Bottrop. Der Dinslakener Justin Weidemann verpasst bei der Klubmeisterschaft des GC Schwarze Heide hauchdünn den Sieg, stellt aber einen Platzrekord auf.

Ein 15-Meter-Putt seines Konkurrenten auf der letzten Spielbahn machten seine Titelhoffnungen zunichte, dennoch gehörte Justin Weidemann zu den strahlenden Siegern der Klubmeisterschaft des GC Schwarze Heide Kirchhellen. Denn der Dinslakener Golfer brach eine Bestmarke, die fast so alt war, wie er selbst: Der 20-Jährige stellte mit 68 Schlägen (4 unter Par) einen neuen Platzrekord auf.

Justin Weidemann hat eine erfolgreiche Golf-Saison mit dem zweiten Platz bei den Klubmeisterschaften im Bottroper Golfclub Schwarze Heide Kirchhellen beendet. Der Dinslakener, der im Juli die Junior Masters in Bochum gewann, musste sich nach zwei Tagen und insgesamt drei Runden seinem Teamkollegen Lucas Goriwoda nur um zwei Schläge geschlagen geben.

Lucas Goriwoda legt eindrucksvoll vor

Dass es auf der finalen Runde am Sonntag noch einmal richtig spannend werden könnte, daran hatte Weidemann eigentlich keine großen Gedanken mehr verschwendet. Er war am Samstag mit einer 77er Runde und Platz fünf ins Turnier gestartet, lieferte dann am Mittag sogar noch eine 72 ab. Doch sein ärgster Konkurrent spielte wie aus einem Guss. Lucas Goriwoda ließ einer 73 die Einstellung des Platzrekordes (69) folgen und lag damit vor der dritten Spielrunde sieben Schläge in Front.

Justin Weidemann bei den Klubmeisterschaften des GC Schwarze Heide Kirchhellen.
Justin Weidemann bei den Klubmeisterschaften des GC Schwarze Heide Kirchhellen. © Felix Hoffmann | Felix Hoffmann

Doch der Sonntag entwickelte sich dann ganz anders als erwartet. Und das Spielgeschehen nahm stellenweise dramatische Züge an. Weidemann hatte die neun Spielbahnen mit 1 unter Par beendet, den Rückstand auf Goriwoda damit auf fünf Punkte reduziert. Als Goriwoda dann auf den Bahnen 10 und 11 nur zu Bogeys kam, witterte Weidemann seine Chance. Und die nutzte er auf Spielbahn 16.

Mehr Artikel zum Sport aus Dinslaken, Voerde und HünxeZwar verfehlte er mit seinem Abschlag das Fairway deutlich und landete dicht an der Busch- und Baumreihe im Rough, doch sein zweiter Schlag hatte es in sich. Weidemann schlug den Ball mit seinem Eisen 5 aus rund 200 Metern ganz dicht an die Fahne, lochte dann zum Eagle ein und lag damit nur noch einen Schlag hinter Goriwoda. „Ich habe nur gedacht: jetzt läuft`s, vielleicht schaffe ich es noch ins Stechen“, kommentierte Weidemann die Situation.

Dramatische Entscheidung zwischen Goriwoda und Weidemann

Am Par 3 der 17 lagen die beiden Konkurrenten nach ihren Abschlägen dicht an der Fahne. Während Weidemann aus der schwierigeren Bergab-Lage zwei Putts benötigte, traf Goriwoda zum Birdie und vergrößerte den Vorsprung wieder auf zwei Schläge. Die Entscheidung war das aber noch nicht.

Auf der abschließenden 18 (Par 5) lagen sowohl Goriwoda als auch Weidemann nach zwei Schlägen knapp 70 Meter vor dem Grün. Goriwodas Annäherung landete 15 Meter oberhalb der Fahne, Weidemann setzte seinen Schlag bis auf wenige Zentimeter an den Stock. Es folgte ein Finish der Extraklasse. Goriwoda spielte mutig das geforderte Break, bewies Tempogefühl und machte sein Titel-Tripel nach den Siegen im letzten und vorletzten Jahr mit einem Mega-Putt perfekt.

Konzentriert: Der Dinslakener Justin Weidemann am Finaltag der Klubmeisterschaften des GC Schwarze Heide Kirchhellen.
Konzentriert: Der Dinslakener Justin Weidemann am Finaltag der Klubmeisterschaften des GC Schwarze Heide Kirchhellen. © Felix Hoffmann

Aber auch der Birdie-Putt von Justin Weidemann öffnete ein neues Kapitel in der Klubhistorie des GC Schwarze Heide: In 35 Jahren Vereinsgeschichte war niemand besser auf dem Kirchhellener Platz unterwegs als Weidemann. Seine 68 löste den 18 Jahre alten Platzrekord ab.

Eine Leistung auf die der junge Dinslakener stolz sein darf. „Wenn ich die Wahl zwischen Klubmeistertitel und Platzrekord hätte, würde ich mich für den Platzrekord entscheiden. Den habe ich jetzt sicher und der wird auch hoffentlich noch viele Jahre halten. Im nächsten Jahr nehme ich bei den Klubmeisterschaften einen neuen Titel-Anlauf“, erklärte Weidemann.