Düsseldorf. . Im 220. rheinischen Duell gewinnt die DEG mit 4:3 gegen die Kölner Haie. Rund zwei Minuten vor dem Ende fällt der entscheidende Treffer.

Die Frage danach, ob ein Derbysieg oder die Deutsche Meisterschaft wichtiger sei, brachte Philip Gogulla am Freitagabend vor seinem ersten Duell mit den Kölner Haien nicht ins Schwitzen. „Klarer Fall, der Titel“, antwortete der 31-jährige DEG-Angreifer. Bis zur neunten Meisterschaft, auf die Rot-Gelb seit 22 Jahren wartet, wird es auch in der laufenden DEL-Saison noch ein weiter Weg werden. Doch eine gute, engagierte und spielerisch ansprechende Leistung machte die Sache mit dem Derbysieg für die Schützlinge von Cheftrainer Harold Kreis gegen den KEC mit 4:3 (1:1, 2:2, 1:0) klar. Gogulla traf gegen seinen Ex-Klub zwar nicht selbst, feierte aber am Ende mit Siegtorschütze Jaedon Descheneau. Der kanadische Außenstürmer ließ die DEG-Fans zwei Minuten vor dem Ende noch jubeln.

Kreis verordnet Rotation

Trainer Kreis hatte vor dem ersten Bully auf zuletzt vier knappe Niederlagen in Serie reagiert und eine Linksaußen-Rotation angeordnet: Leon Niederberger rückte zu Ken-Andre Olimb in die zweite Reihe vor, John Henrion zu Patrick Buzas und Bradon Pimm in die Reihe drei zurück, Stefan Reiter gesellte sich zu Christian Kretschmann und Lukas Laub.

Gegen die vor dem zwölften Saisonspiel beste Defensive der DEL probierte es das Team von Cheftrainer Harold Kreis mit viel Offensivschwung. KEC-Schwede Gustaf Wesslau hatte deutlich mehr zu tun als Mathias Niederberger im DEG-Gestänge. Und trotzdem stand es nach 20 Minuten nur 1:1. Die Düsseldorfer Führung war vom Glück begünstigt: Linksaußen Jaedon Descheneau benötigte für seinen vierten Saisontreffer die freundliche Unterstützung von Haie-Dauerbrenner Moritz Müller. Der Nationalspieler fälscht die Hereingabe des Kanadiers ins eigene Tor ab.

Tote Hosen waren zu Gast

Die Freude der Düsseldorfer unter den 12.549 Zuschauer im Rather Dome, darunter auch die Toten Hosen, war nur hundert Sekunden von Dauer. Dann schlugen die Haie eiskalt zurück. Wie die DEG in Überzahl. Ex-NHL-Außenstürmer Ryan Jones (ehemals Edmonton Oilers) vollstreckte freistehend vor Torhüter Niederberger.

Im Mitteldrittel wurde es noch bunter. John Henrions 2:1 im Konter hatte nicht lange Bestand. Bei Sebastian Uviras 2:2 und Steven Pinizzottos 3:2 aus dem Distanz hatte jeweils DEG-Torsteher Mathias Niederberger seine Aktien im Spiel. Vor allem der Beinschuss durch Raubein Pinizzotto ging auf die Kelle des Nationaltorhüters.

Entscheidung kurz vor Schluss

Gut, dass noch vor der Drittelpause der Ausgleich gelang. Patrick Buzas staubte eine Hereingabe mit der Wade ab, nicht mit dem Schlittschuh. Das erkannten auch die Hauptschiedsrichter Gordon Schukies (Herne) und Marian Rohatsch (Lindau) beim Videostudium.

Die Gastgeber wirkten im Schlussabschnitt dann engagierter, hatten die besseren Chancen. Durch John Henrion, durch Leon Niederberger. Stets war der starke Gustaf Wesslau im Haie-Gestänge zur Stelle. Doch zwei Minuten vor dem Ende musste auch der Schwede die Waffen strecken. Jaedon Descheneau fand im Konter per Flachschuss die Lücke.

Der Rest war Derby-Jubel im Rather Dome.