Dinslaken. Starke Hitze, starker Gegner und schwache erste Hälfte. Der TV Jahn Hiesfeld unterliegt dem Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen mit 0:6 (0:3).
Als das Steigerlied um 13.58 Uhr aus den Lautsprechern des Stadions am Freibad in Hiesfeld ertönte, hatten es sich die rund 300 Zuschauer schon auf der Gerade gegenüber der Umkleidekabinen im Schatten gemütlich gemacht. Nicht ganz so gemütlich wurde es für die 22 Akteure auf dem Platz. Der gastgebende TV Jahn Hiesfeld bot aber trotz der extremen Hitze eine ordentliche Leistung gegen den Klassenhöheren SC Rot-Weiß Oberhausen. Nach 90 Minuten und mehrfach angeordneten Trinkpausen mussten sich die „Veilchen“ zwar mit 0:6 (0:3) geschlagen geben, stimmten ihren Trainer Marcus Behnert aber zumindest im Vergleich zur Vorwoche wieder positiver.
Kurz vor dem Anpfiff betrat Bürgermeister Michael Heidinger noch schnell das warme Grün, gratulierte dem TV Jahn zur Rückkehr in die Fußball-Oberliga und ließ die „überragende Saison“ noch einmal Revue passieren. Um kurz nach 14 Uhr pfiff der Unparteiische Okan Uyma das Spiel dann an. Die Hausherren kamen gut aus den Startlöchern, machten viel Druck und pressten schon an der Strafraumgrenze des Gegners. Der erste Treffer des Tages gehörte trotzdem den Gästen. Nach einer Ecke kam der Ball direkt zu Tim Stappmann, der die „Kleeblätter“ nach 13 Minuten in Führung brachte. „Mit dem Treffer“, erklärte Jahn-Übungsleiter Marcus Behnert nach dem Spiel, „haben die uns etwas den Strom genommen.“
Spors verpasst den Ausgleich knapp
In der Tat kam von den „Veilchen“ fortan recht wenig. RWO glänzte mit schnellen Seitenwechseln und viel Tempospiel. In der 23. Minute hatte Hiesfelds Allrounder Pascal Spors dann die Möglichkeit zum Ausgleich per Kopf, doch Oberhausens Torwart Justin Heekeren war zur Stelle.
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Nach einer kurzen Trinkpause schlugen die Gäste in der 24. Minute durch Pierre Fassnacht erneut zu. Damit nicht genug, nutzten die Gäste die fehlende Ordnung in der Hiesfelder Defensive immer wieder aus und erarbeiteten sich Torchancen. Hiesfelds neuer Torwart Kenneth Hersey versteckte sich aber nicht und hielt alles, was zu halten war. In der 35. Minute war der Amerikaner aber Chancenlos, als Sven Kreyer nach einem toll vorgetragenen Angriff das 3:0 für die Gäste besorgte.
Nach dem Pausentee reagierte Jahn-Coach Behnert und stellte seine Formation um. Gegen den Ball verteidigten nun fünf, statt drei Leute in der Abwehrreihe. Die Hiesfelder machten einen deutlich stabileren Eindruck und ließen, zumindest in der Defensive wenig zu. In der 65. Minute hatte Kevin Menke mit einem Schuss von der Strafraumgrenze dann die Chance auf den Ehrentreffer, aber auch dort war RWO-Keeper Heekeren auf dem Posten.
Starke Schlussphase der Gäste aus Oberhausen
Nach der Trinkpause Mitte der zweiten Hälfte wirkten die Gäste in den roten Trikots noch deutlich frischer und drückten noch einmal gegen den lila-weißen Abwehrriegel. Neun Minuten vor dem Schlusspfiff gelang Vincent Louis Stenzel dann das 4:0 (81.). Nur sieben Minuten später erzielte der eingewechselte Julijan Popovic mit einem Traumtor per Kopf das 5:0 (88.). Den Schlusspunkt setzte wieder Stenzel per Foulelfmeter (90.). Angepfiffen wurde auf dem Hiesfelder Rasen nicht mehr. Spieler und Zuschauer waren sichtlich geschafft von der brühenden Hitze.
Hiesfelds Trainer Marcus Behnert suchte nach dem Schlusspfiff auch gleich den Schatten um Rede und Antwort zu stehen. „Wir haben“, fasste der Trainer zusammen, „mit deren Spielweise enorme Probleme gehabt. Nach der Umstellung im zweiten Durchgang hat das aber besser geklappt. Zudem hatten wir natürlich auch noch nicht alle Spieler wieder mit an Bord. Ich finde die Niederlage ist zwei Tore zu hoch ausgefallen, aber ich bin nicht unzufrieden.“
TV Jahn: Hersey; Curaba, Wichert, Menke, Schirru (72. Bennmann), Kolberg, Spors, Klemm (77. Homberg) , Falkenreck (46. Kisters), Uzun, Akbel (60. Türkoglu).