Dinslaken. Gerd Joschko führt den MTV Rheinwacht Dinslaken seit knapp drei Jahren. Zur Mitgliederversammlung zog er eine Zwischenbilanz seiner Amtszeit.
Gerd Joschko führt den Vorstand des MTV Rheinwacht Dinslaken seit knapp drei Jahren an. Am 3. September 2021 übernahm er das Amt des Vereinsvorsitzenden von Volker Marquard und versucht seitdem, den Verein behutsam, aber zielstrebig von innen zu erneuern und zukunftssicher aufzustellen. Rund um die Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag auf der Anlage des SuS 09 Dinslaken zog der 46-Jährige eine Zwischenbilanz. Es gibt Erfolge, aber auch offene Baustellen.
1400 Mitglieder beim MTV Rheinwacht Dinslaken
Die Mitgliederentwicklung stellt Joschko insgesamt zufrieden. Ziemlich genau 1400 aktive und passive Sportler gehören dem Verein zurzeit an, einzelne Abteilungen verzeichnen einen guten Zulauf. Die Kehrseite der Medaille bekommen unter anderem die Volleyballer zu spüren: „Es fehlen Übungsleiter“, seufzt der Vereinschef, „deshalb können wir uns in manchen Bereichen leider nicht so entwickeln, wie wir es gerne hätten“.
Prägendes Thema in den vergangenen Monaten war die Renovierung der Platzanlage in Eppinghoven. Der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen, Umkleiden und Duschen sind erneuert. Die Investition sorgte im abgelaufenen Geschäftsjahr für ein Minus von knapp 172.000 Euro in der Vereinskasse. In den Jahren zuvor aufgebaute finanzielle Rücklagen federn den Verlust jedoch ab. Die Kostenentwicklung müsse trotzdem im Auge behalten werden, hieß es auf der Mitgliederversammlung.
Regionalliga-Handballer sind das Aushängeschild
Sportlich bereitete der Klassenerhalt der Regionalliga-Handballer Erleichterung, der Durchmarsch der zweiten Mannschaft von der Landesliga in die Oberliga große Freude. „Die Regionalliga ist für uns wichtig, die Mannschaft ist unser Aushängeschild“, betonte Joschko auf der Jahreshauptversammlung, mahnte aber gleichzeitig Bemühungen an, in der Handballabteilung den Finger in die Wunde zu legen: „Wir müssen auch wieder in Richtung Breitensport gehen. Zurzeit haben wir unterhalb der Oberliga keine Seniorenmannschaft.“ Das mindert auch die Perspektiven für Spieler, die aus der Jugend zu den Herren aufrücken. Im Jugendbereich gab es schon mehrfach leichte Kontakte zur HSG Hiesfeld/Aldenrade, zu konkreten Annäherungen kam es bisher nicht.
Sowohl im Rollkunstlauf als auch im Tischtennis kann der Verein auf einige Talente bauen, die in der jüngeren Vergangenheit auch überregional in den Vordergrund gerückt sind. Auch in der Außendarstellung des Vereins wünscht sich der Vorsitzende künftig einen „jüngeren“ Auftritt: „Wir versuchen, digitaler zu werden und unsere Präsenz in Social Media auszubauen.“
Unklarheiten zum Umzug in die Hans-Efing-Halle
Bauchschmerzen bereitet Joschko noch, wie der Umzug der Handballer nach dem Abriss der Douvermannhalle in absehbarer Zeit aussehen soll. Sobald die Vierfachhalle auf dem ehemaligen Hamco-Gelände fertiggestellt ist, Das Training könnte dann in der neuen Halle stattfinden, mangels Zuschauertribüne muss der Spielbetrieb aber voraussichtlich in die Hans-Efing-Halle am Sportpark Voerder Straße verlegt werden. Dass dafür Umbauten und zusätzliche Räume geschaffen werden müssten, hatte der Verein bereits vor etwa vier Jahren gegenüber der Stadtverwaltung deutlich gemacht. Getan hat sich bisher allerdings nichts. Eine Nachfrage des Vereins von Anfang Mai ließ die Stadt bis Ende vergangener Woche unbeantwortet.
Die Mitgliederversammlung ernannte Wolfgang Herrmann auf Vorschlag des Rheinwacht-Vorstands zum Ehrenmitglied, Peter Bruckwilder erhielt eine Ehrennadel für langjährige ehrenamtliche Mitarbeit. Fritz Potz wird nachträglich ausgezeichnet: Der mittlerweile 98-Jährige ist seit 75 Jahren dem MTV als Mitglied treu.