Voerde. Die Partie beim SuS 21 Oberhausen dürfte für den Fußball-Bezirksligisten SV 08/29 Friedrichsfeld ein Nachspiel haben. Der Trainer schämte sich.
Almir Duric beschlich so eine Ahnung. Da lieferte die SV 08/29 Friedrichsfeld eine nahezu perfekte erste Halbzeit ab, spielte beim SuS 21 Oberhausen gnadenlos effizient und schoss sich ganz souverän einen 3:0-Vorsprung zur Pause heraus - und was sagte der Trainer des Fußball-Bezirksligisten? „Ich glaube das erst, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Man weiß nie, wie das Spiel läuft, und Oberhausen hat schon ein paar Mal Rückstände aufgeholt.“ Duric sollte Recht behalten, denn nach einem erklärungsbedürftig schwachen Auftritt in den zweiten 45 Minuten musste 08/29 noch mächtig bangen, um am Ende doch mit einem dünnen 3:2 (3:0)-Sieg vom Platz zu gehen.
Es war bei weitem nicht das erste Spiel, in dem die Friedrichsfelder zwei Gesichter zeigten. Einmal freudestrahlend, dann ziemlich bedröppelt. Eine Erklärung hatte dafür nach Abpfiff weder der mies gelaunte Trainer noch der zwanzig Minuten vor Schluss eingewechselte Angreifer Marco Horstkamp. „Wir haben aufgehört, Fußball zu spielen“, brachte Horstkamp die dürftige Vorstellung nach der Pause in einem einfachen Satz auf den Punkt. Duric schnaubte angesichts der für Oberhausen beinahe erfolgreichen Aufholjagd vor Wut: „Ich schäme mich für den Unterschied zwischen der ersten und zweiten Halbzeit.“ Sprach‘s und machte sich schnell auf den Heimweg: „Die Jungs können für den Sieg eine Kiste Bier von mir trinken, aber ich muss nach Hause, mich abreagieren.“
Eray Tuncel traf zweimal für die SV 08/29 Friedrichsfeld
Die erste Gelegenheit im Spiel gehörte noch dem SuS 21, aber in der 7. Minute verhinderten erst Torwart Miguel Mendel und beim Nachschuss Dennis Slowinski kurz vor der Torlinie einen Friedrichsfelder Rückstand. Danach übernahmen die Gäste das Kommando, pressten aggressiv, kombinierten sicher über außen und belohnten sich mit drei Treffern durch Eray Tuncel (10., 29.) sowie Manuel Kausch (42.).
Keine Entlastung mehr für die SV 08/29 Friedrichsfeld
Doch nach dem Seitenwechsel drängten nur noch die Hausherren, Friedrichsfeld gelangen kaum noch Entlastungsangriffe. Die letzte Viertelstunde wurde zur Zitterpartie, als Ilir Dedushaj (76.) und Marco Matuszzak (78.) auf 2:3 verkürzten. Glück für 08/29, dass Schiedsrichter Leon Fischermanns in der 90. Minute den vermeintlichen Ausgleich nach einem Oberhausener Freistoß wegen einer Abseitsstellung aberkannte. Kurz darauf war Schluss, drei Punkte waren für 08/29 gewonnen, „aber“, so Almir Duric, „über das Spiel müssen wir noch reden“.
08/29: Mendel, Brauer, Kausch, Slowinski, Ovsiannikov, Gottschling (71. Babic), Özdemir, Kötter (46. Fernandes), Jansen, Wittwer, Tuncel (71. Horstkamp).