Voerde. Glückauf Möllen steht mitten in der Fußball-Saison vor einem Scherbenhaufen. Der Vorsitzende und der Trainer des Bezirksligisten traten zurück.
Glückauf Möllen steht mitten in der Fußball-Saison vor einem Scherbenhaufen. Am Freitagabend trafen sich Mitglieder des Ältestenrats und Vorstand zu einem Krisengespräch, um über die – trotz des fünften Tabellenplatzes – bescheidene Situation des Bezirksligisten zu debattieren. Und danach kam es zum großen Knall: Noch am Freitag erklärte Vereinsvorsitzender Hans Gutjahr seinen sofortigen Rücktritt, einen Tag später warf auch Trainer Christian Schwarz entnervt das Handtuch.
Gutjahr beschränkte sich in einem schriftlichen Statement zu seiner Demission auf vier Sätze: „Hiermit erkläre ich meinen Rücktritt als 1. Vorsitzender des Vorstandes des Vereins Glückauf Möllen aus wichtigen Gründen und lege meine Ämter im Vorstand (...) mit sofortiger Wirkung nieder. Mein gesundheitlicher Zustand lässt eine Weiterführung meines Ehrenamtes nicht zu. Die mir überlassenen Unterlagen und Gegenstände des Vereins werde ich umgehend zurückgeben. Bitte veranlassen Sie die Löschung meiner Funktion als 1. Vorsitzender des Vereins im Vereinsregister.“
Nicht nur gesundheitliche Gründe
Dass der Rückzug des Vereinschefs nicht ausschließlich in der angeschlagenen Gesundheit begründet ist, davon darf ausgegangen werden. Aus dem Vereinsumfeld verlautet, dass in den vergangenen Tagen ein Konflikt zwischen Vereinsgremien entstanden sein soll, in der Konsequenz stellte Gutjahr enttäuscht sein Amt zur Verfügung. Am Freitagabend verabschiedete er sich vom Fußballteam, sein abschließender Wunsch: „Dass die Mannschaft die Saison noch anständig zu Ende spielt.“
Das muss ohne Christian Schwarz geschehen, denn das Frustpotenzial war für den Coach dermaßen erschöpft, dass er am Samstag ebenfalls seinen Rücktritt erklärte. Hauptgrund ist der mangelnde Zusammenhalt im Bezirksliga-Team: Seit Monaten fielen immer wieder Trainingseinheiten aus, weil kaum Spieler auftauchten, die Hoffnung auf Besserung wurde Woche für Woche enttäuscht. „Unter Mannschaftssport stelle ich mir etwas anderes vor. Jetzt habe ich eben etwas mehr Freizeit“, sagt Schwarz. Seine Entscheidung reifte seit Dezember, nun sah er keinen anderen Weg mehr: „Ich habe inzwischen so viel an Frust in mich reingefressen – mit der Zeit wird man müde, wenn sich nichts in die richtige Richtung bewegt.“
Im Meisterschaftsspiel beim RSV Praest betreuen Mehmet Rustemi und Co-Trainer Dirk Forthoffer die Mannschaft am Sonntag. Die Vereinsführung übernimmt kommissarisch Geschäftsführer Dirk Heidingsfelder.