Herning. . Das norwegische Nationaltrikot trägt Ken Andre Olimb bei Weltmeisterschaften schon zum neunten Mal. Die NRZ sprach mit dem DEG-Rückkehrer.

Das Verbandsemblem mit dem Eisbären trägt Ken Andre Olimb bei Weltmeisterschaften schon zum neunten Mal auf der Trikotschulter. Die gefährliche Bissigkeit ihres eiskalten Maskottchens stellten die norwegischen Eishockey-Nationalspieler um den DEG-Rückkehrer ausgerechnet gegen Deutschland unter Beweis. Auf die unglückliche 2:3-Verlängerungsniederlage am Samstagmittag gegen Lettland folgte am Sonntag ein 5:4 im Penaltyschießen gegen DEB-Auswahl. Ken Andre Olimb traf dabei zum 1:0 nach 101 Spielsekunden.

„Wir hätten eigentlich schon gegen Lettland gewinnen müssen”, betont der 29-jährige Osloer in der Jyske Bank Boxen zu Herning im NRZ-Gespräch, „den Sieg gegen Deutschland nehmen wir gern mit. Der verbessert unsere Chancen aufs Viertelfinale.”

Jubiläum gegen DEB-Auswahl

Gerade gegen Lettland spielten die Norweger über weite Strecken besser als der Gegner. Ken Andre Olimb, der nach zwei Saisons beim schwedischen SHL-Team Linköpings HC nach Düsseldorf zurückkehrt, war als Rechtsaußen an der Seite seines Bruders Mathis Olimb unterwegs. Die Treffer zum schnellen 2:0 gelangen zwar der zweiten Reihe. Unter anderem Iserlohns Verteidiger Alexander Bonsaksen. Dennoch wusste Norwegens Vorzeigereihe zu überzeugen. Matis Olimb erzielte auch das vermeintliche 3:2 gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende. Nach Videobeweis entschied der russische Unparteiische Roman Gofman allerdings auf Lattentreffer.

Gegen Deutschland bestritt Ken Andre Olimb sein 200. Länderspiel. Es war ein erfolgreiches. Und das Ende der Fahnenstange ist für die Nummer 40 der Nordmänner damit noch nicht erreicht.

Mit der Rückkehr in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) verspricht sich Olimb wieder einen Leistungsschub. „In Schweden war ich irgendwie etwas in der Sackgasse. Es ist der richtige Schritt für mich, zurück nach Düsseldorf zu wechseln. Die DEG war für mich schnell wieder die erste Option. Die habe ich dann auch angenommen. Ich freue mich jetzt schon auf die neue Saison”, sagt der quirlige Außenstürmer.

Ein wenig liegt die Vorfreude auf eine erfolgreiche Spielzeit 2018/19 auch am neuen Cheftrainer Harold Kreis. „Der Trainer besitzt Renomee in Europa, er wird das Team mit seiner Erfahrung sicher nach vorn bringen”, sagt Olimb.

Bis 2016 hatte er in drei Saisons immerhin 159 Spiele für die DEG bestritten. Zum ganz großen Wurf reichte es für den agilen Blondschopf allerdings nicht. Immerhin ging es unter Trainer Christof Kreutzer 2015 bis ins Halbfinale der DEL, ein Jahr später bis ins Viertelfinale.

Auf das Ziel Meisterschaft mag sich Olimb natürlich nicht festnageln. „Das ist noch zu weit weg. Erstmal ist WM.” Fünf Spiele bleiben den Norwegern noch, um erstmals seit 2012 wieder den Sprung unter die besten acht Nationen zu schaffen.

Die Aufgaben gegen Finnland am Mittwoch (20.15 Uhr), Kanada am Freitag (20.15 Uhr), gegen Dänemark am Samstag (16.15 Uhr) sowie die USA am kommenden Montag (16.15 Uhr) werden nicht leichter. Sollte Norwegen, das drei Punkte aus zwei Spielen holte, dann noch im Rennen um Vorrundenplatz vier sein, wird es spannend. Im Schluss-Spiel geht es gegen Südkorea (14. Mai, 16.15 Uhr). Die Ostasiaten waren gegen Finnland (1:8) und Kanada (0:10) bislang nur Fallobst.

Zwei weitere DEG-Akteure bei der WM

Neben Düsseldorf-Rückkehrer Ken Andre Olimb sind zwei weitere DEG-Akteure bei der WM in Herning am Start. Torhüter Mathias Niederberger muss sich hinter Timo Pielmeier (Ingolstadt) und Niklas Treutle (Nürnberg) allerdings mit der Position der Nummer drei begnügen.

Linksverteidiger Bernhard Ebner kam als siebter Abwehrspieler im Auftaktspiel zum Einsatz, hatte aber gerade gegen die agilen Dänen alle Mühe und sah bei der Norwegen-Niederlage am Sonntag nur zu.