Düsseldorf. . „Es macht Spaß, seine Entwicklung zu begleiten“, sagt Trainer Christof Kreutzer.
Die Runde Bier hat Manuel Strodel den Kollegen der Düsseldorfer EG sehr gerne spendiert. Denn im Mannschaftsurlaub auf Malta hatte der 24-Jährige allen Grund zum Feiern: Sein Vertrag wurde um zwei Jahre bis 2019 verlängert. Damit bindet der Eishockeyklub ein Eigengewächs an sich. Strodel spielt aktuell bereits seine achte Saison am Rhein, wechselte 2008 von Kaufbeuren erst in die Jugend der Rot-Gelben und schaffte schließlich den Sprung zu den Profis.
Das war in der Saison 2012/13, als es der DEG finanziell nicht gut ging und der Spielbetrieb nur durch den günstigen Einsatz von Spielern wie Alexander Preibisch, Daniel Fischbuch oder eben Manuel Strodel aufrecht gehalten werden konnte. Schnell spielten sich die jungen Wilden mit ihrem unbändigen Einsatz in die Herzen der Fans.
Es sei eine lehrreiche, aber gleichermaßen auch schwere Zeit gewesen erzählt Strodel heute. „Wir wollten immer gewinnen und mussten dann einsehen, dass es zwei Jahre lang aussichtslos war. Aber das war ein Lernprozess, und der ist noch nicht zu Ende“, sagt der Stürmer. Dass seine Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist, liegt besonders an Christof Kreutzer. Der Cheftrainer kennt Strodel bereits aus der Jugend. „Es macht Spaß, seine Entwicklung zu begleiten. Manuel ist ein Spieler, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellt“, lobt der Coach. Die konsequente Arbeitsbereitschaft und Einstellung lassen auch die magere Saisonstatistik von drei Vorlagen bei noch keinem selbst geschossenen Tor in den Hintergrund rücken. Strodel hat andere Qualitäten. Etwa das Unterzahlspiel, wenn er sich in jeden Schuss wirft und geschickt das Passspiel des Gegners stört.
Dennoch ärgert sich der Stürmer über die Flaute vor dem gegnerischen Tor. „Solange die Mannschaft Erfolg hat, ist das nicht ganz so schlimm. Trotzdem bin ich natürlich nicht zufrieden mit meinem Abschluss. Ich muss wieder mehr schießen“, sagt Strodel. Der einstige Jungspund hat sich entschieden, trotz einiger Angebote von anderen Vereinen in Düsseldorf zu bleiben. Anders als Teamkollege Henry Haase, der nach vielen Jahren die Eisbären Berlin verlassen hat, um bei der DEG das ihm in der Hauptstadt anheftende Image des ewigen Jugendspielers hinter sich zu lassen.
Strodel traut sich bei der DEG eine neue Rolle zu. „Ich übernehme mehr Verantwortung und bin nicht mehr unter den Jüngsten im Team. Ich glaube, dass ich heute schon anders gesehen werde als vor ein paar Jahren“, sagt Strodel. Dafür trainiert er täglich bei der DEG und im Sommer in Nordamerika. Wie in diesem soll es auch im kommenden Jahr wieder mit DEG-Torhüter und Kumpel Mathias Niederberger nach Toronto gehen. „Dort steht hauptsächlich die Grundlagenausdauer im Vordergrund. Es wird am Körper gearbeitet und daran, durch gezieltes Training Verletzungen vorzubeugen“, verrät Strodel. Zeit für Erholung, die die Trainer einfordern, bliebe dennoch. Eine Auszeit vom Alltag genossen die Profis auch bis zum Sonntag auf Malta. Bei dem rund einwöchigen Sponsorentermin auf der Mittelmeerinsel hatten die Düsseldorfer genügend Zeit, mal etwas anderes zu sehen und zu unternehmen. Die Vertragsverlängerung und die folgende Runde Bier kamen im Team übrigens sehr gut an.