ich habe Daniel Kreutzer gesagt, dass er mal mit der 23 spielen kann – aber doch nicht immer.“ Die Laune war gut auf Düsseldorfer Seite.