Dinslaken. Der MTV Rheinwacht und der SuS 09 Dinslaken gehen für den Bau einer neuen Sporthalle an der Ernst-Barlach-Gesamtschule in die Offensive.
Der MTV Rheinwacht Dinslaken und der SuS 09 Dinslaken gehen gemeinsam für den anstehenden Bau einer neuen Sporthalle an der Ernst-Barlach-Gesamtschule in die Offensive. In einem Schreiben an Bürgermeisterin Michaela Eislöffel und Dezernentin Tagrid Yousef plädieren beide Vereine im Vorfeld einer Entscheidung in den politischen Gremien für eine 1,5-fach-Halle.
MTV-Vorsitzender Gerd Joschko und Werner Völlings, 2. Vorsitzender des SuS 09, argumentieren dabei mit der derzeit angespannten Hallensituation. Der kurzfristige Ausfall der Hans-Efing-Halle – die „sicherlich mittelfristig wegen einer notwendigen Renovierung nochmals längere Zeit ausfallen wird“ – und der bevorstehende Abriss der Douvermann-Halle werde beide Vereine vor eine Hürde stellen, die auch durch den Neubau der Sporthallen in Lohberg und an der Hagenschule nicht kompensiert werden könne.
So stellt allein die Fußball-Jugendabteilung des SuS 09 zurzeit 35 Mannschaften, die in den Wintermonaten auf Hallenkapazitäten angewiesen seien. „Hier könnte durch eine Turnhalle mit 1,5-facher Größe die Möglichkeit gegeben werden, zwei Nachwuchsmannschaften parallel trainieren zu lassen“, heißt es. Das Gleiche gelte für die Leichtathleten.
„Die Handballabteilung des MTV Rheinwacht steht immer noch vor der großen Black-Box, die nach dem Wegfall der Douvermannhalle entstehen wird“, führen Joschko und Völlings an. „Hier könnte man zumindest für den Trainingsbetrieb mit einer 1,5-fachen Halle einer entstehenden Frustration entgegenwirken.“ Selbiges gelte für die Volleyballer und Turner. Beide Abteilungen haben in Summe beim MTV mehr als 350 Mitglieder.
Lange Wartelisten
Darüber hinaus verweisen die Vereine auf lange Wartelisten im Bereich des (Klein-)Kinderturnens wegen fehlender Hallenzeiten. Dies wirke sich auch auf Schnupperangebote der Stadt Dinslaken für Erstklässler aus. Der SuS 09 möchte ein Sportangebot für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen anbieten, und auch der Breiten- bzw. Seniorensport leide unter mangelnden Kapazitäten in Sporthallen: „Leider liegen diese Themen ab Herbst oft brach.“
Teile der Dinslakener Politik gehen über den Vorstoß der beiden Vereine sogar hinaus. So haben die Fraktionen AWG, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Die Linke und Die Partei vor den Sitzungen des Sport- und des Schulausschusses einen Antrag zum Neubau einer Zweifach-Sporthalle an der EBGS eingebracht. Darin heißt es, aufgrund steigender Schülerzahlen und der dementsprechend wachsenden Bedarfe im Schulsport sei eine Zweifeldsporthalle „die beste Lösung für die Schullandschaft in Dinslaken“. Zusätzlich biete sie „neue Perspektiven für den Vereinssport und kann einen wichtigen Beitrag zur angespannten Situation bei der Verteilung von Hallenzeiten und zur anstehenden dritten Belegungskonferenz leisten. Außerdem ist anzunehmen, dass der Hallenbedarf auch durch die steigende Zahl älterer Menschen, die sich sportlich betätigen wollen, wächst.“
Zudem regen die Fraktionen in einem weiteren Antrag an, dass ein neuer Arbeitskreis die zukünftige Belegung der Dinslakener Sporthallen erstellen soll. Der „AK Hallenplanung“ könne demnach aus Mitgliedern der Stadtverwaltung aus den Bereichen Schule und Sport, Vertretern des Stadtsportverbands und der Grund- und weiterführenden Schulen gebildet werden.
„Der Sportstättenzielplan von 2018 muss aufgrund veränderter finanzieller Rahmenbedingungen dringend überarbeitet werden“, heißt es in dem Antrag, der sowohl im Schul- als auch im Sportausschuss beraten werden soll. „Durch den Ausfall von Sporthallenzeiten durch Reparaturen bzw. Teilsanierungen muss ständig mit der Verlegung von Schulsportzeiten und Vereinssport improvisiert werden. Es liegt kein zukunftsfähiges Belegungskonzept der Sporthallen für die nächsten Jahre vor. Schulsport und Vereinssport benötigen dringend zukunftsfähige Perspektiven.“
Das Ziel des AK Hallenplanung sei es, Transparenz zu schaffen, wie viele Sporthallen an welchen Standorten in Zukunft benötigt werden, „um eine nachhaltige und positive Sportentwicklung im Schulbereich und bei den Sportvereinen sicherzustellen“. Bei der Belegungsplanung sollen die Bedarfe in Schule und Sport abgefragt und die Hallen-Kapazitäten unter anderem in Bezug auf Neubau und Sanierung bestehender Hallen „und keinen Abriss einer aktuell bestehenden Halle dargestellt werden“.