Dinslaken. In einem dramatischen Fußball-Kreispokal-Halbfinale jubelt Bezirksligist SuS 09 Dinslaken gegen SV Genc Osman Duisburg in der Nachspielzeit.

Nach einem dramatisches Pokal-Halbfinale mit einem Happy End in der Nachspielzeit folgte auf den Jubel beim Fußball-Bezirksligisten SuS 09 Dinslaken ziemlich schnell die schöne Träumerei. Zum ersten Mal nach 18 Jahren haben die Blau-Weißen die erste Runde im Niederrheinpokal erreicht. „Am liebsten“, so startete SuS-Torhüter Alexander Kraus nach dem 2:1 (1:0)-Heimerfolg über Landesligist SV Genc Osman Duisburg seine Sicht der Dinge; „wäre mir jetzt ein Spiel gegen meine Lieblingsmannschaft, am besten in der MSV-Arena.“ Auch Cheftrainer Julian Schubert hatte Duisburgs Zebras als Wunschgegner auf dem Schirm: „Zur Essener Hafenstraße würde ich aber auch gern fahren.“

SuS 09 Dinslaken: Eisenstein leitet 1:0 ein

Verdient hätten sich die Gastgeber eine große Pokal-Bühne allemal nach einem tollen Kampf gegen einen Landesligisten, der spielerisch die Oberhand hatte, am Ball meist die Hoheit besaß und auch die Mehrzahl an Torchancen für sich verbuchte. Der SuS 09 hielt mit großer Laufleistung, einer meist aufmerksamen Defensive, mit einem starken Torhüter Kraus und mit starken Konterangriffen dagegen.

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Held des Dienstagabends war zweifelsohne Stefan Jagalski. Der 31-jährige ehemalige Hiesfelder Oberliga-Angreifer vollstreckte nicht nur zum 1:0 in der 19. Minute nach einer präzisen Strafraumflanke von Sebastian Eisenstein, der sich über die linke Offensivseite durchgetankt hatte. Jagalski ließ die knapp 150 Zuschauer auch noch in der zweiten Nachspielminute jubeln. Der Stürmer nahm eine Steilvorlage von Spielmacher Kevin Kolberg auf und hob den Ball über den herausstürzenden Genc-Torhüter Muhammed Sadiklar hinweg in die Maschen.

Das war der Schlusspunkt einer kriminell spannenden zweiten Halbzeit, in der das offene Visier auf beiden Seiten vorgeführt wurde: Es wurde schlicht Fußball nach vorn gespielt. Das war vor dem Wechsel eher mit gebremstem Schaum der Fall. Der SuS hatte nach dem 1:0 mit einen Pfostentreffer von Lukas Kratzer Pech (27.). Auf der Gegenseite setzte Kapitän Haluk Türkeri die Kugel per Heber an den Innenpfosten (45.+2).

SuS 09 Dinslaken: Kraus-Patzer führt zum 1:1

Nach der Pause jagten sich dann die Torchancen. Der SuS brauchte natürlich auch Glück. Etwa als Ex-Landesliga-Torjäger Samet Sadiklar per Hinterkopf das leere Tor verfehlte (68.). Bis zehn Minuten vor dem Ende schien auch SuS-Keeper Alexander Kraus einer der Helden des Abends zu werden.

Beim SuS 09 Dinslaken legte Spielmacher Kevin Kolberg (links), hier gegen Christos Pappas vom SV Genc Osmann Duisburg, den Siegtreffer in der Nachspielzeit auf.
Beim SuS 09 Dinslaken legte Spielmacher Kevin Kolberg (links), hier gegen Christos Pappas vom SV Genc Osmann Duisburg, den Siegtreffer in der Nachspielzeit auf. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Bis dahin ohne Fehl und Tadel unterlief dem 24-Jährigen dann aber ein übler Fehler. Einen harmlosen Schuss von Haluk Türkeri ließ er durch die fangbereiten Handschuhe zum 1:1 ins Tor rutschen. Der Ausgleich war eingekleidet in zwei weitere Stangentreffer. Buschmann köpfte eine Kolberg-Ecke an die Latte (75.), auf der Gegenseite hätte der Lattenkracher von Tevlik Kücükarslan aus Kurzdistanz fast die Genc-Führung bedeutet (82.).

Als die Zuschauer sich schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten, schlug tatsächlich noch einmal Stefan Jagalski zu – mit dem umjubelten Siegtreffer. „Alle sind jetzt ziemlich k.o., aber auch überglücklich. Wir haben einfach einen geilen Fight hingelegt“, freute sich Trainer Julian Schubert enthusiastisch. Dazu hatte er auch allen Grund.

SuS 09 Dinslaken spielt schon am Freitagabend in der Bezirksliga gegen TuB Bocholt

Übrigens: Schon am Freitagabend mit Spielbeginn um 19.30 Uhr geht es für den SuS 09 in der Bezirksliga weiter. Dann kommt es für den Rangzweiten an der Voerder Straße zum Verfolgerduell mit dem Tabellendritten TuB Bocholt. „Bis dahin ruhen sich die Jungs aus, am Donnerstag ist trainingsfrei“, kündigte Coach Schubert kurz nach dem Spiel schon an.

SuS 09 Dinslaken: Kraus – Knödlseder, J. Bongartz, Leers, Krönung (46. Buschmann) – Eisenstein (67. Opriel), Suchomel, Kolberg, Klejonkin – Jagalski (90.+4 Wosnitza), Kratzer (90.+5 Mirvan).

Tore: 1:0 Jagalski (19.), 1:1 Türkeri (80.), 2:1 Jagalski (90.+2).

Schiedsrichter: Jonah Samuel Nije Besong (Eintracht Duisburg).

Zuschauer: 150.