Dinslaken. Der Rückraumspieler des MTV Dinslaken trifft am Freitag im Pokal auf seinen Heimatverein. Youngster Finn de Lede ist dann auch wieder dabei.
Ein bisschen schmunzeln muss Fabian Hoffmann schon. „Für die anderen Jungs ist es vielleicht nicht so geil, da freitagabends hin zu fahren“, sagt der Rückraumspieler des MTV Rheinwacht Dinslaken. Hoffmann selbst freut sich auf das Kreispokal-Viertelfinale seines Handball-Regionalligisten beim Bezirksliga-Team der HSG Haldern/Mehrhoog/Isselburg. Wenn die Partie am Freitag um 20 Uhr in Isselburg angepfiffen wird, trifft der 27-Jährige auf viele alte Bekannte.
Die HSG ist sein Heimatverein, dort durchlief der in Mehrhoog aufgewachsene Abwehrspezialist alle Jugendteams und machte auch seine ersten Schritte bei den Herren. Mit einigen Akteuren des heutigen HMI-Kaders hat er selbst noch zusammengespielt, andere als Jugendcoach trainiert. Und auch Martin Weber, mittlerweile auf die Bank des Bezirksligisten zurückgekehrt, war früher Trainer von Hoffmann.
Die Stabilität vermisst Hoffmann noch – vorne wie hinten
Bei aller Vorfreude auf das Wiedersehen beschäftigt sich der Dinslakener Akteur aktuell dennoch deutlich intensiver mit der laufenden Regionalliga-Spielzeit, in der er für sein Team noch deutliches Steigerungspotenzial sieht: „Vorne sind wir noch nicht so eingespielt, wie es sein könnte. Da sind uns die anderen Teams voraus. Es hat sich auch noch keine klare erste Sieben herauskristallisiert, die mal länger zusammen auf der Platte steht. Und hinten fehlt uns auch noch die Stabilität“, zeigt sich Hoffmann kritisch.
Ausfall von Dennis Backhaus kaum zu kompensieren
Natürlich sei der momentane Ausfall von Dennis Backhaus in beiden Mannschaftsteilen kaum zu kompensieren, „aber trotzdem darf es uns nicht passieren, dass wir in Aldekerk und Ratingen am Ende so hoch verlieren.“ Zwar sei es schon wichtig gewesen, die Partien gegen die direkten Konkurrenten HSG Siebengebirge und TV Rheinbach gewonnen zu haben, die Pflicht habe der MTV damit dennoch nicht ganz erfüllt: „Das Spiel in Weiden gehört für mich auch noch in die Kategorie“, sagt Hoffmann. Dort hatte Rheinwacht bekanntlich eine miserable Vorstellung gezeigt und gegen einen biederen Kontrahenten verdient nichts mit nach Hause gebracht.
Die erste richtige Saison in der Regionalliga
Umso wichtiger werden die nächsten Wochen, in denen nicht nur in der heimischen Douvermannhalle gepunktet werden soll. „So wie es bislang aussieht, haben wir auswärts ein Problem. Das muss sich ändern“, findet Hoffmann, der nicht nur in der Abwehr, sondern auch vorne schon ein paar sehr ordentliche Spiele absolviert hat. Er selbst formuliert das zurückhaltender: „Genau genommen ist es ja erst meine erste richtige Saison in der Regionalliga. Ich merke auf jeden Fall, dass ich mich durch mehr Einsatzzeiten im Angriff auch noch weiter steigern kann.“
Finn de Lede gab am Samstag der Reserve den Vorzug
Mehr Einsatzzeiten als erwartet hatte im Regionalliga-Team des MTV zuletzt auch Youngster Finn de Lede, der mit starken Leistungen zu einem Hoffnungsträger avanciert ist. Am vergangenen Samstag beim 22:36 in Ratingen war das Eigengewächs allerdings nicht dabei, obwohl seine dynamische Spielweise den Dinslakenern gerade in dieser Partie sicher hätte helfen können. Doch de Lede hatte sich für einen Einsatz in der zeitgleich in Homberg geforderten und momentan ziemlich ersatzgeschwächten Landesliga-Reserve entschieden, wollte sein angestammtes Team nicht im Stich lassen: „Beide Trainer haben mir die Entscheidung überlassen. Ich habe dann in der Reserve gespielt, weil ich dort ja noch einmal eine ganz andere Rolle einnehme.“ Für die Zukunft ist sein klarer Plan dennoch, ein fester Bestandteil der ersten Mannschaft zu werden: „Ich möchte gerne so hoch spielen, wie ich eben kann. Schon als kleiner Junge habe ich in der Halle die Spiele der ,Ersten’ gesehen und dabei den Gedanken gehabt, dort irgendwann mal zu spielen.“
Studium in Aachen
Aktuell trainiert der 19-Jährige noch zweimal die Woche mit der Reserve und zweimal mit dem Regionalliga-Kader. Für das Landesliga-Team will er auch künftig noch auflaufen, wenn möglich, „weil ich mich auch dort noch entwickeln kann.“ Auf der anderen Seite brächten ihn natürlich auch die Einsätze in Liga vier weiter: „Ich glaube schon, dass ich das Potenzial für die Regionalliga habe, aber mir fehlt da noch ganz, ganz viel Erfahrung, die ich sammeln muss.“
Wie lange sich sein Heimatverein an den Leistungen de Ledes noch erfreuen kann, ist allerdings etwas ungewiss. Das Dinslakener Talent studiert mittlerweile an der Uni in Aachen Bauingenieurwesen. Aktuell läuft dort noch alles ohne Präsenz, „aber ich kann nicht versprechen, dass ich die nächsten fünf Jahre auch noch in Dinslaken bin.“