Kamp-Lintfort. Ersatzgeschwächt verlor Oberliga-Landesliga-Rückkehrer Jahn Hiesfeld beim ambitionierten Landesligisten Fichte Lintfort ein Testspiel mit 0:6.
Spötter hätten am Sonntagnachmittag am Kunstrasen des Lintforter Volksparks durchaus schon vor dem Anpfiff Schabernack mit den Hiesfelder Gästen treiben können. Der TV Jahn hatte das königliche Veilchen-Lila gegen die überaus gewöhnungsbedürftige Auswärtskluft in Grau und Neonorange getauscht. So unansehnlich das Dress, so wenig erbaulich die Leistung des zugegeben arg ersatzgeschwächten Oberliga-Rückkehrers beim Landesligisten TuS Fichte Lintfort. Die ambitionierten Gastgeber, verstärkt mit einigen in der Oberliga erfahrenen Fußballern, zerlegten die Elf von Trainer Marcus Behnert mit einem 0:6 (0:4).
Schwache Viererkette
Nach der Partie rückte Coach Behnert ein Adjektiv in den Vordergrund seines Urteils: „brutal“. Die Jahnsche Viererkette bot dafür gleich mehrmals Anlass. „Unsere Fehler bei den Gegentoren waren einfach brutal – wie das Ergebnis auch brutal ist“, fand Behnert.
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Natürlich hatte der Trainer ob der Aufstellungen auf dem Papier ein schweres Testspiel befürchtet. Aber gleich nach zwei Spielminuten dem Gegner im eigenen Strafraum den Ball für das 1:0 direkt auf den Fuß zu jonglieren, einfach so? „So etwas fördert im Team nicht gerade das Selbstvertrauen. Aber auch die anderen Gegentore waren brutal“, betonte Trainer Behnert.
Kontergegentor zum 0:3 nach eigener Ecke
Auf Julian Thiels Führungstor folgte zügig das 2:0 per Zauberpass von Fichte-Spielmacher Hilal Ali Khan (ehemals FSV Duisburg) auf den pfeilschnellen Linksaußen Gabriel Derikx. Den hatte Phil Klemm auf Hiesfelder kaum unter Kontrolle. Brutal, um Behnerts Urteil fortzuführen, war auch das 3:0. Die Lintforter liefen nach einer Jahn-Ecke einen Musterkonter. Torjäger Florian Ortstadt schloss den Schnellangriff ab. Beim 0:4 nutzte Hilal Ali Khan mit einem 25-Meter-Geschoss eiskalt aus, dass Keeper Nico Nowoczin zu weit vor dem eigenen Tor spazieren ging.
Kapitän Kolberg und Torhüter Nowoczin patzen
Nowoczin hatte auch beim 0:5 seine Aktien im Spiel, als er im Strafraum per Fehlpass Ortstadts zweiten Treffer einleitete. Das 0:6, diesmal wieder vom starken Ali Khan, ging auf das Konto von Jahn-Kapitän Kevin Kolberg.
„Ich weiß das Spiel gut einzuschätzen – und natürlich waren wir auch nicht in Bestbesetzung“, so Trainer Behnert, „aber die Ersatzleute stellen durchaus Ansprüche, in der Oberliga spielen zu wollen.“
Pech für Jahn: Bei Halbzeit blieb Außenverteidiger Tom Hasel wegen Oberschenkelproblemen vorsichtshalber draußen, Ersatztorhüter Julian Dohmen spielte im Feld mit.
Übrigens:
Mit Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen wartet auf den TV Jahn am kommenden Samstag (14 Uhr) im Heimtest die vermeintlich höchste Hürde in der Vorbereitung auf die die neue Oberliga-Saison.
In Form ist RWO derzeit offenbar noch nicht. Beim Oberliga-Aufsteiger Sportvereinigung
Sterkrade-Nord kam das Team des neuen Trainers Dimitrios Pappas am Samstagnachmittag nicht über ein 1:1 hinaus.