Düsseldorf. . Zum zweiten Mal steigt das rheinische Derby in einem Fußballstadion – diesmal in Köln. Alle hoffen nun auf gutes Wetter.
Noch ist sie ziemlich vernebelt, die Sicht auf die Eisfläche. Denn die transparenten Banden und Plexiglasscheiben, die das Spielfeld mitten im Fußballstadion des 1. FC Köln umschließen, sind durch das nasskalte Wetter beschlagen und voller Regentropfen.
Damit die Zuschauer am Samstag (16.30 Uhr), wenn sich die Kölner Haie und die Düsseldorfer EG beim vierten Winter Game der Deutschen Eishockey-Liga gegenüberstehen, auch was zu sehen haben, stellen die Veranstalter aus Köln gleich 15 Fensterputzer ab. „Keine Sorge“, sagt KEC-Geschäftsführer Philipp Walter. „Die Sicht wird hervorragend sein. Die Scheiben werden ständig gereinigt.“
Betreuer seit Donnerstag ständig in Köln
Seit Donnerstag sind auch die Betreuer der Düsseldorfer immer wieder auf dem Weg nach Köln, um die ganze Ausrüstung ins Stadion zu bringen. „Man könnte fast meinen, wir seien nicht das Auswärtsteam“, sagt Niki Mondt, der Sportliche Leiter, „so viel, wie wir selber an Organisation zu tun haben“.
Die Spieler der DEG durften am Freitag erstmals auf der Freiluftfläche, mitten auf dem Rasen, trainieren. „Das war wichtig für uns“, betont Trainer Harold Kreis. „So können wir uns an die Bedingungen gewöhnen. Wie sind die Kabinen, die Wege zum Eis und auch das Spielfeld selber?“ Gerade letzteres ist laut Kreis eine ziemliche Umstellung. „Die Banden sind wahnsinnig schnell, das Eis dafür langsamer. Außerdem werden die Visiere der Spieler viel schneller beschlagen“, sagt der DEG-Coach. Sein Kölner Kollege, Peter Draisaitl, pflichtet ihm bei: „Ich denke, es wird das Team gewinnen, das sich am ehesten auf die Umstände einstellen kann.“
Regen macht Sorgen
Diese hängen ganz stark vom Wetter ab. Regnen soll es nachmittags, dazu kommen Windböen. Um die Eisfläche machen sich die Veranstalter jedoch keine Sorgen. „Das Eis wird das verkraften“; betont Philipp Walter. „Die Eismeister haben ziemlich viele Stellschrauben, an denen sie drehen können.“ Ein wenig ungemütlich dürfte es dennoch werden. Für Kreis ist das aber keine große Sache. „Ich bin in Winnipeg in Kanada aufgewachsen“, sagt er. „Wir haben das Freiluftspielen doch quasi erfunden.“
Das Winter Game wird für alle Beteiligten eine Menge Spaß bringen. Selbst erfahrene Haudegen wie Patrick Köppchen und Alexander Barta stiefelten nach dem Training noch einmal für private Erinnerungsfotos mit dem Nachwuchs aufs Eis. Kreis macht sich derweil Gedanken über seine Kopfbedeckung. „Wir haben schon überlegt, was wir für Hüte tragen“, sagt er.
Trotz des zu erwartenden Spektakels: Das Sportliche steht im Mittelpunkt. „Es geht schließlich am Ende um drei wichtige Punkte“, betont Kreis vor dem Duell des Tabellendritten gegen den Vierten. Mit einem Erfolg im Winter Game könnten die Düsseldorfer, die bei zwei Spielen weniger aktuell vier Punkte Vorsprung vor Köln haben, die Haie weiter distanzieren. Sicher ist bereits, dass Mathias Niederberger im Tor stehen wird. „Wir werden die Einsatzzeiten insgesamt aber dosieren“, sagt Kreis.
Denn schon am Tag nach dem Spektakel steht wieder der Alltag in der DEL an: Am Sonntag (19 Uhr) gastiert der amtierende Meister aus München im Dome. Ein Nachteil? „Warum das Spiel nicht verlegt wurde, weiß ich nicht“, sagt Kreis. „Aber ich halte es nicht für einen Nachteil. Aus der Schweiz kenne ich es nicht anders, dort wird immer an zwei Tagen hintereinander gespielt. Wir freuen uns auf das Wochenende. Das wird eine tolle Sache für das Eishockey.“ (asch)